Das Kaiserblick

Möchte in der Premium-Liga mitspielen - teilweise gelingt das. Das Hotel besteht aus 2 Gebäuden am Skigebiet, die durch einen unterirdischen Gang unter der Straße verbunden sind. Es bietet eine sehr gute Küche mit einem eher schwachen Service. Wellness ist ausgezeichnet.

Das von uns gebuchte Zimmer wäre groß genug gewesen für eine Suite - Bett und Sofa waren aber im selben Raum (wodurch immer ein Partner damit leben muß, daß der andere noch/schon Licht macht). Das Zimmer ist üppig möbliert. Die Fenster lassen sich sehr gut mit einem Vorhang verdunkeln. Die Fußbodenheizung läßt sich regulieren - wenn auch etwas träge. Die Matratzen sind mit einer Inkontinenz-Plastikplane bespannt, was unangenehm ist. Richtig idiotisch ist die Glas-Badtüre. Sie zwingt den Gast sich nachts ohne Licht auf die Toilette zu tasten, wenn er seinen Partner nicht aufwecken will.

Der Koch kann wunderbar kochen - möge er der Hotel lange erhalten bleiben! Die begrenzten Sprachkenntnisse der Bedienungen lockerten die Wartezeiten immer wieder auf. Leider gibt es viel zu wenig Personal im Service (die Kellner und Kellerinen sind aber sehr nett und bemüht). Man wartet ewig. Eine Weinkarte muß man sich durch ständiges Nachfragen schlichtweg erkämpfen und auch dazu muß man im Gastraum mehrfach Kellner schnappen, weil ein Zuständiger praktisch nie freiwillig erscheint. Es ist grotesk, daß man das halbe Menü warten muß, ehe man überhaupt einen Schluck Wasser bestellen kann - und dann ist der noch nicht am Tisch. Die Haltung des Hotels ist etwas autoritär. Einen Tag die Woche darf man keinen offenen Wein bestellen. Wer unbedingt Wein will, wird gezwungen in den Keller zu gehen und dort für mindestens 18 Euro eine ganze Flasche zu erwerben und selbst hoch an den Tisch zu tragen. In einem Hotel dieser Preisklasse sicher eine unerwartete Erfahrung. An einem anderen Tag erhält man unerwarteter Weise zwar ein vielgängies (sehr köstliches) Menü - aber wer nicht um 18:30 Uhr am Platz ist, verpaßt die ersten Gänge. Trotzdem dauert es dann sehr lange, bis die einzelnen Gänge kommen. Ein ausländischer Gast fragte nach Rotwein und erhielt zur Antwort, daß er einen bekäme: Ohne Angabe von Rebe, Winzer, Preis etc. Der verdutzte Gast ließ es sich gefallen - aber korrekt ist das nicht. Die Zimmerpreise sind gehoben - aber die Hoteliers möchten noch den letzten Euro einnehmen. Das zieht sich durch das ganze Angebot: Als Essenbegleiter werden ausschließlich die teuersten Flaschen im Sortiment empfohlen, ein Haferl Kaffee wird mit 7,50 € berechnet etc. Es fühlt sich teilweise wie auf einer Butterfahrt an. Es gibt auch eine sehr große Bar (die aber zumindest tagsüber leider unpassende Ö3-Musik spielt) und ein Raucherzimmer.

Alle Damen, die wir an der Rezeption angetroffen haben, waren erstaunlich lustlos und muffig. Man bekommt schon meist, was man will. Aber eine offene, freundliche Willkommensatmosphäre kommt nicht auf, wenn Restaurantöffnungszeiten etc. so schnell runtergerattert werden, daß man sie kaum verfolgen kann. Wenn man die Skipaßkaution auch von seinen Gästen einbehält, dann sollte man bei Abreise auch das Geld in der Kasse haben für die Rückzahlung der Kaution. Einfach zu sagen: "Ich habe kein Geld, fahren Sie bitte ohne die Kaution nach Hause" fördert nicht die Freundschaft mit dem Hotel, wie es der Hotelslogan verspricht. Ganz wichtig: Trinken Sie nicht den "Willkommensobstler", den Sie mit einem Gutschein einlösen können! Das ist eine selten minderwertige Qualität.

Beide Hotelteile sind getrennt durch eine Straße. Wer nicht im Haupthaus untergebracht ist, muß sehr viele Gänge laufen. Absolut jede Leistung des Hotels wird nur im Haupthaus angeboten. Man kann (bei genug Schnee) mit den Skiern zum Schlepplift in das Skigebiet fahren und von der Piste abzweigend zum Hotel kurven. Das Hotel ist eine Baustelle mit Kran etc. Wir haben bei der Buchung nicht gewußt, daß hinter den großen Schwimmbadfenstern Arbeiter Asphalt aufflammen und man Bohrerlärm im Zimmer hört. Vor der Buchung sollte man fragen, ob noch Bauarbeiter anwesend sind!

Beliebte Aktivitäten

• Sport

Die Skiwelt Wilder Kaiser ist sehr bequem zu erreichen. Das Schwimmbad und der Whirlpool sind großzügig gestaltet und sauber. Es gibt unterschiedliche Saunen und sogar zwei Dampfbäder, in denen immer Platz war. Die Dampfbäder waren gut gepflegt und rochen in keiner Weise schimmlig. Auch sonst machte der Wellnessbereich einen sehr gepflegten Eindruck. Einzig der Ruheraum ist viel zu klein und es gibt eine unangenehme Konkurrenz um die wenigen noch freien Liegestühle. (Tipp: Im Schwimmbadbereich gibt es weitere Liegestühle. Aber es ist dort lauter.) Leider spielt eine Kaufhausmusik in Sauna und Ruhebereich. Weitere Freizeitangebote gibt es (Billiard etc.), wir haben sie aber nicht genutzt.