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Christian (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • Mai 2012 • 1-3 Tage • Stadt
Ein Jazz-Konzert drei Nächte lang
5,1 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut
  • Zustand des Hotels
    Eher gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

===Das HOTEL: Meine QUAL der WAHL...!!!=== Das Best Western Krakau war nicht meine erste Wahl. Ich hatte eigentlich bereits das Hotel Andel's für meinen Aufenthalt ausgewählt, dann aber zu lange mit der Buchung gewartet. Als plötzlich nur noch teure Suiten (ab 500 Euro/Nacht) in meinem Wunschhotel verfügbar waren, da habe ich mich lieber nach einer Alternative umgesehen. Meine zweite Wahl wäre das Qubus Hotel gewesen. Direkt an der Weichsel gelegen. Große Zimmer und mit Swimming-Pool auf dem Dach. Allerdings vom Bahnhof aus (meinem Ankunftspunkt) am entgegengesetzten Ende der Stadt positioniert. Und auch nicht gerade in Laufweite von Altstadt und Kazmierz-Viertel. Das Best Western Old Town ist mir vor allen Dingen wegen der neu gestalteten Designer-Zimmer ins Auge gefallen. Das Gebäude selbst und die übrigen Einrichtungen (Empfang, Restaurant) hingegen sagten mir von Anfang an eher weniger zu. Auch die Klassifizierung mit "nur" drei Sternen machte mich leicht stutzig. Ich war schon seit ewig langen Zeiten nicht mehr in einem drei Sterne Hotel abgestiegen. Die Lage des Hotels schien mir allerdings ganz gut zu sein. Dazu muss man wissen, dass die gesamte Altstadt von Krakau von einem parkähnlichen Grüngürtel umfasst wird. Dieser "Ring" beginnt am Bahnhof und endet an der Weichsel. Das Best Western befindet sich dort ungefähr auf halber Strecke. Also 10 Laufminuten vom Bahnhof und 10 Laufminuten vom Fluss entfernt. Der Mittelpunkt der Altstadt, der "Stare Misto", ist sogar innerhalb von zwei bis drei Gehminuten erreichbar. ===Meine ANREISE: Viel, viel weiter als ich dachte...!!!=== Krakau hat einen eigenen Flughafen der von Deutschland aus recht leicht zu erreichen ist. Allerdings sind Flüge nach Krakau gerade in den Sommermonaten recht teuer. Daher bin ich nicht direkt nach Krakau geflogen, sondern habe den Umweg über Kattowitz gewählt. Hin- und Rückflug haben im Mai mit WizzAir (von Dortmund aus) gerade einmal 12 Euro gekostet. Hinzu kam dann noch die Busfahrt vom Airport zum Bahnhof von Krakau. Dauer: Knapp zwei Stunden und mit ca. 20 Euro pro Person recht günstig. Die Region mal aus dieser Perspektive zu sehen war eher interessant als beschwerlich. Die Ankunft des Linienbusses vom Kattowitz Airport war am zentralen Busbahnhof von Krakau. Direkt hinter dem Bahnhof. Den Bahnhof hat man in den vergangenen Jahren komplett umgebaut. Ihn in ein gewaltiges Mega-Shopping-Center integriert. Leider hatte ich die Dimension der gesamten Bahnhofsanlage komplett unterschätzt. Vom Busbahnhof durch das Shopping-Center hin zum Bahnhofsvorplatz (an dem sich direkt das zunächst von mir erwählte Andel's Hotel befand) habe ich geschlagene 10 Minuten gebraucht. Im strammen Laufschritt und nicht etwa gemütlich durchs Einkaufszentrum bummelnd. Vom Bahnhof aus bin ich hinterher durch den Grüngürtel der Stadt zum Hotel gelaufen. Insgesamt eine schöne Route auf der man kaum bemerkt, dass man sich quasi im Herzen einer Großstadt befindet. Theoretisch hätte man auch die Straßenbahn nehmen können. Haltestellen gab es am Bahnhof, sowie nur wenige Meter vom Hotel entfernt. Allerdings herrschte auf der Ringstraße reger Verkehr. Mehrere Straßenbahnlinien, Autos, Lastwagen, Busse, zahllose Kreuzungen und Ampeln galt es zu überwinden. Ein Zeitvorteil wäre mir deshalb durch die Nutzung der Straßenbahn oder eines Taxis wohl kaum entstanden. ===JAZZ-Konzert im ZIMMER: Tag und Nacht...!!!