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Michael (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Januar 2011 • 3-5 Tage • Winter
Für bestimmte Zielgruppen empfehlenswert!
4,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Die Planungen für das größte Hotel des Erzgebirges gehen auf das Jahr 1967 unter Leitung der staatlichen Interhotel-Kette der DDR zurück. Auf Weisung der Staatspartei SED ging die Bauherr-Trägerschaft 1973 an den DDR-Gewerkschaftsbund FDGB über, unter dessen Ägide das Haus 1975 eröffnet und bis 1991 betrieben wurde. Ziel war es, möglichst viele Urlauber gleichzeitig auf (nach damaligen Verhältnissen) hohem Niveau zu betreuen. Die FDGB-Ferienschecks waren begehrt und viele Gäste erlebten hier für wenig Geld einen Urlaub mit den besten Erinnerungen. Dies erklärt auch die heutige Popularität des nunmehr seit 20 Jahren privatwirtschaftlich geführten und immer noch gut ausgelasteten Hauses: Viele der damaligen Gäste (und deren Nachfolgegenerationen) kehren immer wieder gerne hierher zurück. Bei 388 Einzel- und Doppelzimmern sowie 36 Suiten ergibt sich rein rechnerisch eine Kapazität von über 800 Übernachtungen pro Tag. Damit offenbart sich auch die Prägung des Hotels: Es ist für Massenbetreuung konzipiert. In der Hotelhalle, den Fahrstühlen und Fluren, den Speisesälen und sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen geht es belebt zu. Das Haus wird als Familienhotel und als kinderfreundliches Hotel eingestuft. Das Management bemüht sich bei den vielen Gästen durch diverse Maßnahmen eine Grundordnung im Hotelbetrieb durchzusetzen und offeriert auch Angebote für den gehobenen Anspruch. Das Hotel ist für Gäste, die im Kreis der Familie oder Bekannten vorrangig einen aktiven und belebten Urlaub erleben möchten und Kenntnis oder zumindest Verständnis für die teilweise historisch bedingten Besonderheiten des Hauses mitbringen, mit Nachdruck zu empfehlen. Urlauber, die Ruhe, Einkehr oder auch kulinarischen Genuss suchen, sind hier fehl am Platz. Abzuraten vom Besuch ist ebenfalls dem kritisch-anspruchsvollen Gast, der sich das gehobene Niveau gediegener Vier-Sterne-Häuser im Alpenbereich zum Maßstab gemacht hat. Dieser würde hier mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei Buchung der besten Zimmerkategorie und der Vista-Zusatzleistungen unzufrieden wieder nach Hause fahren.


Zimmer
  • Eher gut
  • Der Grundriss der Zimmer entspricht dem Original-Bauzustand und ist auf den ursprünglichen Verwendungszweck des Hauses zugeschnitten, möglichst viele Urlauber gleichzeitig unterzubringen. Die Flächenbelegung im Schlafraum des Standard-Doppelzimmers ist mit Fernsehtisch, Doppelbett, Tisch, zwei Stühlen und Standlampe ausgereizt. Die Toilette/Dusche hat in etwa die Grundfläche von zwei größeren Duschkabinen. Körpergrößere Personen sind beim Sitzen auf dem Toilettenbecken gezwungen, die Beine etwas seitlich zu verdrehen, da sie sonst an die Wand anstoßen. Die Ausstattung der Zimmer und Sanitäreinrichtungen ist modern, zweckmäßig und entspricht dem Drei-Sterne-Niveau des Hauses. Aufgefallen ist der Original-1970er-Jahre-Heizkörper in der Toilette mit thermostatloser Wärmeregulierung sowie eine rote Wandfließe in der Dusche, die als Ausbesserung in die ansonsten durchgehend blaue Befließung