Das Hotel ist durchaus groß, aber durch geschickte Architektur ist ein Kasernencharakter von grundauf vermieden worden. Die Gästestruktur würde ich abschätzen mit ca. 75% Italienern, ca. 15% Deutschen, ca. 10% Russen und etwa 5% Briten und Franzosen. Wir hatten all inclusive und sind damit gut zurechtgekommen. Essen und Trinken den ganzen Tag wann man Lust hatte, im Hauptrestaurant aber mit über den Bikini und den Hängebauch hinausgehender Bekleidung. Getränke no Name, aber mit acht bis zehn Cocktails auf der Karte an Poolbar und Snack-Bar. An der Strandbar außer Ouzo keine Alkoholika, aber das machte nichts. Die Sauberkeit generell war völlig OK, gelegentliche, von den Gästen verursachte Unordnung, Unachtsamkeit und Unsauberkeit ist wirklich schnell beseitigt worden. Der Zustand des ganzen Hotels ist "noch OK", eingedenk der Tatsache, dass das Hotel erst seit 2008 betrieben wird. Einige Details haben den ständigen Gästestrom nicht so gut überstanden. Dazu zählt die Bepflanzung am Hauptweg am Pool, die teilweise defekte Bodenbeleuchtung auf den Wegen (da, wo in Ordnung, siehts gut aus), das stellenweise abgelatschte Gras, die lockeren Leitern aus den Pools und weitere Kleinigkeiten. Der Rest der Gartenanlage war durchschnittlich gepflegt. Wir würden demnächst eine erste Überholöung erwarten, um den Zustand zu erhalten oder wieder aufzumöbeln. 1. Kommen Sie hierher zu viert, denn bei weniger als vier Leuten gibts kleinere Zimmer, entweder im Keller oder an der Straße (haben wir beides gesehen). 2. Buchen Sie für teureres Geld bei italienischen Veranstaltern, dann werden Sie gefragt, welches Zimmer Sie möchten (habe ich erlebt). Und es gibt noch viel bessere Zimmer. 3. Kommen Sie nicht im Hochsommer Anfang August. Die Hitze ist mörderisch und Sie sind froh über jedes Lüftchen, das an Sie herankommt. Sie sehnen sich nach Schatten, um draußen zu überleben. 4. Wenn Sie mit Kindern kommen, müssen diese nicht unbedingt, sollten aber doch schon (gut) schwimmen können. Wegen der relativen Weitläufigkeit der Anlage haben Sie sonst keine ernstzunehmende Chance, Ihrer Aufsichtspflicht nachzukommen. Haben Sie eh nicht, aber dann ist es nicht so schlimm, wenn die Kinder mal ins Wasser fallen etc. 5. Kommen Sie nicht, wenn Sie internationales Publikum nicht ertragen. Hinterwäldlerische Einsamkeit, glückselige Idylle und Sanatoriumsruhe werden Sie hier nicht finden. 6. Buchen Sie kein Neckermann-Sparzimmer, denn Sie wollen Urlaub statt Ärger. Selbst die deutsche Reiseleitung vor Ort (einige Stunden in der Woche) beginnt zu resignieren und erkennt ein System hinter den Zimmervergaben an die Gäste verschiedener Nationalitäten. 7. Fahren Sie auf eigene Faust mit dem Linienbus nach Lindos, statt sich auf einer Rhodos-Stadt/Lindos-Ganztagestour dorthin bringen zu lassen. Sie haben mehr davon und zahlen weniger. 8. Das Hotel hat eine eigene Website. Stellen Sie sich vor, dass die Bilder von draußen so stimmen und die Bilder von drinnen alle geschönt sind. Dann haben Sie einen guten Eindruck.
