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David (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Januar 2019 • 1-3 Tage • Sonstige
Etwas kitschig, Gourmet-Restaurant
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel ist in einem historischen zweistöckigen Gebäude untergebracht, das den Charme eines schloßähnlichen Baus versprüht. Weiter gibt es zwei modernere Nebengebäude. Der Eingangsbereich ist großzügig und modern außerhalb des eigentlichen Hauptbaus gelegen. Dort gibt es die Rezeption und eine Sitzgruppe, an der man sich auch mit Tee oder Kaffee bedienen lassen kann. Der Bereich ist mit Marmorboden und Teppichen versehen. Links der Rezeption betritt man den Hauptbau, an dessen Anfang ein Salon mit Kamin – der zu der Sitzgruppe in der Lobby durchgebrochen ist – und eine Gewölbedecke ist, in dem man sich ebenfalls aufhalten und bedienen lassen kann. Vom ebenfalls überwölbten Hauptgang führt eine Treppe in die Etagen. Aufzüge gab es nicht. Die Treppen und Gänge sind mit Teppichboden ausgelegt. Die Etagen im Haupthaus bestehen jeweils aus großzügigen Fluren mit viel Platz und Stilmöbeln. Auf dem zweiten Stock waren etwa ein sehr großer dreiflügeliger Schrank mit Glastüren, eine Kommode, ein Altarretabel und ein großer Sekretär mit Intarsien aufgestellt. Daneben gab es eine Sitzgruppe mit Sesseln. Mir war es im Januar im Flur allerdings zu kalt zum Sitzen. Schade fand ich, daß der schöne Garten im Winter geschlossen war. Im Sommer kann man auch auf der Gartenterrasse speisen und sitzen. Insgesamt ein schönes Ressort, ein wenig kitschig in der Aufmachung aber komfortabel. Die fünf Sterne sind indes nicht gerechtfertigt, ich würde es als Vier-Sterne-Hotel klassifizieren. Es war kein Luxus sondern Komfort, der in vergleichbaren Vier-Sterne-Häusern auch vorhanden ist. Insgesamt ist es daher auch zu teuer gewesen. Man zahlt den Namen Heinz Winkler mit.


Zimmer
  • Gut
  • Mein Zimmer befand sich im zweiten Stock. Es war normal groß, ein Doppelzimmer zur Einzelnutzung. Es handelte sich um ein komfortables Zimmer mit hellen Holzmöbeln, einem Wandschreibtisch, Stuhl, zwei kleineren Sesseln mit Tischchen und einem bequemen großen Fauteuil daneben ein Wandspiegel mit Goldrand. Ein zweiter, kleinerer Spiegel hing über dem Schreibtisch. Es gab kostenlose Ansichtskarten der Residenz Heinz Winkler im Zimmer und an der Rezeption. Das WLAN funktionierte nicht immer im Zimmer und brach zwischendurch zusammen. Ansonsten hatte das Zimmer Minibar, zwei flauschige Bademäntel an der Tür, Slippers, die allerdings nach Männlich-Weiblich-Geschlechtern getrennt waren, was ich nicht ok fand; was macht z.B. ein männliches Pärchen? Unisex-Slippers wären political correct gewesen. Auf dem Schreibtisch stand eine kostenlose Flasche stilles Wasser bereit, auf dem Tischchen frisches Obst, Pralinen und ein persönlicher Willkommensgruß sowie ein Weihnachtsstern. Es gab keinen Wasserkocher mit Tee und Kaffee. Das Zimmer hatte einen Holzfußboden, was durchaus wohnlich war, gleichwohl wäre mir ein Teppichboden lieber gewesen. Unter dem Fenster gab es eine sehr gut funktionierende Heizung. Eines der wenigen Hotelzimmer, in dem ich nicht gefroren und mich richtig wohl gefühlt habe. Das Fenster war ein historisches Doppelfenster, ließ sich vollständig öffnen. Der Blick fiel auf den Parkplatz vor dem Haus, auf ein gegenüberliegendes Gebäude sowie schräg links auf einen Berg. Es gab Fensterläden, doch wußte ich nicht, wie ich sie bedienen soll. Daher konnte ich sie leider nicht nutzen. Die Vorhänge schlossen nicht dicht sondern waren lichtdurchlässig. Zumindest im Sommer ein Nachteil. Das Doppelbett hatte zwei warme Decken und insgesamt vier Kissen, zwei davon total hart, zwei weniger hart, aber immer noch zu hart. Ich habe darauf mäßig gut geschlafen. Für fünf Sterne darf ich bequemere Kissen erwarten. Das Bad war relativ groß, komfortabel und aufwendig gestaltet, nicht mehr ganz neu aber gut gepflegt. Es war mit hellen Kacheln an den Wänden gestaltet und hatte einen braunen Fliesenboden, mit sehr eigensinnigen glänzenden Fliesen, die fast wie nass aussahen. An der Wand ein großer Spiegel mit zwei integrierten Leuchten. Das Bad verfügte über eine Badewanne, ein aufwendiges Waschbecken, zusätzliche Pflegeprodukte. Es wirkte ein wenig barock, wie das ganze Zimmer und das ganze Haus. Schön waren zwar die Ablagen auf beiden Seiten des Badezimmers, namentlich über dem Waschbecken. Doch war gerade letztere Ablage vollgestellt mit Sachen, so daß dann doch wieder wenig Ablagefläche vorhanden war.