Alle Bewertungen anzeigen
David (51-55)
Alleinreisend • Dezember 2024 • 1-3 Tage • SonstigeSehr einfach, chaotischer Service
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Es handelt sich um eine sehr einfache Unterkunft, einem vollständig aus Holz gebauten Häuschen, das aber sehr geräumig ist. Ich habe darin alleine gewohnt und hatte viel Platz. Nicht so schön war die gesamte Umgebung. Das Häuschen lag hinter einem Festbau, in dem die Vermieterin wohnte und in den sie über eine Außentreppe gelangte, die direkt vor meinem Häuschen lag. So konnte sie mir dabei in den Wohnbereich schauen und ich mußte im Grunde immer die Rollos untenhalten, wenn ich Privatheit wünschte. Zudem lag im Durchgangsbereich unter dem Haus zu der Cabane allerlei Gerümpel und es standen Gasflaschen herum, wie auch der ganze Bereich sehr unwirtlich mit Blech und alten Brettern mehr als Verschlag denn als Wohnbehausung imponierte. Nebenan lag zudem eine Autowerkstatt, von der tagsüber Handwerksgeräusche wie Metall-Sägen ausgingen. Das war störend. Auf der anderen Seite lag ein Geschäft mit Metzgerei, das aber nicht störte. Störend waren allerdings die vielen Straßenhunde, die teils in dem Eingang herumlungerten und einen mitunter anbellten. Insgesamt eine sehr einfache aber geräumige Unterkunft mit einem Service-Ausfall. Ich rate dringend von einer Buchung ab.


Zimmer
  • Eher gut
  • Nach dem Betreten durch die Eingangstür befand man sich in einem Wohnbereich mit Kücheneinrichtung wie Gasherd, Grill, Kühlschrank und Spühle. Der Kühlschrank war nicht leer; darin lagen noch alte Lebensmittel. Es gab einen Wasserkocher und es lag auch Tee bereit. Zudem waren Geschirr, Besteck und Gläser vorhanden. Alles war sehr sehr einfach. Im Wohnteil standen ein mit einem türkisfarbenen Überzog versehenes Sofa sowie zwei lila Stühle und ein kleiner niedriger Tisch, der an die Nierentischzeit erinnerte. Daneben gab es einen Tisch mit drei Stühlen und einer Glasplatte darauf, der als Esstisch diente. Es gab auch einen Fernseher und im Eck stand eine alte Reinigungsanlage für Schankgläser. Ein Problem war die Heizung. Zwar gab es einen Kohleofen, den die Vermieterin bei Bezug auch einschaltete. Dieser schaltete sich nachts aber irgendwann ab und ließ sich dann nicht mehr anschalten. Da mir die Vermieterin nicht zu zeigen vermochte, wie man das macht, war es dann am nächsten Morgen sehr kalt im Wohnbereich. Zum Glück hatte ich meinen eigenen Heizlüfter dabei, mit dem ich einigermaßen geheizt habe. Kurzzeitig lief er Ofen dann morgens auch wieder, aber er schaltete sich unter starkem Piepsen schon bald wieder aus. Erst am späten Nachmittag erschien die Vermieterin zum Inkasso und schüttete Kohlen nach. Die fehlende Kohle war letztlich der Grund, warum der Ofen nicht funktionierte. Dann waren die Kohlen aber am Abend auch aufgebraucht. Es standen einfach nicht genügend bereit. Ich erhielt auch keine mehr. Mit anderen Worten: die Vermieterin hatte nicht genug Kohle. Morgens war das ganze Häuschen kalt und ich mußte mit meinem kleinen Heizlüfter heizen. Die Fenster waren mit handbetriebenen Rollos versehen und es ließ sich jeweils eine Seite der Fenster aufschieben. Weiter lagen im Erdgeschoß ein Schlafzimmer mit zwei Betten und einem Schrank sowie ein Bad mit einer Dusche, hoher Duschwanne und einem Lappervorhang, einem kleinen Waschbecken, einem WC, einer Waschmaschine und einem Trockner. Alles war sehr einfach und veraltet. Es gab keinerlei Stellmöglichkeiten im Bad. Über ein geländerloses enges Treppchen gelangte man in den oberen Stock der Hütte mit weiteren zwei Schlafzimmern, einem großen mit zwei schmalen Betten und viel Platz und einem kleinen mit einem Bett. Das große Schlafzimmer hatte zwei Fenster, das kleine eines. Auch diese ließen sich mit handbetriebenen Rollos verschließen, diese schlossen aber nicht