Unser Zimmer an sich war entgegen unseren durch vorige Holidaycheck-Bewertungen geschürten Befürchtungen gut. Zu viert in zwei Räumen mit einem kleinen Bad und großem Balkon (insgesamt vielleicht 36 qm plus 12 qm Balkon). Eine Seite und Eingang zur Poollandschaft, andere Seite mit Balkon zum Garten raus. Vom Pool und vom italienischen Trubel nichts zu hören. Soviel zum Guten. Aber für ein Viersternehaus hätte ich nicht erwartet, dass die transparente Silikonabdichtung der Badewanne von Schimmelopilz schwarz ist. Das muss nicht sein. Noch unangenehmer war, dass die Badewanne am Auslauf nicht dicht war. Das heißt, jedesmal, wenn sich einer das Chlor aus dem Pool oder das Salz aus dem Meer von der Haut geduscht hat, trat unten an der Badewanne eine Pfütze aus. Na gut, denkt man, legen wir eben das Fußtuch hin. Aber fünf Minuten später ist das voll... Ärgerlich, dass man nun nicht mehr trockenen Fußes auf die Toilette kam. Überrascht hat uns die Leitungsführung von Ab- oder Überlauf auf dem Balkon. Dort endeten auf unserem Balkon von oben kommende Rohre, aus denen ein dünnes Rinnsal kam. Hoffen wir mal, dass es nur das Kondenswasser der Klimaanlage war, denn man kann nicht verhindern, dass doch mal ein zum Trocknen aufgehängtes Handtuch hineinfällt. Die Zimmermädchen haben das immer wieder in einen akzeptablen Zustand versetzt. Die Möblierung war einfach, aber zweckmäßig, Die Klimaanlagen haben funktioniert, sogar gut. Es gab einen alten Fernseher mit u.a. drei deutschen Programmen, aber wer braucht den? Telefone gabs auch zwei. Eins auf nem Nachttisch und eines so neben dem WC, dass man beim Benutzen der Badehandtücher (die sind über dem WC gestapelt) eine gute Chance hat, den Hörer ins Wasser fallen zu lassen. Komischerweise ist uns das trotzdem nicht gelungen. Der Möbelsafe mit Batteriebetrieb funktionierte meist zuverlässig, aber nicht immer. Vorsicht vor Panikattacken, wenn Sie Ihre Sachen im Safe haben und der mal gerade nicht geöffnet werden will. Die Minibar versprach, bei Ankunft gefüllt zu sein. Stimmt nicht; erst nach Aufforderung am ersten Abend.
Vier Restaurants, davon das beworbene asiatische nur an einem Wochentag offen. Das griechische (mit frischem Gyros) auf eintägige Vorbestellung, aber täglich offen. Das Hauptrestaurant international mit sehr aufmerksamem Service. Außer beim Salat würde man nicht vermuten, sich in Griechenland zu befinden. Trotz der paar hundert Gäste immer durchaus sauber und dabei ein ständig aufgefülltes Angebot an Speisen. Hauptgerichte täglich wechselnd, gutes Salatangebot (8m Salatbar) im Wesentlichen gleich, Beilagenbuffet angepasst variierend. Das Essensangebot war abwechslungsreich und reichlich, auch gut, aber nicht exclusiv. Verschiedene Vorspeisen , ein oder zwei Suppen, auch verschiedene süße Nachspeisen fraglicher Kosistenz (Bayer, Hoechst, Ciba, LaRoche u.ä. lassen grüßen). Und vor denjenigen Gästen, die sich zehn Fleischspieße auftun, und dann acht davon abräumen lassen, ist man auch hier nicht gefeit. Das Hauptrestaurant ist sehr darum bemüht, keine Bahnhofshallenatmosphäre aufkommen zu lassen. Es gibt eine Pay-Bar und ansonsten drei Bars in der Nähe der Pools (all inclusive), deren Getränkequalität und Angebotspalette zu wünschen übrig lässt. Die einzige Art, den Orangensaft aus dem Sirupautomaten zu ertragen, ist nach meiner Ansicht ein Tequila Sunrise. Das Bier war gut gekühlt und hat geschmeckt. Eiswürfel sind in den Poolbars Mangelware, freunden Sie sich tagsüber bei 40 Grad im Schatten schon mal damit an, dass Sie Ihren Magen nicht mit etwas zu Kaltem unterkühlen können.
Das Rezeptionspersonal war gestresst, aber (noch) nicht unfreundlich. Nach einer langen Anreise hätten wir uns bei der Ankunft gewünscht, genau wie die italienischen Gäste ein Erfrischungsgetränk zu bekommen. Da besteht noch Verbesserungspotenzial und dann wären die vier Sterne dort vielleicht auch irgendwann gerechtfertigt. Es gibt eine Person an der Rezeption, die deutsch spricht, aber praktisch alle, auch die einheimischen Zimmermädchen, verstehen englisch. Die Zimmermädchen, die uns tagaus, tagein um kurz nach acht geweckt haben (zweimal geklopft und dann aufgeschlossen und den Kopf reingestreckt), haben aber sonst sehr gut gearbeitet (tgl. Fußboden wischen, tgl. Bettwäsche und Handtücher erneuern, 2x wö. alle Glasflächen und Fenster putzen) und sich durchaus ein Extra-Trinkgeld verdient. Passen Sie auf, dass Sie morgens bekleidet sind und nicht gerade irgendwelche Dummheiten machen, wenn die Tür aufgeht! Die Tische wurden immer schnell abgeräumt, und auch immer wieder schnell nachgedeckt, so dass eigentlich immer ein paar Plätze frei waren und man sich auch mal zu mehreren an einen größeren Tisch setzen konnte. Die Kinderbetreuung verdient ein ausdrückliches Lob, weiteres siehe unten.