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Im erdgeschoßgelegenen Durchgangsbereich zu den Restaurants befand sich zunächst eine Bar und ein Wintergarten. Daneben hübsche Dekorationsstücke, wie eine Riesenweinflasche. In einem Nebenbau befindet sich dann das Gourmet-Restaurant, das im Michelin 2018 mit zwei Sternen bewertet wird. Man sitzt komfortabel an mehreren Tischen, der Raum ist nicht übermäßig groß aber auch nicht zu klein. Gestalterisch ist er im Stil des Hotels gehalten, also etwas barock bis kitschig. Zu rügen war, daß es im Restaurant zumindest anfangs zu kalt war. Die Heizungen liefen nicht im Januar. Nachdem nach und nach mehr Gäste eintrafen wärmten diese den Raum auf. Insgesamt war das Restaurant mit 29 Gästen an diesem Donnerstagabend gut besucht. Die Speisen waren delikat, wenn sie auch über ein gutes Ein-Sterne-Lokal nicht hinausgingen: Der Gruß aus der Küche bestand zunächst aus kleinen Köstlichkeiten wie Störfilet und Fischpraliné. Ich habe dann das Fünf-Gänge-Menü gegessen mit confierter Entenleber mit Aubergine als erstem Gang, gefolgt von pochiertem Landei, das stark nach Trüffel duftete und schmeckte, gefolgt von Zander, gefolgt von Hirsch mit Sellerie. Zum Nachtisch gab es süße Cannelloni mit Ghana-Annanas und schließlich noch eine Variation aus fünf verschiedenen delikaten Pralinés. Weinbegleitung gab es in dieser Form nicht, da die Menüs bei Winkler täglich wechseln, was die Küche dort sehr abwechslungsreich macht. Es gibt aber eine gigantische Weinkarte mit mehreren Hundert Positionen. Ich bestellte eine Demi-Bouteille österreichischen Chardonnay, der mir etwas zu trocken war. Daneben werden zahlreiche Weine auch offen angeboten, etwa eine Scheurebe zum Dessert, die sehr gut war. Die Bedienung war zuvorkommend und professionnell. Der Restaurantleiter, Sohn des Inhabers und Gründers Heinz Winkler, arbeitet selbst mit, nimmt Bestellungen auf und räumt Geschirr ab. Das Publikum im Restaurant war, bis auf wenige Ausnahmen, ein gehobenes, ruhig und angenehm, keine Kinder, Hunde oder dergleichen. Insgesamt sicher ein Erlebnis aber der zweite Stern ist aus meiner Sicht weniger Ergebnis der Kochkunst als des lange etablierten Namens Heinz Winkler. Im anderen Nebenbau im Erdgeschoß befindet sich ein Frühstücksraum, der sog. Gartensalon. Das „Gourmet-Frühstück“ war im Übernachtungspreis enthalten, kostete 25,00 Euro. In der Mitte des abermals mit Wandzeichnungen und Statuen ausgestatteten Raumes befand sich ein Buffet mit Üblichem und Besonderem wie Pressack, marinierten Tomaten, Crevetten mit Cocktailsauce, Lachs, Honig direkt aus der Wabe, Obst, Frühstückssekt. Zusätzlich konnte man Eier bestellen und auch andere Spezialitäten, die teils Aufpreis kosteten. So kosteten Rühreier mit Hummer 23 Euro Aufpreis. Nicht angemessen fand ich den Aufpreis für Weißwürste mit 7 Euro pro zwei Stück. Ich bestellte Weißwürste, doch war dem Gourmet-Lokal offenbar unbekannt, daß diese stückweise verkauft werden, nicht paarweise. Statt zwei bestellter Stück erhielt ich vier. Dafür mußte ich sie nicht bezahlen. Auch der Nebentisch erhielt die falsche Ware: ein Rührei statt ein Spiegelei. Zu rügen waren auch die Brezen, die nicht frisch waren. Man konnte Tee oder Kaffee bestellen, wobei ich vor der Bestellung gern einen Blick in die umfangreiche Teekarte geworfen hätte, doch die Bestellung wurde schon aufgenommen bevor ich überhaupt saß. Der Tee war auch nicht sehr stark, als er gebracht wurde. Ich mußte ihn sehr lange ziehen lassen. Ansonsten war das Frühstück angenehm, die Leute ruhig, eher einfach.