=== Mein Zimmer lag im Neubau, dem sogenannten Jazz-Flügel. Das ist ein dreistöckiges Haus mit direktem Übergang zum Haupttrakt des Hotels. Nach hinten heraus positioniert und deshalb wesentlich ruhiger, als z.B. die übrigen Zimmer, welche fast alle zur stark befahrenden Straßenseite hinaus zeigen. Wenn man vom alten zum neuen Teil des Best Western Old Town hinüberschreitet, so bemerkt man den deutlichen Unterschied. Ein krasser Gegensatz wie Tag und Nacht. Im renovierungsbedürftigen Hauptgebäude sind die orange-roten Teppiche bereits ausgeblichen. In manchen Ecken zeigten sich deutliche Spuren des Verschließes. Der Jazz-Flügel hingen: Absolut Top...!!! Korridore mit lilafarbenen und schwarzen Teppichböden, Wände und Decken wie die Tasten eines Klaviers - schwarz und weiß - bemalt. Dazu noch überall große Jazz-Plakate an den Wänden. Die schwere, dukelbraune Holztür des Zimmers ließ sich aber nur mit Hilfe eines normalen Schlüssel und nicht mit einer Keycard öffnen. Eigentlich dachte ich, dass plumpe Schlüssel nur noch in heruntergekommenen Absteigen dazugehören. Kleiner Trost: Am Schlüssel baumelte ein cooler, riesiger Anhänger mit ausgefrästem Jazz-Symbol. Den hätte ich gerne als Souvenir gehabt. Das Zimmer von mittlerer Größe. Wobei ich zugeben muss, dass die dunklen Wände und Böden die an sich normal geschnittene Räumlichkeit etwas kleiner aussehen ließ. Der angenehme Teppichboden im Bereich des Zimmereingangs lila. Dort befand sich links eine Garderobe mit Spiegel. Rechts die braune Holztür zum Badezimmer. Im Hauptraum war der Teppich dann feinteilig schwarz-grau kariert. Die linke Wand mit Flatscreen-TV in der Mitte zierte eine schier unglaublich gewaltige Fototapete mit Jazz-Trompete. Geradeaus war das Fenster. Es besaß eine weiße Gardine mit schwarzen Übergardinen. Rechts im Zimmer zwei getrennte Betten. Komplett weiß und mit einem großen, weiß abgesteppten Kopfteil. Guter Liegekomfort, auch wenn es wohl keine "tollen" Betten wie im Hilton waren. Links und rechts vom Bett zwei Nachttische in umgedrehter U-Form. Darauf je eine silberne Nachttischlampe mit weißem Schirm. Hinter dem Bett war die Wand mit schwarzen Lack-Panelen bestückt. Der Rest der Wand ging dann über Eck nahtlos in ein weiß-lila Streifenmuster über. Vor dieser Wand stand ein weißer Lack-Schreibtisch mit einem recht mordernen, Polstersessel. Auf dem Schreibtisch die "üblichen" Dinge, wie Kaffeekocher, Tassen, Tee und Kaffee, sowie ein Telefon und eine Lampe. Wirklich Cool: Hinter dem Kopfteil des Bettes und an den Seiten der tiefergezogenen, weißen Decke befanden sich Lichtleisten. Per Fernbedienung konnte man die Lichter an- und ausstellen. Dazu wechselnde Farben und verschiedene Beleuchtungsprogramme auswählen. Am ersten Abend habe ich damit unentwegt herumgespielt. Ein netter und optisch appetitlicher Zeitvertreib sozusagen... ===Das BAD fand ich eher FAD...!!!=== Auch wenn der Hauptraum des Zimmers mindestens vier Sterne würdig war: Beim Bad zeigte sich dann deutlich die Zugehörigkeit zur drei Sterne Klasse. Anstatt an das Jazz-Design nahtlos anzuknüpfen, gab es hier nur plumpen Standard zu sehen. Durchgeplant war das Badezimmer auf alle Fälle. Der Boden und die Wände aus sandfarbenen Fliesen. Im Bereich vom WC und Waschbecken jeweils ein Streifen dunkelbrauner Fliesen der mit silbernen Metallstreifen durchbrochen vom Boden bis zur Decke reichte. Die Duschkabine Links neben der Tür. Die Toilette geradeaus. Das Waschbecken auf der rechten Seite. Die Duschkabine zwar in der Wand eingelassen und nur durch die Fronttür sichtbar, aber die Tür eher Baumarkt-Qualität. Aus durchsichtigem Plastik und zum aufschieben. Die Dusche mit normalem, an einem Schlauch befestigtem Duschkopf. Also wahlweise als Handbrause oder über Kopf in eine Haltevorrichtung einsetzbar. Duschgel in einem Spender an der Wand. Die Toilette in moderner Form und (genau in richtiger Höhe) an der Wand befestigt. Der Spülkasten in die Wand eingelassen und durch große, silberne Knöpfe bedienbar. Links neben der Toilette dezent eine WC-Bürste in einer Halterung auf dem Boden stehend, sowie Toilettenpapier in einem Rollenhalter an der Wand. Eine Ersatzrolle befand sich in einer kleinen Ablage über dem WC. Rechts neben der Toilette dann ein Handtuchwärmer. Waschbecken und Armatur des Beckens in Richtung Ideal Standard gehend. Also ein Ding, dass ich in (modernen) Hotels schon lange nicht mehr bewundern durfte. Über dem Waschbecken ein großer, normaler Spiegel und darüber wiederum ein breites Licht. Der "übliche", verstellbare Kosmetikspiegel nicht vorhanden. Auch keine weitere Ablagefläche. Rechts neben dem großen Spiegel (in eine "Ecke" zwischen Spiegel und