Das Hotel liegt direkt zwischen Straße und Strand. Rezeption und Billigzimmer an der Straße, schöne Zimmer an Pool und näher am Strand. Hoteleigener Strand auf dem Grundstück. Das ganze in Laufentfernung von Lardos und in 10min Busentfernung von Lindos schön gelegen. Kleinere Touristen-(Super-)märkte in Laufentfernung, auch die eine oder andere Taverne. Sonstige Unterhaltung (Kino, Theater, Oper, ...) nicht vorhanden, aber auch nicht zu erwarten. Ausflüge werden von der jeweiligen Reiseleitung (in unserem Fall Neckermann) vermittelt und zuverlässig abgewickelt. Entfernung zum Flughafen mit dem Bus ca. 1 Stunde bei der Anreise und gut zwei Stunden bei der Abreise (durch die ganzen Zwischen-Klecker-Stopps bedingt.)
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Kinderbetreuung (Animation) Super (6/6): Obwohl die Teams jede Saison wechseln, waren die 12 Betreuer, die bei uns 2010 für die Deutschen da waren, ein Spitzenteam. Die jungen Damen und Herren haben sich wirklich von morgens (10:00) bis abends (21:30 einschließlich Kinderdisco) um die Kinder gekümmert (Mittagspause ausgenommen). Es gab vier Altersstufen (Babys und Kleinkinder, 3 bis 7, 8 bis 13 und ab 14 Jahren). Unsere Jungs (9 und 12) haben sich super wohlgefühlt. Das Team kam fast ausschließlich aus Bulgarien, hatte aber keinerlei Deutschprobleme. Es muss hier gesagt werden, dass die italienische Animation von der deutschen völlig unabhängig agiert, da gibt es nichts Gemeinsames. Strand (3/6): Sand-/Kieselstrand. Die Sonnenschirme kommen langsam in die Jahre, nochmal zwei Jahre und sie sind an einigen Stellen durchgerostet. Am Strand liegen Zigarettenkippen, und es werden irgendwie nicht weniger, sondern mehr. Hier könnten die zwei Reinigungsneger etwas Verstärkung brauchen. Jeden Abend um sechs wurden die Liegen wieder ordentlich aufgestellt, nur wenn um sieben die Gäste die Liegen wieder fast bis ins Wasser schieben, stehen sie eben am nächsten Morgen immernoch da... Von drei Doppelduschen am Strand funktionierte eine auch so, dass man nass wurde, die anderen hatten so wenig Wasser, dass man einen Becher damit nur in drei Minuten hat füllen können... Pool(4/6): Die Poollandschaft ist wirklich OK. Für jeden was dabei, in X unterschiedlichen Wassertiefen (alles ausgeschildert) und in X unterschiedlichen Ebenen, sodass eine gewisse Dynamik zu verspüren war. Liebevoll angelegt. Pflegezustand nicht OK für vier beanspruchte Sterne: Gebrochene Kunststoffkanten nicht repariert, sondern scharfkantig gelassen und braune Ränder an der Wasserkante der Fliesen (denken Sie sich selbst aus, wie die wohl entstanden sind -- ja, Sie haben Recht) wurden nur dort entfernt, wo die Neger von oben mit einem Schrubber herankamen - leider eben nicht überall. Freizeitangebote (4/6): Bocciabahnen und Beachvolleyballfelder standen den ganzen Tag über zur Verfügung, aber außer den animierten Italienern hat sie keiner genutzt. Musik am Strand von eigenem italienischen DJ haben wir als OK empfunden. Die im Neckermann-Katalog beworbenen Tischtennisplatten gab es nicht. Die Reiseleitung vor Ort ist davon im Übrigen seit 10.08.2010 informiert, lassen Sie sich nichts anderes erzählen. Am Strand gab es Angebote von Fremdunternehmen für Wassersport . Angeboten wurden, als wir da waren: Schnorcheltouren, Glasbodenboottouren, Wasserski (25 EUR für 15 min), Bananen-, "Sofa-", oder Reifengaudi (wird dann jeweils hinter dem 175PS-Motorboot hergezogen). Für unseren Geschmack etwas zu teuer (ca. 8 bis 10 Min., 15 EUR p.Pers.). Allgemein (5/6): Der Internetzugang hat nicht nur in der Rezeption sondern auch auf dem Zimmer gut funktioniert, 3Tage für 12 EUR. Einkaufsmöglichkeiten im Hotelbereich nur durch den Strand-Minimarkt zu Touristenpreisen, kein Vergleich zu Lindos oder Rhodos-Stadt.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 1 Woche im August 2010 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Michael |
| Alter: | 46-50 |
| Bewertungen: | 1 |

