Bayern Chalets

Die Anlage, die vielen liebevollen Details (Holzschnitzereien!), das Chalet selbst waren zunächst durchaus beeindruckend und wohltuend fürs Auge.

Das Chalet - wir hatten ein "Doppelchalet" mit "Obermietern", was uns bekannt war - ist gemütlich und schön eingerichtet. Allerdings fehlte es an einigem, was man in einer vorgeblichen 5-Sterne-Unterkunft, die laut telefonischer Voranfrage "samt Küche voll ausgestattet" ist, erwarten darf. Wir hatten sage und schreibe 2 (!) Kaffeebecher, kein kleines Messer (Apfel schälen?), das "selbstverständlich vorhandene" Trinkwasser entpuppte sich als Leitungswasser (oder 1L Mineralwasser á 8,40 Euro aus der Minibar) und Fliegengitter gibt es nur im Schlafzimmer. Zwar wurde alles auf unser Bitten schnell herbeigeschafft, aber dafür mussten halt erst einmal wir jemanden suchen, der das für uns tat. 5-Sterne-Ressorts haben da andere Standards ... Dann wurde uns "natürlich absolute Privatsphäre" versprochen. Von unserem "Obermieter" würden wir garantiert nichts mitbekommen, da die Chalets getrennt konzipiert seien. Tatsache ist, dass unsere freundliche Obermieterin nur auf ihren Balkon treten musste, um mich nackt in unserem Whirlpool zu sehen. Privatsphäre sieht anders aus. Anmerkung des Rezeptionisten zu dieser Klage: "Dann hätten wir halt ein alleinstehendes Chalet nehmen müssen." Ja, wenn man uns richtig beraten hätte, hätten wir das vielleicht auch getan. Und über diese Antwort an sich muss ich wohl nicht mehr sagen und sie passte auch ins Bild. Denn auf all die von uns vorgebrachten Punkte - und einige kommen noch - hörte ich nie ein "Tut uns Leid", "Das ist bedauerlich", "Entschuldigung." Vielmehr wurde mir immer suggeriert, dass es uns an Einsicht oder "Flexibiltät" mangele. 5 Sterne für so viel Gastfreundlichkeit. Ach ja, der Feuerkorb im Garten war nett. Aber das Feuerholz hätte extra gekostet. Und das bei 400 Euro pro Nacht. ...

Wie gesagt, das Frühstück hat keine 5 Sterne verdient und das angeschlossene Restaurant auch nicht. Das Essen ist okay, aber mehr auch nicht. Dafür muss man aber 8 Euro zahlen, wenn man sich das Essen aus dem Restaurant ins Chalet liefern lassen will. 8 Euro für 50 Meter! Wow. Und selber abholen geht nicht. Telefonisch wurde uns vorab der Mund damit wässrig gemacht, dass man sich natürlich alle Speisen auch ins Chalet liefern kann. Die 8 Euro ließ man dabei unter den Tisch fallen. Und dann wurde ein Gericht, das wir zweimal bestellten, um mehr als 20% teurer abgerechnet als es auf den Speisekarten ausgewiesen ist, auch auf der, die online steht. Ich habe das erst später auf der Rechnung gesehen und den Rezeptionisten darauf aufmerksam gemacht. Kommentar: "Ja, das ist ein Fehler. Aber wir sind halt auch nur Menschen." Okay, verstehe ich. Aber wieso muss ich für diesen Fehler bezahlen? Denn rausgerechnet wurde der Betrag nicht. Und auch diesmal kein Tut uns leid, keine Entschuldigung. Aber für 7,80 Euro mach ich das Fass nicht auf ... Wie bei vielen Dingen - siehe oben - hatten wir insgesamt den Eindruck, dass man irgendwie noch mehr Geld aus dem Gast holen wollte und an vielen Stellen gespart wurde. Bei den 8-Euro-Lieferkosten und dem Brennholz hatte das fast schon etwas Peinliches ...

- Frühstück: erst am vierten und letzten Morgen, nachdem ich eine handschriftliche Liste in der Rezeption abgegeben hatte, war das Frühstück so, wie wir es wollten. Dabei waren unsere Wünsche keineswegs ausgefallen und wir wollten aus Nachhaltigskeitsgründen eher weniger als mehr. Aber mal kam ein übervoller Brotkorb, dann keine Butter, kein Organgensaft, kein Honig, keine Marmelade, und wenn Letzteres dabei war, dann als Plastik-Portionsdöschen. Und die Qualität der Nahrungsmittel hat leider auch keine 5 Sterne verdient. Die leere (oder eben nicht leere) Frühstücksbox wurde übrigens auch oft recht nachdrücklich und fix eingefordert, indem die Serviekraft über unseren Zaun ins Wohnzimmer lugte und uns signalisierte, ob wir denn jetzt fertig seien. Privatsphäre und so ... Zu den Servicekräften: Bis auf einige Rezeptionsangestellte sind sie wirklich sehr freundlich und aufmerksam. Allerdings gab es einen jungen Mann, der eines abends mit seinem elektrischen Golfwägelchen (sehr lobenswert, weil nachhaltig) äußerst übermütig und halsbrecherisch durch die kurvigen Schottersträsschen flitzte und dabei um ein Haar meine Frau und unsere Hündin überfahren hätte. Als wir ihn in der Küche stellten (wir mussten ihm hinterlaufen, anhalten wollte er nicht) kam ein zaghaftes "Entschuldigung". Von besagtem Rezeptionisten, als ich ihm die Situation schilderte, dagegen nur ein "Das darf natürlich nicht sein". Ja, sehe ich auch so.

Auch die nähere Umgebung wirkte sehr einladend und Spaziergänge mit unseren alten Hunden ins nahe gelegene Moos waren erholsam und schön, zumal dort nicht viel los ist.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness

Der beheizte Außenpool ist toll, das Dampfbad und die Saunen waren um 14 Uhr oft nicht an, wo sie doch von 13 bis 18 Uhr laufen sollten. Am Ende haben in unseren Augen tatsächlich nur die mehr als 400 Euro pro Nacht 5 Sterne verdient ...