Century Resort

Eine sehr schöne, gepflegte Anlage mit lauter verschiedenen großen, freundlichen, mittelgroßen Appartementgebäuden. Besonders gefallen hat uns das saubere, aber nicht überpflegte Grundstück, das schöne große Appartement und die angenehme Atmosphäre im gesamten Hotel - sowohl was das Personal, aber auch was die Gäste betrifft. Das Hotel schafft es auch, seinen Gästen das katastrophale Müllproblem Korfus weitgehend vom Halse zu halten.

Unser Appartement war sehr groß, sauber, ohne Mängel. Gar nicht stylisch, sondern ein solides für den Süden typisches Zimmer. Ein großer, herrlicher Balkon, den man hätte viel mehr nutzen wollen. Die kleine, bescheiden eingerichtete Küchenzeile war für uns ausreichend. Schönes, freundliches, sauberes Bad. Gute, intakte Möbel. Ausreichend Schrankplatz für 5 Personen. Flachbild-TV mit deutschen Sendern. Heizung und Klima. Doppelbett sehr gut, Einzelbetten etwas hart. Kopfkissen nicht so toll. Trotzdem haben wir in der guten Luft und der Ruhe und auch trotz morgendlichen Krähen der umliegenden Hähne (vor 5 Uhr) und kaum vollständig aus dem Appartement zu entfernender Mücken überwiegend gut geschlafen. Der Zimmerservice war optimal. Keine zu Schwänen geformten Handtücher. Aber außer sonntags täglich Reinigung und frische Handtücher. Mehrmals Bettwäschewechsel. Der Bad-Mülleimer wurde sogar am Sonntag geleert. So war auch dieses für viele etwas unangenehme Thema in Griechenland maximal abgemildert. Wer es schafft, auch im Hotel selbst ein bisschen Ordnung zu halten und damit leben kann, dass nicht täglich eine Generalreinigung stattfindet - bei uns war das einmal in zwei Wochen der Fall - wird hier mehr als zufrieden sein, wie er täglich von einem schönen freundlichen, aufgeräumten und sauberen Zimmer erwartet wird. Wie alle Zimmer, vor allem in den oberen Etagen, vor allem in den höher gelegenen Häusern schöner Blick vom Balkon bis zum Meer.

Wir hatten ÜF. HP wird abends in zwei Restaurants in Acharavi auf Basis eingeschränkter Karten abgewickelt. Das soll o.k. sein, wie uns andere Gäste sagten, aber nicht besonders abwechslungsreich. In Acharavi u.E. die falsche Wahl, da es ausgezeichnete Angebote vor allem an der Hauptstraße, aber auch am Strand gibt. Preis/Leistung o.k. bis super. Das Frühstück war für uns der schwächste Punkt im Hotel. Es beginnt mit der etwas unzweckmäßigen Einrichtung. Der Tisch mit Brot und Toaster steht z.B. direkt im Eingangsbereich, was zu teilweise grotesken Rammelleien führt zwischen Leuten die rein wollen, Leuten, die Brot schneiden, denen, die ihr Toast vom Schneiden zum Toaster bringen wollen, und dabei um die, die noch schneiden und die, die auf ihr Toast warten, herumlaufen müssen, und schließlich denen, die durch dieses ganze Knäuel hindurch ihr Essen und vor allem ihre Kaffeetassen auf die Terrasse balancieren. Alles je nach Situation auf ca. 4-8 qm. Dass man draußen frühstücken kann, ist natürlich sehr schön und auch gefragt. Wer Joghurt, Müsli, Honig, Obstkonserven zum Frühstück mag, ist relativ gut bedient. Kaffee- und Teeangebot ist auch gut, wenn man die Ansprüche nicht zu hoch schraubt. Guter Automatenkaffee. Marmeladenfreunde sollten sich sowas selbst mitbringen. Englisches Frühstück ist das Zentrum des Buffets, scheitert aber leider an der Qualität der Rohstoffe und bei den Eierspeisen an der Zubereitung (ausgenommen Spiegelei, das es alle zwei Tage gibt, wenn man nicht allzu zimperlich mit Gargrad und Temperatur ist). Wir haben uns schönes Olivenöl gekauft und morgens mitgebracht, um ein bisschen Pfiff in das Ganze zu bringen. Beim frischen Obst und der Wurst ist die Qualität mäßig bis schlecht. Tomaten gut, aber in der frischen Variante auch um 9.30 Uhr eiskalt - schade um das gute Produkt. Brot dagegen sehr gut - lecker, knusprig, eine gewisse Auswahl. Fazit: trotz aller Abstriche findet man immer was und weiß ja, dass der Abend wieder kulinarische Höhepunkte bereithält.

Die freundliche, fleißige und zuverlässige Putzfrau singt teilweise bei der Arbeit. Manchmal rufen die Frauen sich von Haus zu Haus auch irgendetwas zu. Eine Atmosphäre! An der Rezeption herrscht eher professionelle Freundlichkeit bei ausgezeichneten Deutsch- und Englischkenntnissen. Nicht gerade herzlich. Aber auch nichts auszusetzen. Wir hatten minimalen Kontakt, weil wir keine größeren Anliegen hatten. Im Restaurant sind die Angestellten auch freundlich und bemüht, aber schnell überfordert, wenn großer Andrang herrscht. Aber auch dann immer noch mindestens höflich. Alles o.k.