fachmännisch eingesetzt wurde. Ein Gang durch die verschiedenen Etagen des Hotels offenbart den differenzierten Renovierungsstand: Während die vom Fahrstuhlschacht links gelegenen Flure repräsentativ gestaltet wurden, sind die rechts gelegenen Flure eher spartanisch gehalten und vermitteln (bis auf Teppichbelag und Wandfarbe) subjektiv Erinnerungen an den Original-Bauzustand aus den 1970er Jahren. Angeboten werden momentan folgende Zimmerkategorien: Classic, Panorama, Panorama auf der Vista-Etage und Studio. Der Unterschied zwischen Classic und Panorama besteht darin, dass die Panorama-Zimmer in den höheren Etagen gelegen sind. In der Tat ist von dort der talseitige Blick auf Ort, Landschaft und Skipiste beeindruckend. Besonders schön ist das verschneite Oberwiesenthal nachts aus dieser Perspektive anzusehen. Die sechste Etage im Hotel (insgesamt hat es sieben) ist die Vista-Etage. Diese unterscheidet sich von den anderen Etagen durch das Vorhandensein von zwei gesonderten Räumen, die als Vista-Lounge den Gästen in dieser Buchungskategorie für einen zusätzlichen Service zur Verfügung stehen.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Das Hotel verfügt über einen großen Hauptspeisesaal im Erdgeschoß, wo Frühstück und Abendessen als Buffet angeboten wird. Je nach Hotelbelegung wird die Fläche dieses Speisesaals durch Öffnen weiterer kleinerer Säle im Erd- und Untergeschoß erweitert. Zu Spitzenzeiten kommen Neuankömmlinge dennoch gelegentlich in die Situation, dass alle verfügbaren Tische bereits besetzt oder noch nicht wieder hergerichtet sind. Das Buffet ist vielfältig und umfangreich. Geht ein Gericht aus, so bemüht sich das Personal um schnellstmögliches Nachfüllen, sodass auch 30 Minuten vor Ende der Essenszeit die Mehrzahl der Gerichte noch verfügbar ist. Die Qualität der kalten Speisen ist durchschnittlich. Warme Speisen müssen bei der großen Anzahl der Gäste mit entsprechendem zeitlichem Vorlauf zubereitet und warmgehalten werden, was sich negativ auf die Qualität auswirkt. Neben den Speisesälen verfügt das Hotel über einen Aufenthalts-/Bar-Bereich in der Eingangshalle, wo außerhalb des Buffets Getränke und kleine Mahlzeiten eingenommen werden können. Eine zum Hotel gehörende Blockhütte am Skihang ist während der Pistenzeiten geöffnet und bietet mit musikalischer Apres-Ski-Untermalung Glühwein sowie weitere Getränke und Speisen an. Weiterhin beinhaltet das Haus ein Steakrestaurant, das als bestes im Erzgebirge beworben wird. Gegen einen Aufpreis von 12,50 Euro können Halbpensionsgäste hier im gediegenen Ambiente ihr Abendessen einnehmen (nicht getestet). Letztlich verfügt das Haus über eine Vista-Lounge auf der sechsten Etage. Hier stehen zu den Öffnungszeiten für Gäste, die dieses Paket gebucht haben, in zwei separaten Räumen Getränke (auch alkoholische) und Snacks inklusive zur Verfügung. Die dort angebotenen Speisen ersetzen jedoch nicht das im Speisesaal angebotene Buffet, sodass auch Vista-Gäste insbesondere zum Abendessen am großen Speisesaal nicht vorbeikommen. Für die Vista-Lounge ist eine Bedienung eingeteilt, die für die Wünsche der Gäste zuständig ist. Bei guter Belegung ist diese Bedienung jedoch überfordert, sodass die Lounge zu Spitzenbesuchszeiten zur belebten All-Inclusive-Selbstbedienung mutiert.