    Service
  • Sehr gut
  • Ein ungewöhnlicher Service war die Reservierungsbestätigung. Ich hatte über eine große Hotelplattform gebucht, erhielt indes vom Hotel eine zweiseitige Reservierungsbestätigung per Post auf Büttenpapier und mit naßklebender Briefmarke. Zu loben war der kostenlose Fahrservice zum Bahnhof Aschau, da bei Abreise viel Schnee lag und es zu Fuß daher mühsam gewesen wäre. Der Service war insgesamt freundlich und bemüht. Die Dame beim Check-in war sehr nett und führte Smalltalk über die Wetterlage.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt mitten im Ortskern von Aschau neben der dortigen Barockkirche. Vom Bahnhof läuft man etwa zehn Minuten, wird auf Bitte aber vom Haus dort auch abgeholt. In den Ort gelangt man in wenigen Minuten zu Fuß. Dort findet man einen Supermarkt, Geschäfte u.a. für Wintersportbedarf u.ä. Die sehenswerte Kirche liegt direkt neben dem Hotel. Das Schloß Hohenaschau liegt einige Kilometer entfernt. Aschau hat eine tolle Lage am Nordrand der Alpen. Ringsherum finden sich zahlreiche kleinere Berge. Ca. 500 m vom Hotel entfernt gibt es einen kleinen Kurpark und eine Touristeninforamtion. Vom Bahnhof Aschau aus besteht eine Zugverbindung nach Prien am Chiemsee, die Fahrzeit beträgt 14 Minuten. Von Prien aus, das seinerseits als Fremdenverkehrsort sehr attraktiv ist, bestehen Zugverbindungen in Richtung Salzburg sowie Rosenheim und München. In der näheren Umgebung befindet sich zudem die Kampenwand, auf die ein Ausflug lohnt. Vom Fuße der Burg aus kann man mit der Seilbahn hinauffahren.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Im Tiefgeschoß, von der Rezeption aus über eine Treppe erreichbar, befindet sich das sog. Laconium, der Wellnessbereich. Er ist ähnlich barock gestaltet wie das ganze Haus und mit Figuren der Diana und des David, einem kleinen Brunnen in der Mitte des Bereichs und bemalten Wänden gestaltet. Rechts nach dem Eingang gibt es einen kleinen Hallenpool. Weiter gibt es eine Sauna, 85 Grad, ein Dampfbad und eine Wärmekabine, sowie Duschen. Gefehlt hat mir ein richtiger Ruheraum mit richtigen Liegen. Es gibt zwar einen Raum mit kleingekachelten Sitzflächen, die aber hart sind. Der ganze Bereich war total überfüllt mit Menschen und der Boden klitschnass. Es waren einige Familien und zahlreiche Kinder in dem Bereich. Für den Wellnessbereich eines Fünf-Sterne-Hotels nicht das Richtige! Ruhe und Entspannung suchte ich hier vergeblich. Den Pool habe ich erst gar nicht genutzt, da dort zahlreiche Menschen herumtollten und Kinder einsprangen. Die 85-Grad-Sauna war auch rappelvoll. Die Menschen dort rochen teils recht streng. Teils kamen auch Besucher mit Badekleidung in die Sauna, was ziemlich abstoßend war. Die Sauna ist relativ klein. War ansonsten relativ gut in Schuß, am Saunaofen konnte man indes schon deutliche Abnutzungsspuren durch die Abwärme erkennen. Die Planken der Bänke wiesen leichte Abnutzungen auf. Es fehlt ein Auskühlbereich; es gab insbesondere keinen Austritt ins Freie obgleich das Hotel durchaus einen Garten hat, in dem im Sommer auch Liegen stehen. Gerade im Winter wäre aber ein Outdoor-Auskühlbereich nett. Einen Fitnessbereich hatte das Hotel nicht.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Januar 2019
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:46-50
    Bewertungen:685
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrter David, wir bedanken uns für Ihre ausführliche Bewertung. Es freut uns, dass Ihr Aufenthalt in unserer Residenz Heinz Winkler zufriedenstellend verlaufen ist und wir Sie von unserem Service überzeugen konnten. Vielen Dank auch für die konstruktiven Anmerkungen, welche wir selbstverständlich sofort in Augenschein nehmen. Wir würden uns sehr freuen, Sie bei uns erneut begrüßen und kulinarisch verwöhnen zu dürfen. Mit herzlichen Grüßen Diana Stephan -Front Office Manager-