Korfu ist, abgesehen von seinem bedrückenden Müllproblem, das bei uns zwischenzeitig zu einer regelrechten Krise mit Abreisewünschen führte, sehr schön. Die Insel ist auch im Oktober grün. Die Strände sind sauber, das Wasser selbst in Kerkira meist glasklar. Acharavi liegt im Norden der Insel, dem u.E. neben Kerkira interessantesten Teil der Insel. Das Hotel liegt an einem Hügel "oberhalb" von Acharavi. Von der Rezeption sind es allerdings nur ein paar Schritte zur belebten Hauptstraße mit ihren schönen Restaurants und nicht so interessanten Geschäften. Wohnt man in einem der oberen Häuser, steht einem nach Frühstück und Abendessen und vielleicht noch mal zwischendurch ein Aufstieg bevor, der nicht jedem gefällt. Wer hier an den Pool geht, überlegt sich zweimal, ob er alles dabei hat, um nicht noch einmal zurück zu müssen. Ein älteres Paar ließ sich während unseres Aufenthaltes deshalb beispielsweise ein anderes Zimmer "weiter unten" geben. Der Ort ist nicht besonders schön, aber an einem endlosen (Sand-/Stein-) Strand mit romantischen Sonnenuntergängen gelegen und als Ausgangspunkt für die Erkundung Korfus sehr gut geeignet. Die gesamte Nordküste vom Kap Drastis (schöne Wanderungen bis in die kleine Badebucht oder sogar bis/vom Canal d'Amour) bis Kassiopi (schönes Hafenviertel) mit etlichen schönen Stränden hat man vor der Haustür, aber auch zu Highlights wie Paleokastrisa und Ag. Georgios ist es nicht weit. Die 40 Kilometer bis Kerkira sind mit dem Auto in etwa einer Stunde zu schaffen, bis zum Sissi-Schloß (interessant, aber doch ein bisschen überschätzt) sind es 25 min mehr und selbst zum Super-Strand Issos im Süden sind es höchstens 2 Stunden, wenn man sich erst an die kofiotischen Straßenverhältnisse gewöhnt hat - man muss halt immer über den Berg oder drumrum, was wegen der unzähligen Kurven seine Zeit braucht. Vorsicht: nach Regen und wenn viele Oliven auf der Straße liegen, kann es auch mal ganz schön glatt werden, wenn man in einer Kurve stark bremsen muss. Vor allem für die auf Korfu empfehlenswerte Verpflegungsvariante ohne Abendessen ist Acharavi mit seinen vielen tollen gastronomischen Angeboten für verschiedene Budgets, z.B. dem benachbarten Roda, wo überwiegend das typische Touristengeschäft abläuft, absolut vorzuziehen. Acharavi bietet gastronomisch nach unserer Erfahrung selbst im gehypten Lemon Garden mit seiner wirklich schönen Atmosphäre und ein bisschen Chichi, das man mitbezahlt, noch ein akzeptables Preis-Leistungsverhältnis. Etwas günstiger, aber authentischer ist schräg über die Straße das Pumphouse. Und wer im vergleichsweise einfachen Grillimbiss Tasos am Ortseingang landet, hat das Optimum im Verhältnis von phantastischem Essen und kleinen Preisen gefunden.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Unsere Bewertung hat sicher etwas mit unseren Erwartungen zu tun: Es gibt keinerlei Animation für irgendwen. Keine Kinderbetreuung. Nur andere Kinder. Keine Gymnastik oder so. Nur einen Pool, der sehr schön und sehr sauber ist. Liegen und Schirme sind reichlich vorhanden. Ebenso ein Kinderbecken, ein kleiner Spielplatz, ein Volleyballnetz und eine Tischtennisplatte. Unsere Kinder haben alles genutzt und alles war o.k. und intakt. Alles zwar in Sicht- und Hörweite, aber trotzdem so weitläufig, dass man selbst entscheidet, ob man eher näher zusammenrückt oder nicht. Der Billiardtisch ist seit Monaten kaputt. Irgendwie gibt es auch irgendwelche Massagen oder so, aber ob das tatsächlich im Oktober noch stattfindet oder Nachfrage findet, wissen wir nicht. Das wars. Für einen reinen Hotelurlaub vielleicht ein bisschen dürftig. Für zwei, drei oder auch vier "Pooltage", die spätestens am Nachmittag enden, ideal. Und schließlich rufen da ja noch der Strand und der Rest der Insel. Eine Mietwagenfirma ist mit kleiner Flotte direkt im Haus. Buchung in der Hotelhalle und, so viel wir hörten, auch mit für Korfu in Ordnung gehenden (End-)Preisen. Wir hatten die ganzen 14 Tage ein Auto eines kleinen örtlichen Verleihers, das war pro Tag deutlich günstiger. Sich wenigstens ein paar Tage ein Auto zu nehmen, lohnt sich auf jeden Fall, um diese wunderschöne kleine Insel kennenzulernen. Die Berge sind zwar mühsam, bieten aber fantastische Ausblicke auf die Insel und ihre kleinen Schwestern, die albanische (Norden) und griechische (Mitte/Süden) Küste und das Meer. Wer Party sucht, wird im Century, aber eigentlich auch in Acharavi insgesamt, wahrscheinlich eher enttäuscht sein. Wenn man vom Essen und vielleicht noch einem Absacker von der belebten Hauptstraße in die Anlage zurückkommt, ist dort einfach nur Ruhe.