- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
- BehindertenfreundlichkeitSehr schlecht
- Zustand des HotelsSehr gut
- Allgemeine SauberkeitSehr gut
Kulturinsel Einsiedel Die Kulturinsel Einsiedel befindet sich in Zentendorf, in direkter Nähe der südlichen deutschen Grenze zu Polen. Die Einrichtung ist Erlebnispark, Zoo sowie Hotel der ganz besonderen Art. Wir waren im April 2009 zwei Tage inklusive Übernachtung dort. Geöffnet von März bis Oktober täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr Adresse: 02829 Neißeaue OT Zentendorf Tel: 0350891-4910 info@kulturinsel.de www.kulturinsel.com Eintrittspreise 2009 (Tageskarten): Erwachsene max. 8,- (in Gruppen ab 5,- EUR) Kinder max. 5,50 (in Gruppen ab 3,50 EUR) Familienkarte: 22,- EUR Für weitere Ermäßigungen siehe Homepage der Kulturinsel Erster Eindruck Spätestens wenn man auf dem Parkplatz das auf Baumstämmen stehende Auto sieht (siehe Fotos), weiß man, dass man ab nun in einer anderen Welt ist. Im Grunde genommen ist die Kulturinsel Einsiedel ein gigantischer Spielplatz mit unzähligen Bauwerken, Burgen, Geräten, Gerüsten, Gängen und Tunneln, die auf ihre Entdeckung warten. Sämtliches Inventar sind Eigenkreationen mit einem fast schon unheimlichen Erfindungsreichtum. So z. B. die ca. 6 m hohe Schaukel, die durch das lange Pendel eine ungewohnte Schwungbewegung erzeugt. Baustoffe, Bauweise, Bauwerke Grundbaustoff ist Holz. Vorzugsweise in seinem natürlichen Wuchs - also viele krumme Baumstämme. Faszinierend, was man daraus alles machen kann. Ich fand es fast schon beschämend, wie man in der heutigen hochtechnologisierten Welt einfachste und gleichsam wirkungsvollste Bauformen nicht mehr kennt und erlebt. Auf der Kulturinsel Einsiedel bekommt man das alles eindrucksvoll präsentiert. Weitere Baustoffe sind Sandstein, Lehm, Gummiplatten, Naturseile und Edelstahl. Für die Tunnelsysteme wurde zudem Beton verbaut. Das ungewöhnlichste sind sicherlich die vielen Tunnel mit zahlreichen Ausgängen, Verzweigungen, Gucklöchern und Lichtschächten. Etwa 500 m Tunnel sollen es mittlerweile sein. Nicht alle zusammenhängend, sondern einzelne kleine Tunnelsysteme. Die Kinder können also nicht verloren gehen. Unverzichtbar ist für die Tunnel eine Taschenlampe. Besser noch ist eine Stirnlampe, da man die Hände zum Klettern und Festhalten benötigt. Allerdings sind nicht alle Kinder in die Tunnel zu bekommen, da sie doch recht dunkel und eng sind. Gleich in der ersten Etage des Eingangsgebäudes, die gleichzeitig ein Museum über die frühslawische Kultur der Turiseder ist, gibt es in einer Kiste einen Geheimgang der zum Dachboden des Gebäudes führt. Über eine verborgene Tür gelangt man wieder ins Museum. Meine Kinder ließen sich bereits von diesem Haus kaum trennen. Weiter geht es über verschiedene Wege zu ungewöhnlichen Bauwerken einzigartiger Natur. Für die Kinder ist es ein Paradies. Aber auch Erwachsene können ausgiebig staunen und sich an dem Ideenreichtum erfreuen. Zoo Ein richtiger Zoo ist was anderes, jedoch hat uns die Vielzahl der Tiere dort überrascht. In einem sehr großen Gehege findet man verschiedenste einheimische und fremde Pflanzenfresser (Lama, Trampeltier, Schottland-Rind, Yak, Esel). Über einen tiefergelegten Weg kann man direkt das Gehege durchqueren. Einem grasenden Büffel kann man mit etwas Glück direkt ins Auge schauen. Leider musste der Büffel in meinem Fall gerade niesen und hat mich genässt. Aber da war ich ja selber schuld, man hält ja freiwillig ein wenig Abstand. Ein sprechender Kakadu, ein eindrucksvoller Pfau sowie Streichelgehege mit Schwein, Reh und Ziegen neben dem Restaurant ergänzen das tierische Angebot, welches man direkt im Restaurant aber auch auf andere Weise genießen kann. Verpflegung Speisen und Getränke erhält man natürlich im Objekt. Leider hatten wir das Pech, als Bedienung des Imbissstands Azubis vorzufinden, die auf sich allein gestellt waren und sich zudem ausgesprochen doof angestellt hatten. Ich hatte jedenfalls eine knappe Stunde auf mein Fladenbrot warten müssen, obwohl ich der Zweite in der Reihe war. Das war schon mehr als Hardcore. Das Management hat aber auf unsere Beschwerden hin schnellste Besserung versprochen. Einige Leute hatten sich selber Verpflegung mitgebracht und dadurch weniger Nerven gelassen. Außer dem Imbissstand gibt es noch ein Selbstbedienungsrestaurant mit sehr leckeren und kreativen Speisen sowie „normalen“ Wartezeiten. Übernachtung Es ist möglich, direkt im Gelände in Baumhäusern, orientalischen Zelten, Erdhäusern und außerhalb des Geländes in Tipis, im eigenen Zelt oder im Caravan zu übernachten. Alle vorhandenen Übernachtungsmöglichkeiten haben ein ausgesprochen uriges, ursprüngliches und eindrucksvolles Flair. Wir hatten uns eine Übernachtung im Baumhaushotel (das erste in Deutschland) gebucht. Man kann nur gesamte Baumhäuser buchen. Der Preis liegt zwar mit 204 – 306 EUR (2009) auf den ersten Blick etwas hoch, wenn man jedoch die Personenzahl mit berücksichtigt und bedenkt, dass Eintritt und Frühstück inklusive sind, relativiert sich das schnell. Wir haben mit vier Kindern und drei Erwachsenen sogar eine Person mehr mitgebracht, als das Haus offiziell fasste, es war aber weder räumlich noch organisatorisch ein Problem. Von Seiten der Kulturinsel übrigens auch nicht, die uns hervorragend betreue. Insgesamt acht Baumhäuser stehen zur Verfügung. Zwischen vier und sechs Personen haben darin Platz. Nachdem man mit einem Schlüssel die Eingangstür passiert hat, gelangt man über Holzstege von unten zur Feierplattform sowie zu den Verbindungsstegen zwischen den Häusern. Auf der Feierplattform steht ein ungewöhnlicher eigenkreierter gigantischer Ofen (wie aus einem Märchen), es sind Sitzmöglichkeiten und ein riesiger beheizbarer Badebottich (natürlich aus Holz) vorhanden. Getränke könne per Selbstbedienung und Kasse des Vertrauens erworben werden. Die Häuser selber sind außen wie innen eine Augenweide. Nichts ist regelmäßig. Das meiste aus Holz. Innen recht eng, aber wenn man einmal sitzt, fühlt man sich sauwohl. Die Verbindungswege im Haus sind besonders eng, insbesondere die Leitern, die auch mal als Hühnerleiter daherkommen, sind möglicherweise nicht jedermanns Sache. Unser Baumhaus empfanden wir als sehr sauber. Das Bad hatte Waschbecken mit Warmwasser sowie eine Holzbadewanne und eine Toilette. Das muss aber nicht der Standard in jedem der Baumhäuser gewesen sein. Zusätzlich gab es für alle Baumhäuser ein Gemeinschaftsbad. Die Duschen dort sind etwas ganz besonderes. Man steht auf einem Rost, der nach unten hin offen ist, also mehrere Meter über dem Boden. Das Wasser fließt direkt in das Waldgelände. Wer unter Höhenangst leidet, könnte daran vielleicht keinen Gefallen finden. Die Baumhäuser und die Verbindungswege schwanken leicht. Ich hatte es aber schlimmer erwartet. Die Bauweise erschien mir ausgesprochen sicher (wie in Deutschland nicht anders zu erwarten). Auch die Verbindungswege zwischen den Häusern sind sicher. Beidseits eng umzäunt und mit Notbeleuchtung versehen, hat man jederzeit ein gutes Gefühl. Auf Grillplätzen kann man sich abends im Gelände selber versorgen. Das notwendige Zubehör kann man vor Ort erwerben. Sollte man eine Übernachtung ins Auge fassen, ist eine frühzeitige Reservierung notwendig, da die Unterkünfte langfristig ausgebucht sind. Kultur Natürlich gibt es auf einer „Kulturinsel“ auch reichlich Kultur. Nicht nur Architektur und die einzigartige Erlebniswelt, sondern auch Theater, Vorführungen und zahlreiche Sonderveranstaltungen werden angeboten. Leider war in unserer noch wenig besuchten Vorsaison kein Spektakel zu erleben. Allgemein Im Märchenwald Wolfratshausen in Bayern waren wir das erste Mal auf einen fantastischen Bau der Einsiedel-Kreativen gestoßen und hatten uns ganz fest vorgenommen, nach Einsiedel zu fahren. Der Handyempfang ist dort im Grenzgebiet sehr schlecht, ich bin immer im polnischen Netz gelandet. Fazit Die Kulturinsel Einsiedel ist ein außergewöhnliches Erlebnis und rechtfertigt auch weitere Anfahrtswege. Vergleichsweise sehr günstige Preise laden zusätzlich ein. Belohnt wird man mit einem Paradies für Kinder und Erwachsene, welches allerdings bei schlechtem Wetter weniger gut zu genießen ist. Das Baumhaushotel nichts für Übergewichtige. Ab gewissen Körperproportionen kann es unkomfortabel werden. Empfehlung: Taschenlampe und Stirnlampe mitnehmen und den Kindern nicht die besten Sachen anziehen.
- Atmosphäre & EinrichtungGut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher gut
- EssensauswahlSehr gut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outSehr gut
- FamilienfreundlichkeitSehr gut
- FreizeitangebotSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 7 |