Domes of Corfu, Autograph Collection

Aufgrund der zahlreichen positiven Kommentare auf dieser Web-Plattform sind wir mit entsprechend hoher Erwartungshaltung hierher gekommen und wurden zum Großteil auch nicht enttäuscht; ein ständiger Wechsel von Licht- und Schattenseiten in dieser Anlage hat uns aber doch ziemlich überrascht und teilweise verärgert. Der Hotelkomplex ist zwar schon 40 Jahre alt, wurde aber erst kürzlich unter offenbar großem finanziellen Aufwand renoviert. Warum hier nicht gleich alle Bereiche miteinbezogen wurden, erscheint unerklärlich und gibt Anlass zur Verwunderung: So blieb etwa die altersschwache Aufzugsanlage von Sanierungsmaßnahmen völlig unberührt und sorgt für laufenden Unmut bei den Gästen. Nicht nur dass bloß 2 Lifte für 7 Stockwerke / 247 Zimmer völlig unterdimensioniert sind, führen die Aufzüge aufgrund teilweise nicht funktionierender Tasten ein tückisches Eigenleben – man kommt selten dort an, wo man hinwollte. Zudem „fühlen“ sich die Lifte auch bei geringer Besetzung häufig überlastet (obwohl auf 5 Personen / 500 kg ausgelegt!), geben Alarmgeräusche von sich und verweigern die Weiterfahrt – einfach frustrierend ….. Ein anderes Negativbeispiel ist die Toilettenanlage neben dem Kinder-Swimmingpool: schmutzig, übel riechend und von einem 4*-Standard meilenweit entfernt. Wurde diese bei der Renovierung aufgrund der exponierten Lage schlichtweg übersehen? Die Wasserhähne im Badezimmer und in den öffentlichen Sanitäranlagen waren nicht wie üblich in der Mitte (Position 12 Uhr) angebracht, sondern seitlich (Position 10 Uhr), sodass man sich die Hände unter dem Fließwasser (Austritt bei Position 9 Uhr) nur höchst unbequem an der schmalsten Seite des Beckens waschen konnte – optisch zwar top, praktisch ein glatter Flop. Der kostenlose Shuttle nach Korfu-Stadt ist zwar ein nettes Gästeservice, jedoch sind die Sitzreihen des klapprigen, mindestens 30 Jahre alten Hotelbusses derart eng, dass höchstens Kinder ausreichend Platz finden und sich die ca. 25-minütige Fahrt zur Qual für Erwachsene entwickelt. Eine andere Gratisleistung (täglich 1 Flasche Wasser aufs Zimmer) funktionierte nur 4 Tage lang; meine höfliche Reklamation nach weiteren 2 Tagen wurde völlig ignoriert, sodass ich am 3. Tag bei der Rezeption gehörig Krach schlagen musste, damit dieses Service wieder erbracht wurde. Für großen Ärger sorgte auch die horrende Safemietgebühr (EUR 49,00 für 2 Wochen). Äußerst positiv überrascht waren wir hingegen von kleinen, unerwarteten Aufmerksamkeiten des Hauses: So gehen vormittags zwei Kellner regelmäßig an den Liegebetten entlang und reichen zunächst eine Serviette, und dann auf einem Tablett Stücke einer köstlichen Wassermelone; oder waren wir auch über die variierenden Aperitife abends vor dem Eingang des Speisesaals erfreut. Zunichte gemacht wird diese Wohlfühl-Atmosphäre allerdings bald wieder von durchaus vermeidbaren Umständen: Frühstücksbuffet: Ausgerechnet der von den großteils britischen Hotelgästen überaus stark frequentierte Tee-Heißwasserautomat wurde an der allerengsten Stelle des sonst so weitläufigen Speisesaals aufgestellt; außerdem befindet sich dort einer Kellner-Service-Ecke, sodass es zu zusätzlichen Behinderungen durch das Hotelpersonal kam. Zudem fehlten - anderorts selbstverständliche - Utensilien wie Eierbecher (wir haben uns ersatzweise mit Sektflöten beholfen, die aus unerfindlichen Gründen massenhaft herumstanden, obwohl es zum Frühstück gar keinen Sekt gab); vermisst haben wir weiters die praktischen Mini-Mistkübel für Tischabfälle (wie zB Teebeutel, leere Zuckersäckchen etc. – an der Pool-Getränkebar waren solche Behälter sehr wohl vorhanden); besonders ärgerlich war die mangelnde bzw. komplett fehlende Beschreibung der Speisen (Selbstverständliches