Nachdem ich in den 70er Jahren als Kind schon einmal dort war und wir im März 2006 einen Kurzurlaub im Panorama verbracht hatten, war ich gespannt, was sich seitdem getan hat. Wir hatten für 2 Familien gebucht und haben 2 Doppelzimmer mit Aufbettungen in Haus 1 und Haus 2 erhalten. Beide Zimmer waren relativ neuwertig möbliert, das Zimmer im Haus 1 mit Auslegeware und das Zimmer in Haus 2 mit Laminat versehen. Inzwischen fällt es u.a. etwas auf, wenn in Hotels noch Röhrenfernseher stehen. Wir hatten HP gebucht und waren über diese Entscheidung sehr froh: Die AI-Gäste nutzen das große, laute, sehr überlaufene Panorama-Restaurant im Haus 2, die HP-Gäste die gemütlichere und deutlich ruhigere Thüringer Stube im Haus 1. Die HP erwies sich als "Halbpension incl. Getränken". Das Hotel bat darum, sich für frühes oder spätes Abendessen zu entscheiden, da aufgrund der Auslastung die Tische abends zweimal reserviert werden. Gewöhnungsbedürftig, aber letztlich kein Problem. Wir entschieden uns für den 2. Durchgang (ab 19:30) und fanden jeden Abend einen sauberen, eingedeckten, für uns reservierten Tisch vor. Gelegentlich gingen wir auch erst nach 20 Uhr nach einem Saunabesuch essen, das Buffet war zu diesem Zeitpunkt noch voll bestückt, das Restaurant bereits halb leer. Zum Frühstück gingen wir immer gegen 8:30 und bekamen auch jeden Tag einen freien Tisch für 6 Personen. Die Tischreservierungen gelten nur für das Abendessen. Das Restaurantpersonal war durchgängig freundlich und hilfsbereit. Die Rezeption empfing uns ebenfalls freundlich, war aber mit den 4-5 gleichzeitig eincheckenden Familien bereits etwas überfordert. Vom Zimmer aus haben wir eine halbe Stunde lang mehrfach versucht, die Rezeption wegen einer Anfrage an das Housekeeping über das Haustelefon zu erreichen, nach jeweils mehrfachem klingeln wurde die Leitung unterbrochen. Und da sind wir beim zweiten Problem des Hauses - Weshalb versucht man wohl, mehrfach die Rezeption anzurufen, anstatt einfach hinzugehen? Weil es aus der 8. Etage durchaus 10 Minuten dauern kann, mit einem der 3 Fahrstühle nach unten und genau so lange, wieder nach oben zu bekommen und man sich deshalb jede Fahrt genau überlegt. Das liegt nicht daran, dass die Fahrstühle (Baujahr 1986) zu langsam fahren würden, sondern dass es keinen getrennten Rufknopf für Fahren nach oben/unten gibt. So halten zwangsläufig auch die nach weiter oben fahrenden Fahrstühle auf der Etage, wenn man nach unten möchte. Es passierte mehrfach, dass auf der Fahrt vom 8. Stock zur Rezeption die Fahrstuhltür 9 mal aufging - in jeder Wohnetage, in der Restaurant-Etage und endlich an der Rezeption. Im Saunabereich würden sich wohl genug Liegen für alle Gäste finden, wenn nicht die Gäste selbst das mit ihren Liegenreservierungen verhindern würden. Außerdem habe ich ein Schuld mit allgemeinen Benutzungshinweisen der Saunen vermisst - mancher Besucher geht da mit Badelatschen und Badehose in die finnische Sauna und setzt sich ohne Handtuch aufs Holz, etc. Insgesamt hat sich das Panorama zu einem offensichtlich gut laufenden Drei Sterne Hotel mit günstigen Preisen entwickelt - man sollte darauf achten, dass im Massengschäft nicht die Qualität verloren geht. Immerhin erlebten wir ein Haus an seiner Kapazitätsgrenze (Restaurant, Bar, zentrale Bereiche, Rezeption, Fahrstühle alles an der Auslastungsgrenze, Parkplatz völlig überbelegt) im Oktober und nicht in der Sommer- bzw. Winter-Hauptbelegungszeit. Wer den Thüringer Wald erkunden möchte, ist in Oberhof gut und im Panorama auch günstig aufgehoben . Mitzubringen ist die Bereitschaft, über einige Schwachpunkte hinwegzusehen und sich auf den Charakter des Hauses einzustellen. Während wir bei unserem 2006er Aufenthalt noch deutlich mehr Relikte der DDR-Vergangenheit des Hauses festgestellt hatten, hat sich seitdem einiges (Fenster, Innenausstattung, etc.) getan. Bleibt zu hoffen, das man zukünftig den Spagat zwischen preisgetriebenem Vollbelegungskonzept und Erhalt des Anspruches besser bewältigt.

Zimmer

Eher gut