Badezimmertür) waren noch ein Seifenspender, ein Papiertuchhalter, sowie ein Fön (inklusive Halterung) an die Wand "gequetscht" worden. ===Das FRÜHSTÜCK: Weder Jazz, noch Rock'n'Roll=== Das Frühstücksbuffet war leider eine Enttäuschung. Nicht unbedingt schlecht, aber durchgehend "old fashioned" bestückt und präsentiert. Der Frühstücksraum befand sich entsprechend auch direkt neben der Rezeption im Erdgeschoss. Der Teppich unschön anzusehen (ausgebleicht und leicht schmutzig), die Sitzmöbel im Stil der 90er Jahre. Soll heißen: Braune Tische und braune Stühle mit Leder-Bezug (wohl ein Imitat). Selbst nach dem mehrmaligen Tausch der Stühle war es mir nicht möglich bequem zu sitzen. Man sank förmlich in die Sitzfläche ein und bemerkte dann den harten Holzrahmen. Das Buffet stand lieb- und einfallslos in L-Form aufgebaut an zwei Wänden und auf mehreren Tischen platziert. Die Tische waren mit zahlreichen (auch schon etwas kaputten)Tischdecken überdeckt. Darauf dann die verschiedensten Speisen und Getränke. Mitunter sogar "lokale" Köstlichkeiten. Polen ist ja hauptsächlich durch die guten Würste und das wohl schmeckende Brot bekannt. Für ein Hotel mit "nur" drei Sternen ganz ordentlich. Eine moderne Präsentation hätte hier trotzdem vieles wettmachen können. Bekanntlich isst das Auge immer mit. Zudem wurden die Speisen unzureichend nachgelegt. Beim Abräumen der Tische hinkte das Personal ebenfalls hinterher. Auch wenn man "bemüht" war. ===Mein FAZIT: Nur der JAZZ-Flügel war wirklich GUT...!!!=== Ohne zu lügen: Der Großteil des Hotels hätte mal eine Renovierung nötig. Sind doch Eingangsbereich, Restaurant und Zimmer-Trakt des Hauptgebäudes eher im Stil der ausgehenden 90er Jahre gehalten. Wenigstens wurde auf den Hotelfotos nicht versucht die Gäste hinters Licht zu führen. Die Werbung für den neuen Jazz-Trakt tauchte in der Werbung nämlich nur ganz am Rande auf. Der JAZZ-Trakt hat das Hotel wirklich zu einer kleinen Besonderheit gemacht. Dort habe ich mir wohl gefühlt. Idee und Umsetzung haben mir gefallen. Lediglich das Badezimmer entsprach dann nicht ganz dem erwarteten Design. Da wurde auf Sparflamme gekocht. Wäre natürlich schön, wenn man demnächst das gesamte Hotel in dieser Weise umbauen würde. Für mich sah es aber irgendwie so aus, als wäre inzwischen das Geld ausgegangen. Die Finanzkrise hat selbst im blühenden Polen an manchen Ecken tiefe Spuren hinterlassen. Negativ viel halt auf, dass es z.B. keine Keycards für die Zimmertüren gab. Auch die Minibar suchte ich vergeblich. Und das obwohl man als "Jazz-Spieler" sich doch bestimmt allabendlich gerne auf dem Zimmer noch einen Drink genehmigen würde. Empfang und Restaurant passten überhaupt nicht zum Jazz-Image. Bei drei Sternen kann man vielleicht keine großen Ansprüche stellen. Viel Erfahrung habe ich mit Hotels dieser Klasse ja in den letzten Jahren nicht gesammelt. Würde ich noch einmal wiederkommen...? Nun, die direkte Zugangslage zur Altstadt ist gut. Die lauten Straßenbahnen vor der Tür eher weniger. Wäre das komplette Hotel im Jazz-Stil gehalten: Ich würde es ohne mit der Wimper zu zucken auf meine Empfehlungs-Liste setzen. Aber im momentanen Zustand kann ich nur zu einem Zimmer im Jazz-Flügel raten. Das Frühstück lässt sich darüber hinaus - wesentlich angenehmer - in einem der vielen Restaurants und Cafes der Krakauer Altstadt einnehmen...


Zimmer
  • Gut
    • Zimmergröße
      Gut
    • Sauberkeit
      Sehr gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Gut

    Restaurant & Bars
  • Eher gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Eher schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Gut
    • Essensauswahl
      Gut
    • Geschmack
      Eher gut

    Service
  • Sehr gut
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr gut

    Familien
    • Familienfreundlichkeit
      Eher gut

    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Sehr gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Sehr gut

    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt besser als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:1-3 Tage im Mai 2012
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Christian
    Alter:36-40
    Bewertungen:537