bzw. ganz Offensichtliches – wie Rührei oder Speck – war sogar dreisprachig angeschrieben; wirklich Interessantes wie Wurst und Käse hingegen überhaupt nicht – wir hätten zumindest gerne gewusst, von welchem Tier diese Produkte sind); oder: Marmelade-(Konfitüre-)Töpfe waren 5 vorhanden, aber nur 2 (!) beschriftet. Solch Ignoranz der Küchenleitung führt nur zu unnötiger Verschwendung von Nahrungsmittelressourcen, weil nicht Angeschriebenes von den Gästen zwar probiert, aber meistens übergelassen wird. Ausdrücklich hervorgehoben sei jedoch die große Fülle bzw. Auswahl des Frühstücksbuffets, unter besonders lobender Erwähnung der „griechischen Ecke“. Mittagsbuffet: DER Schwachpunkt überhaupt. Zum einen wiederholt sich die (ohnehin beschränkte) Speisenauswahl alle 3-4 Tage; zum anderen war es unzumutbar, das Mittagessen nur im Strandrestaurant im Freien einnehmen zu können, da dort eine schier unfassbare Wespenplage herrschte: Kaum hatte man seinen Teller hingestellt, war man von einem Dutzend dieser lästigen Viecher eingehüllt, die einem das Essen streitig machen wollten. Erfreulicherweise hat die Hotelleitung rasch reagiert und einerseits rundum Insektenfallen aufgehängt, anderseits die Möglichkeit eingeräumt, das Mittagessen im Innenbereich (Hauptrestaurant) konsumieren zu können (warum dort mittags aber praktisch nie die Klimaanlage eingeschaltet wurde, ist schleierhaft). Der Preis dieses sog. BBQ-Menüs von EUR 17,00 für Nicht-Hotelgäste ist jedenfalls nicht nachvollziehbar bzw. erscheint überzogen. Abendbuffet: Der erfreuliche kulinarische Höhepunkt! Die Speisenauswahl ist riesig, qualitativ und geschmacklich sehr gut bis hervorragend, Themenabende sorgen für zusätzliche Abwechslung, einzig die Fischgerichte konnten das Niveau (leider!) nicht halten. Der Besuch des fakultativen ASIA-Restaurants kann man sich hingegen sparen. Man versucht hier vergeblich alle fernöstlichen Esskulturen unter einen Hut zu bringen (von japanisch, chinesisch über thailändisch, vietnamesisch bis indisch) – der Erfolg ist ein einheitlicher fader Mischbrei, weder „Fisch noch Fleisch“. Letztere halbherzige Betrachtungsweise bzw. Agitation (nämlich Innovatives einzuführen, aber nicht in letzter Konsequenz durchzuziehen) dürfte enttäuschenderweise auch das Motto der deutschen (!) Hotelführung sein. Der Resident Manager A. D. erweckt zwar einen sehr engagierten Eindruck und erfreute uns am 2. Tag mit einem langen und informativen Hotelrundgang, zeigt sich in puncto Kritik aber zurückhaltend (so steht in seinem beim Einchecken ausgehändigten Willkommensbrief im letzten Absatz, dass Anregungen und Verbesserungsvorschläge erst NACH dem Urlaub auf Holidaycheck bekannt gegeben werden mögen – was hiemit auch geschehen sei). Summa summarum kann festgehalten werden, dass während unseres Aufenthaltes von einer griechischen Wirtschaftskrise überhaupt nichts zu spüren war, was zum Teil auch an der deutschen Hotelleitung und den zypriotischen Eigentümern (Louis-Group) gelegen sein mag. Aber auch außerhalb der Hotelanlage funktioniert eigentlich alles so, wie man sich’s vorstellt. Trotz der nicht geringen Anzahl an Kritikpunkten haben wir uns in diesen 14 Tagen sehr wohl gefühlt und uns bestens erholt; der sintflutartige ca. 16-stündige Regen am letzen Tag machte den Abschied etwas leichter. Wenn sich die Hotellleitung den Verbesserungsvorschlägen nicht nur in einer stereotyp intonierten „internen Besprechung“ annimmt, sondern auch Taten folgen lässt, könnten die wenigen noch fehlenden Prozentpunkte zu einem optimalen Urlaubsvergnügen durchaus erreicht werden und wäre der doch deutlich höhere Preis im Vergleich zu anderen 4*-AI-Anlagen auf Korfu letztendlich akzeptabel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand