Club Med La Caravelle

Der Club Med "La Caravelle" war das erste größere Hotel auf Guadeloupe und wurde bereits 1968 auf einer kleinen Landzunge etwas außerhalb des Ortes Sainte-Anne eröffnet. Die ältesten Gebäude stammen noch aus dieser Zeit. Inzwischen ist ein sehr großer Ferienclub entstanden. In den Gebäuden Basse-Terre, La Désirade, Grand-Terre, Marie-Galante und Les Saintes gibt es insgesamt mehr als 300 Zimmer. Zum Hotel gehören zwei Restaurants und zwei Bars, das Hauptgebäude mit Rezeption und Shop, ein Theater, ein Pool und Tennisplätze. Alle Gebäude liegen in einer schönen Gartenanlage und sind durch überdachte Zugänge miteinander verbunden, so dass man auch bei den häufigen Regenschauern trockenen Fußes das Gebäude wechseln kann (Ausnahme Strandbar und Restaurant La Biguine). Die Ausstattung der Zimmer ist sehr unterschiedlich. Die Zimmer im langgestreckten Gebäude Marie-Galante sind hochwertiger und neuer als die anderen Zimmer und verfügen alle über Meerblick. Das hat seinen Preis, so kostete im März dort ein DZ rund 1.500 Euro mehr als im Gebäude Basse-Terre. Die Gebäude La Désirade und Basse-Terre erinnern hingegen von außen an den sozialen Wohnungsbau der 1960er Jahre in der Pariser Banlieue (siehe Fotos). Die Gäste waren zu über 95% französischsprachig und kamen meist aus Frankreich oder Kanada (Frankokanadier aus Quebec). Einige Amerikaner haben wir auch getroffen. Der Club ist besonders familienfreundlich, weshalb während unseres Aufenthaltes auch sehr viele Kinder in der Anlage waren. Es wird Französisch gesprochen. Einige GO´s - so heißen im Clubjargon die Mitarbeiter - sprechen auch ein wenig Englisch. Der Club bietet als Verpflegung nur all-inclusive an. Dazu gehören nicht nur Mahlzeiten und Getränke, sondern auch ein umfassendes Sportprogramm (auch Segeln und Surfen). Darüber hinaus gibt es die übliche Animation, die wir aber nicht als störend empfunden haben. Das Abendprogramm war ganz nett. Wir haben das Hotel in erster Linie wegen der Kinderfreundlichkeit und der Lage am tollen Strand La Caravelle gebucht. Unsere kleine Tochter hat sich hier auch sehr wohl gefühlt.

Wir wollte sparen und buchten ein Club-Zimmer im Gebäude Basse-Terre. Ein Fehler! Von außen erinnerte das Gebäude an den sozialen Wohnungsbau. Innen war es nicht ganz so schlimm. Das Zimmer war nicht allzugroß und der Wohnbereich noch OK. Hier konnte man eine Renovierung erkennen. Die Sanitäranlagen waren jedoch dringend renovierungsbedürftig und wirkten wirklich herunter gekommen. Im Flur fiel der Putz von den Wänden (siehe Fotos). Dazu hatte das Zimmer noch nicht einmal Balkon oder Terrasse - das ist nicht mehr zeitgemäß und entspricht m. E. auch nicht dem Preis (rund 4.800.- für ein DZ all-ink. ohne Flug). Die Reinigung war OK.

Die Gastronomie hat ein außerordentlich hohes Niveau. Wir haben täglich alle drei Malzeiten im Hotel eingenommen und waren wirklich begeistert. Insbesondere das Abendbuffet war stets fantastisch. Es gibt regelmäßig Themenabende, so dass eine Abwechselung garantiert ist. Vielfach werden die Speisen auch direkt frisch am Buffet zubereitet und sorfältig auf dem Teller des Gastes plaziert. Das führt zwar manchmal zu kurzen Wartezeiten, sorgt aber für ein hohes Niveau. So erhält man z.B. den Fisch auf den Punkt genau gebraten und nicht durchgebrutzelt und trocken im Warmhaltebehälter. Wir waren sehr begeistert.

Am Service gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Die Mitarbeiter sind meist sehr jung und gut motiviert. Der Umgang ist sehr leger und freundlich, was uns gut gefallen hat. Bei Fragen betr. Ausflugsplanung war jedoch zu erkennen, dass ein großes interesse daran bestand, die Ausflüge mit dem Club zu verkaufen. Auch den über einen deutschen Vermittler im Voraus gebuchten Mietwagen durfte ich nicht auf dem Parklatz parken, der der örtlichen Autovermietung vorbehalten blieb, sondern musste unter den Bäumen hinter den Tennisplätzen im Matsch parken.

Das Hotel liegt westlich von Sainte-Anne am öffentlichen Strand La Caravelle. Dieser Strand dürfte der schönste der Insel sein, so dass die Lage für einen Strandurlaub ideal ist. Hier gibt es auch eine entsprechende Infrastruktur mit Duschen, Strandbar und Liegen. Der Sicherheitsdienst des Hotels achtet sorgsam darauf, dass die Benutzung den Hotelgästen vorbehalten bleibt. Für Besichtigungen ist die Lage weniger ideal. Dazu muss man wissen, dass der "Schmetterlingsflügel" Guadeloupe aus 2 Inseln besteht: Grand-Terre und Basse Terre. Das Hotel liegt auf Grand-Terre und diese Insel ist relativ flach und weniger Interessant. Die Schönheiten des Archipels findet man auf dem westlichen "Schmetterlingsflügel", der Insel Basse-Terre. Die Fahrt von Sainte-Anne dorthin ist wegen der ständigen Staus um Pointe-à-Pitre sehr langwierig und nervig. So haben wir z.B. vom Hotel nach Trois-Rivières mehr als 2 Stunden benötigt, bei gerade einmal 70 km! Wenn man also Basse-Terre intensiv bereisen möchte, sollte man den Aufenthalt splitten und auch dort ein Hotel buchen. Für einen reinen Badeurlaub ist der Club Med allerdings ideal. Die Strände auf Basse-Terre sind nicht so schön.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Dem Konzept des Clubs entspricht, dass alle Gäste von morgens bis abends unterhalten werden. Für uns war es der erste Urlaub im Club Med und wir benötigen derartige Betreuung eigentlich nicht. So haben wir nur wenige Aktivitäten genutzt. Das Sportangebot war gut. Das Kinderprogramm hat unserer kleinen Tochter sehr gut gefallen und insoweit waren wir auf unserer Reise hier auch richtig. Vielleicht werden wir ja noch zu Club-Med-Fans.