Der Wieshof

Der Wieshof ist ein Mittelklasse-Hotel und liegt am Ortsrand von Riedlhütte. Sowohl das Erscheinungsbild als auch der sonstige Eindruck (Sauberkeit, Fachkunde, Freundlichkeit) würden wir als wesentlich höher einstufen als die offizielle 3*-Bewertung. Die meisten der überwiegend deutschsprachigen Gäste sind älter als 40, aber es finden sich durchaus auch jüngere Leute ein. Kinder sind allerdings nur wenige zu sehen, was aber möglicher Weise mit der Jahreszeit zusammenhängen kann (Ende Oktober, nicht mehr Sommervergnügen, aber noch kein Wintersport). Das Zimmertelefon ist ziemlich teuer, aber wir hatten kein Problem mit dem Handy-Empfang. Die durch die Kurtaxe abgegoltene Gästekarte bietet sehr viele Vergünstigungen, und das z.T. noch in Einrichtungen, die 50 km entfernt sind. So etwa ermäßigt sich der Eintritt im berühmten Baumwipfelpfad (www.baumwipfelpfad.by) von 8,50 auf 5,50. Haustiere sind gegen Aufpreis erlaubt, allerdings nicht im Restaurant.

Die etwa 16 qm großen Zimmer verfügen über einen ausreichend großen Flachbildschirm mit 12 Programmen, Espressomaschine (mit 2 kostenlosen Nespresso-Kapseln zum Probieren, weitere Kapseln kosten 1,30 pro Stück), Telefon (leider ziemlich teuer, aber wer braucht heute noch ein Festnetztelefon im Hotel?) sowie einen Föhn im Bad. Das hauseigene WLAN kann im ganzen Gebäude empfangen werden. Unser Zimmer hatte einen Balkon, und das trifft vermutlich für alle Zimmer zu. Die Zimmer und das Bad/Toilette waren wie das ganz Haus perfekt sauber. Was ich immer gerne erwähne: Die Zahnbecher waren aus hygienischem Glas und nicht aus Plastik. Eine Minibar oder ein Kühlschrank waren nicht vorhanden, aber angesichts der günstigen Mitnahmepreise des Restaurants vermissten wir beides auch nicht.

Das Restaurant war, wie das ganze Hotel, sehr sauber. Wir hatten Halbpension gebucht, und zum Frühstück wurde ein reichhaltiges Buffet angeboten, welches kaum Wünsche offen ließ. Das Abendessen bestand aus vier Gängen: ein Salatbuffet als Vorspeise, eine Suppe, eine Auswahl aus vier Hauptgerichten und ein Dessert. Jeden Tag waren die Speisen bzw. deren Auswahl unterschiedlich, und sogar beim Salatbuffet mussten wir uns nicht jeden Tag mit der gleichen Auswahl begnügen. Über die Qualität der Speisen kann ich nur sagen, dass sogar hotelfremde Gäste zum Abendessen kamen. Das ist für ein Hotel wohl die beste Empfehlung. Die Portionen waren in Ordnung, und der Koch wird vermutlich irgendwann von einem Fünf-Sterne-Hotel abgeworben. Positiv ist auch zu bemerken, dass man Getränke (auch Bier) zu einem Spottpreis von ca. 0,60 - 1,20 Euro mit aufs Zimmer nehmen konnte. Wohlgemerkt kein kleines Glas voll, sondern einen halben und für 1,20 sogar einen ganzen Liter Saft.

Als wir ankamen, begrüßte uns ein freundlicher junger Mann mit den Worten "I bin da Josef". Josef scheint die Seele des Hotels zu sein und man merkt ihm an, dass er richtig Spaß an seinem Job hat. Jedoch nicht nur er, sondern das gesamte Personal ist ausgesprochen freundlich und bemüht sich offensichtlich, den Gästen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Damit schließen wir die Zimmerfrau mit ein, die ihre Arbeit ebenso perfekt erledigte wie alle anderen Angestellten.

Riedlhütte ist ein Ort, in der sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen. Nach Spiegelau sind es 3 Kilometer. Ohne eigenes Auto ist der Ort so gut wie unerreichbar, aber sobald man im Hotel ist, hat man eine hervorragende Anbindung an das öffentliche Verkehrssystem. Die "Igel"-Busse halten im Stundentakt direkt vor dem Hotel und bringen einen an alle interessanten Punkte im weiteren Umkreis. Mit der Gästekarte ist die Benutzung sogar kostenlos.

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