Vor 4 Jahren lernten wir das Sporthotel Dolomitenresidenz im Rahmen eines Skiurlaubs kennen. Seither waren wir 8 mal Gäste des Hotels. Neben der optimalen Lage direkt an der Skigondel bestach das Hotel durch einen wunderbaren Kinderclub und einen riesigen Wellnessbereich. Das wirklich Außergewöhnliche aber war die perfekte Hotelführung, die auf einen omnipräsenten Hoteldirektor zurückzuführen war. Sein herzliches Verhältnis zu Gästen und Mitarbeitern war offensichtlich und seine Devise lautete stets „für unsere Gäste nur das Allerbeste“. So wurden die Gäste von einem mit viel Freude arbeitenden Hotelteam nach Strich und Faden verwöhnt. Im letzten Winter gab es dann einen Wechsel in der Hotelführung, der leider mit etlichen Abstrichen der Leistungen für die Gäste einherging. Während früher üppige Buffets mit Delikatessen an der Tagesordnung waren findet man heute fast auschließlich Grünzeug und 2-3 Stangen Baguette am Buffet. Früher gab es täglich Käsebuffet, heute 2-3 Scheiben Brie auf Anfrage. Versiertes Fachpersonal im Service wurde gegen ein Übermaß an Aushilfskräften eingetauscht, die weder falchlich noch organisatorisch einen Überblick haben. So wurden wir gefragt was denn Sauce Bèarnaise ist und wie man es schreibt. An einem Abend saßen wir länger vorm ordentlich aufgereihten Besteck ohne dass irgendetwas serviert wurde und wurden nach 1,5 Stunden gefragt, ob denn noch alles passt… Generell weiß die eine Hand nicht was die andere macht und man wird bei jedem Gang ungefähr dreimal gefragt, ob man diesen jetzt haben möchte. Im Überigen wird NICHT gefragt „darf ich die Suppe jetzt bringen" sondern „sie wollen doch keine Suppe, oder?“. Wir haben uns gefragt, ob das zur Sparstrategie gehört… Während früher Sportwäsche vom Personal mal eben mit gewaschen wurde, wird man jetzt auf den Wäschebeutel mit beiliegender Preisliste verwiesen. Das Günstigste ist Socken waschen für 3,00 Euro pro Paar. Früher gab es täglich einen Ausdruck einer Nachtgeschichte auf dem Bett, auch das fiel den Sparmaßnahmen zum Opfer. Während der alte Direktor alles möglich gemacht hat, was in seiner Macht steht um die Gäste zufrieden zu stellen und zu überraschen lächelt sein Nachfolger zwar zahnpastawerbungsmäßig die Gäste an, die Gesichtszüge entgleisen jedoch sofort sobald seitens des Gastes ein Sonderwunsch geäußert wird. Fazit: Der Gast soll hier nicht mehr König sein. Das alte Team der Angestellten bemüht sich zwar nach Kräften weiterhin die alte Philosophie des Hauses zu leben, ist jedoch ob der neuen Vorgaben leider machtlos. Bleibt ein neu renoviertes Haus in guter Lage, dem Charme und Herzlichkeit genommen wurde. Die meisten Stammgäste haben bereits ihre Konsequenzen gezogen. Mitte Juli in der Hauptreisezeit war das Hotel gespenstisch leer"

Zimmer

Eher gut