dicht. Da es bis ca. 23 Uhr und ab ca. 4 Uhr hell war, war die wirklich dunkle Nacht kurz. Ich nutzte eine Schlafkappe. Dicht schließende Rolläden wären in diesen Breiten anzuraten gewesen. Das eine überzogene Bett war nicht sonderlich gemütlich. Es gab nur ein Leintuch über der Matratze, kein Unterbett und auch keine richtige Zudecke, nur ein Laken und Wolldecken darüber. Das kleine Kissen war mir zu hart. Ich habe mäßig gut geschlafen. Problematisch war auch die Heizsituation im Obergeschoß. Es gab dort schlicht keine Heizung. Ich heizte mit meinem mitgebrachten Heizlüfter. Auch im Obergeschoß gab es ein Bad mit gleicher Ausstattung wie im Erdgeschoß, nur ohne Waschmaschine und Trockner. In keinem der Bäder gab es Handtücher, was ich sehr unangenehm fand und mich notdürftig mit Toilettenpapier abtrocknete. Es gab auch nur sehr wenig Toilettenpapier. Im oberen Bad lag eine benutzte Handseife, ansonsten gab es keine Pflegeprodukte in den beiden Bädern, keine Dosierspender und auch keinen Haarfön. Das Wasser wurde erst nach einiger Zeit warm. In den beiden Duschen gab es jeweils eine Handbrause.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Es gab in der Unterkunft keine Restauration. Man hatte theoretisch die Möglichkeit in dem Häuschen selbst zu kochen, was ich aber nicht gemacht habe, da ich mit Gasöfen nicht umgehen kann.


    Service
  • Sehr schlecht
  • Der Service war unterirdisch. Ich habe selten eine Vermietung erlebt, die so ungeeignet für solch einen Job war. Es begann bereits mit der Anfahrt mit einem Privatwagen vom Flughafen. Die Dame, die mich mitnahm hat freundlicherweise mehrfach versucht, die Vermieterin telephonisch zu erreichen. Dies mißlang mehrfach obwohl diese direkt neben der Cabana wohnte und, wie sich später herausstellte, auch präsent war. Ich mußte also erst warten. Schließlich trafen wir die Vermieterin beim Saubermachen des Häuschens an. Dieses war nicht bezugsfertig, als ich gegen 12 Uhr ankam obwohl in meiner Reservierung eine Anreisemöglichkeit von 11 bis 20 Uhr angegeben war und ich mich bei der Reservierung zwischen 11 und 12 Uhr am Anreisetag angemeldet hatte. Ich mußte dann neben der putzenden Vermieterin warten, konnte auch nicht das Gepäck einstellen und bis zum Bezug des Häuschens spazierengehen. Ein No-Go dabei war, das die Vermieterin kein Wort Englisch sprach und ich mich mit mit ihr daher nicht verständigen konnte. Ohne Sprachkenntnisse in internationalen Buchungsportalen zu vermieten finde ich schon spannend. Es gab zum Glück eine Nachbarin, die Englisch sprach und bei jeder Kommunikation mit der Vermieterin hinzugezogen werden mußte. Diese wurde aus meiner Sicht über Gebühr beansprucht, da auch in den Folgetagen zahlreiche Fragen auftraten, die ohne die Nachbarin nicht klärbar waren. Gegen halb eins hatte die Vermieterin dann fertig geputzt und überließ mir das Häuschen. Den Schlüssel mußte ich extra anmahnen. Zudem hinterließ sie einen schmutzigen nassen Lappen und ein Kärcher-Reinigungsgerät in dem Häuschen, kein so schöner Anblick. Einen richtigen Check-in gab es nicht. Sie wollte meinen Reisepaß nicht sehen und ließ mich auch keine Anmeldekarte ausfüllen. Über die Nachbarin sagte sie, sie wisse, daß ich ich sei. Sie photographierte dann meine deutschsprachige Buchungsbestätigung des Buchungsportals und verschwand. Nachmittags lief sie dann mit der Nachbarin aufgeregt vor dem Häuschen herum, ich müsse direkt an sie bezahlen. Beide drangen dann einfach in mein Häuschen ein. Ich mußte sie schließlich wieder hinauswerfen. Die Zahlung vor Ort war in der Buchungsbestätigung an sich auch so vorgesehen gewesen, dort stand jedoch, daß eine Barzahlung in der Unterkunft nicht möglich sei. Tatsächlich war dort jedoch keine Kartenzahlung möglich und die Vermieterin verlangte nun Barzahlung. Soviel chileniscxhes Bargeld hatte