    Service
  • Eher gut
  • Der Service ist vergleichbar mit Häusern der entsprechenden Hotelkategorie im Erzgebirge, erreicht jedoch nicht das Niveau anderer etablierter marktorientierter Urlaubsgegenden. Das Personal ist bemüht, freundlich und zuvorkommend zu sein und die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Bei einigen älteren Mitarbeitern des Hauses ist jedoch selbst nach einem zeitlichen Abstand von nunmehr einer ganzen Generation die Prägung durch die ehemaligen gesellschaftlichen Verhältnisse noch erkennbar. Auf dem Parkplatz direkt am Hotel sorgen Mitarbeiter für die Fahrzeugeinweisung und Schneeräumung. Die besten Stellplätze sind bei hoher Hotelbelegung schnell vergeben. Durch die geordnete Einweisung der Fahrzeuge und vorhandene Reserveparkflächen sollte es dennoch selten zu Kapazitätsproblemen kommen. Hotelfremde Parker, die den guten Zugang zum Skihang nutzen wollen, werden durch eine Park-Tagespauschale von 25 Euro abgeschreckt. Hotelgästen werden in der Wintersaison 7,50 Euro pro Übernachtung und Fahrzeug berechnet. In einem Skidepot im Haus kümmern sich Mitarbeiter um die sichere, sachgerechte und geordnete Lagerung und Trocknung der ihnen durch die Gäste anvertrauten Wintersportgeräte und Stiefel. Für diesen Service berechnet das Hotel 2 Euro pro Gast und Übernachtung. Einige Gäste nutzen diesen Service nicht und bevorzugen die Lagerung ihrer Skier und Stiefel in den Zimmern oder auf den Fluren.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage des Hotels ist ideal. Direkt am Hang des Fichtelberges - Sachsens höchster Erhebung - gelegen, bietet sich das Hotel als Ausgangspunkt sowohl für Wintersport (Abfahrts- und Langlauf) als auch für Wanderungen zu jeder Jahreszeit an. Direkt neben dem Hotel beginnt die Skipiste - nach einer kurzen Abfahrt hat man mit Ski oder Snowboard Zugang zu den Liften. Wenige Meter vom Hotel entfernt verläuft eine Skilanglaufspur, von der aus man das umfangreiche Loipennetz in und um Oberwiesenthal erreicht. Neben dem Hotel, unmittelbar am Skihang, befindet sich eine Blockhütte, die sich für Apres-Ski-Vergnügen oder einfach nur zur Imbisseinnahme zwischendurch anbietet. Die Lage des Hotels ist dessen wichtigstes Kapital. Unter staatlicher Weisung in den 1970er Jahren in der DDR errichtet, wäre ein Bau solchen Ausmaßes in dieser exponierten Lage heutzutage kaum noch vorstellbar.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Bei guten Schneeverhältnissen bietet Oberwiesenthal und Umgebung ideale Voraussetzung für (moderaten) Ski alpin und Langlauf. Die Mittelgebirgslandschaft eignet sich zu jeder Jahreszeit gut für Wanderungen oder Ausflüge in die nähere oder weitere Umgebung. Für alle diese Unternehmungen ist das Hotel als Ausgangspunkt örtlich ideal gelegen. Das Hotel selbst bietet vor allem für Familien und Kinder ein vielschichtiges Aktivitätenprogramm an. In der Hotelhalle werden häufig Musik-, Tanz- und andere Unterhaltungsveranstaltungen dargeboten. Zu veranstaltungsfreien Zeiten wird die Tische in der Hotelhalle gerne durch Familien zum Spielen von Mensch-Ärgere-Dich-Nicht o. ä. genutzt. Die Benutzung des Hotelbads ist für Gäste inklusive und wird von Familien und Kindern gern in Anspruch genommen. Die Benutzung der kleinen, aber ordentlichen Sauna mit ausreichend Liegen im Ruheraum ist kostenpflichtig (für Vista-Gäste inklusive).


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:3-5 Tage im Januar 2011
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Michael
    Alter:51-55
    Bewertungen:1