ich jedoch nicht dabei, da die Vermieterin mich diesbezüglich vorab nicht informiert hatte. Am Ort gab es eine Bank und einen Bankomaten, der jedoch defekt war. Es war auch nicht möglich am Bankschalter Geld abzuheben, das wurde verweigert. Letztlich habe ich mich mit der Zimmerwirtin, durch Vermittlung der Nachbarin, darauf geeinigt, die Miete in Euro ohne chilenische Umsatzsteuer zu bezahlen. Ich zahlte dann an die Vermieterin gegen Quittung/Rechnung EUR 110, was in etwa dem gebuchten Betrag ohne Umsatzsteuer entsprach. Die Rechnung entsprach natürlich nicht internationalem Standard, es fehlte mein Name und sie war komplett auf Spanisch geschrieben. Auch hat die Vermieterin hierauf trotz Barzahlung keinen Bezahlvermerk angebracht. Immerhin hat sie die Rechnung, nach Aufforderung durch mich, unterschrieben. Von geschäftlichen Dingen hatte diese Dame offenbar keine Ahnung. Der ganze Terz mit dem Service und der Bezahlung kostete wertvolle Urlaubszeit und unnötige Nerven. Schon deshalb empfehle ich diese Unterkunft nicht. Auch der Check-out entfiel. Als ich um 9 Uhr abreiste, war die Vermieterin nicht zu Hause. Ich konnte mich immerhin bei der schlaftrunkenen Nachbarin abmelden und ließ den Schlüssel einfach im Schloß stecken. Wohl auch in Ermangelung ihrer Sprachkenntnisse hat mir die Vermieterin auch überhaupt nichts erklärt, mir auch das Häuschen nicht gezeigt. Namentlich den ersten Stock hat sie mir komplett verschwiegen und ein Bett einfach im Schlafzimmer im Erdgeschoß überzogen. Ich habe das dann wieder abgezogen und oben ein Bett im großen Schlafzimmer überzogen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Die Unterkunft liegt im Ortskern der kleinen Gemeinde, angeblich der südlichsten der Welt. Es gibt am Ort nicht allzu viel Infrastruktur, doch hat es in unmittelbarer Nähe einen kleinen Platz mit Cafes und Restaurants. Auch einen Supermarkt und kleinere Läden gibt es zur Versorgung. Allerdings sind Restaurants, Cafes und Läden häufig geschlossen, namentlich morgens. Am Samstagmorgen hatte nicht mal der Bäcker auf, so daß das Frühstück ausfallen mußte. Zu besichtigen ist ein Museum. Alles liegt in fußläufiger Entfernung von der Unterkunft. Einzige Anreisemöglichkeit besteht mit dem Flugzeug. Der kleine Flugplatz liegt auf einer Halbinsel direkt gegenüber dem Ort. Allerdings muß man einen Umweg auf die Halbinsel zurücklegen, so daß man de facto ein Auto hierfür benötigt. Es gibt am Ort jedoch keine Taxis. Am Flughafen warten meist irgendwelche Leute aus dem Ort, die einen für 7000 Pesos mitnehmen. Eine organisierte Anfahrt vom Flugplatz zur Unterkunft besteht gleichwohl nicht. Theoretisch kann man über diverse Anbieter am Ort Flughafentransfers bestellen, aber kaum einer spricht Englisch. Sicherheitshalber bin ich am Abreisetag zum Flughaften gelaufen. Das waren rund 3,5 km oder eine knappe Stunde Fußmarsch. Luftlinie wären es nur rund 500 Meter, aber leider gibt es über die Bucht zwischen Stadt und Flughafen weder eine Brücke noch eine Fähre. Eine angebliche Anreisemöglichkeit mit einem Kreuzfahrtschiff ab Punta Arenas habe ich nicht feststellen können. Diese dauert auch länger als einen Tag und ist daher für den zeitsparenden Reisenden keine Option. Eine Straßenverbindung auf die gerade gegenüberliegende Feuerland-Hauptinsel besteht leider nicht. Auch eine Fährverbindung dorthin konnte ich nicht eruieren.


    Aktivitäten
  • Sehr schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Es gab keinerlei Fitness- oder Wellnessmöglichkeiten in der Unterkunft. Natürlich bot die Umgebung zahlreiche Möglichkeiten zum Wandern, Fischen oder Kayakfahren, aber das ist letztlich nicht der Unterkunft geschuldet.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:1-3 Tage im Dezember 2024
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:51-55
    Bewertungen:652