Adalya Resort & Spa - Adults Only

das Zimmerroulette mit Hinhaltetaktik gewesen. Unsere Anreise war dem Hotel vorab per e-mail auf 13 Uhr avisiert worden. Als wir ankamen war (noch) kein Zimmer frei und so wurden wir zunächst zum Essen geschickt. Nach dem Mittagessen und einem ersten Orientierungsgang erhielten wir die Mitteilung, dass das Haus völlig ausgebucht sei, wir statt des gebuchten Zimmers aber ein Familienzimmer (unterm Dach) beziehen könnten. Diese Zimmer sind von der Grundfläche zwar etwas größer als die die Standartzimmer, wirken aber wegen der Trennwand die den Raum in ein dunkles Innenzimmer mit zwei Einzelbetten und einen kleinen Schlafraum mit Dachschräge trennen, gedrungen und eng und entsprechen von der Großzügigkeit in keinem Fall den Standartzimmern. Unsere Tochter war todunglücklich über ihr ‚dunkles Loch’ und meinte nur: ‚hier ist es gar nicht schön, das hat niemals fünf Sterne’, und das der ‚blöde Scheich, der das Hotel gebaut hat hier doch mal selbst schlafen soll, dem wird’s auch nicht gefallen’. Hier wolle sie in jedem Fall nicht bleiben. Wir auch nicht ! Am nächsten Morgen sollten wir wechseln, erst um 9 Uhr, dann um 11 Uhr, dann besser doch gar nicht. Das Rezeptionspersonal hat sich hierbei recht umständlich und wenig professionell angestellt. ‚Da muss ich nachfragen’ oder ‚dass kann ich nicht entscheiden’ und ein Vertrösten auf ‚später’, waren die Standartartworten, die auch andere Gäste erhielten. Wir mussten schon energisch auftreten um das Zimmer unserer Wahl zu bekommen, dass wir dann letztlich um 15 Uhr beziehen könnten. Trotz einer wohl ernst gemeinten Entschuldigung der Gästebetreuerin – hier bleibt ein fader Nachgeschmack zumal wir erfahren durften, dass Gäste auch schon mal im Nachbarhotel untergebracht würden. Nun zum Hotel: Schon von außen beeindruckt das Themenhotel mit seinem imposanten Portal, innen überwältigt die im osmanischen Stil gehaltene Einrichtung. – Wie ein ‚güldener’ Palast, etwas ‚plüschig’, aber sehr einladend, das war unser erster Eindruck als wir in der großzügig gestalteten Lobby standen. Die Hotelanlage ist kompakt. Mit ‚nur’ rund 200 Zimmern gehört das Adalya Resort so auch zu den kleineren Hotelanlagen – was nicht nur wir als sehr angenehm empfanden. Sehr angenehm auch die sonstigen Einrichtungen, vom Speisesaal bis hin zur Außenanlage mit schön angelegtem Pool, alles vermittelt Wohlfühlatmosphäre und wirkt eben noch persönlich und überschaubar. Angenehm, dass es einen direkten Zugang von der gepflegten Außenanlage zur neu gestalteten Promenade und von hier zum Strand gibt. Der kilometerlange, flach abfallenden, meist feinsandigen Strand ist hier gut 100 m breit. Während der vordere Bereich des Strandes (noch) für Wasser- und Strandsport sowie die Sonnenanbeter frei gehalten ist, ist der hintere Bereich mit Liegestühlen vollgepfercht. Wie an den Stränden an Italiens Teutonengrill stehen die Liegestühle unter riesigen Sonnensegeln dicht an dicht in sage und schreiben 15 Reihen, - spätestens hier ist jede Individualität dahin. Die Hitze staut sich unter den Sonnensegeln, je weiter man nach hinten kommt, desto mehr steht die Luft. Wir lagen zunächst in Reihe 12, Platz 6-9 und waren uns einig, von hier kann man nur flüchten. Also haben wir das Handtuch gepackt, uns gut eingecremt und uns wie sonst auch vorne am Wasser in den warmen Sand gelegt. – Viel besser ! Die Bars und Restaurants des Hotels lassen kaum Wünsche offen. Die Dekoration und Präsentation der Speisen ist gerade bei den Frühstück- und Abendbuffets auffallend – schön, dass man auch im Außenbereich am Pool speisen kann. Mittags gibt es neben einem verschlankten Buffet im Hauptrestaurant die Möglichkeit am Strand (kleines Buffet mit täglich wechselndem Grillgericht) oder in der Snack Bar am Pool à la carte zu essen. Auch die Bars halten ein breites Angebot von Softgetränken über Bier, Sekt und Wein bis hin zu hochwertigen Cocktails und Longdrinks bereit. Die Personaldecke ist gut bemessen, so dass die Wartezeiten kurz sind. Die Sauberkeit ist kaum zu übertreffen, das Personal ist freundlich. Trinkgeld wird erwartet. Auffallend, wie so mache Oberkellner im Speisesaal ihre Donatoren gewaltig umtüddeln und den Rest der Kundschaft so mitlaufen lassen. Wenn Sie Ihren Kaffee und den O-Saft morgens also serviert haben möchten und das Gläschen Wein am Abend immer voll sein soll – müssen Sie das ‚extra bezahlen’. Das spüren Sie bald … So war die abschließende Frage unseres Kellners schon am Anreisetag nicht ob wir zufrieden waren, sondern ob wir ihm Münzen in Scheine wechseln könnten !? Die Standartzimmer sind großzügig ausgestattet und haben meist seitlichen Meerblick. Das Badezimmer war groß mit einem riesigen Spiegel und ausreichend Ablagemöglichkeiten. Die Badewanne verfügte über eine gut schließende Duschwand. Die Betten empfanden wir als zu hart, die Zimmerreinigung war in Ordnung. In der Minibar standen Bier, Wasser, Cola, Fanta und ein Fruchtnektar kostenlos bereit. Im Haus gibt es neben dem Spa Bereich, einen Friseur, eine Optiker, ein Textil-/ Ledergeschäft sowie einen Shop mit teils unverschämten Preisen (1 Pack. Tampons (16 St.) 5,- €) Das Angebot des überwiegend von deutschsprachigen Gästen gebuchten Hauses ist abschließend betrachtet - trotz der angebrachten Kritikpunkte - stimmig. Im Umfeld des Hotels gibt es neben einer Riesenbaustelle (Side Hill Resort) einige ganz schön hässliche Hotelklötze, - ein besonderes eindrucksvolles Exemplar architektonischer Grausamkeit ist der in westlicher Nachbarschaft gelegene Hotelbunker Kamelya S. Da (nahezu) alle Hotels ein ‚all inclusive Konzept’ anbieten, – und das ist mein eigentlicher Kritikpunkt an der ganzen Urlaubsregion - hat sich so etwas wie eine gesunde touristische Infrastruktur im Umfeld der Hotels erst gar nicht entwickelt. Entlang der wenig einladenden Hauptstraße (700 m entfernt) gibt es zwar diverse Shopping-Möglichkeiten (kennste eine, kennste alle); nette Restaurants, Cafés, Kneipen oder Tavernen fehlen jedoch fast völlig. Sucht mal die, muss man schon ins fast 10 Kilometer weit entfernte Zentrum von Side fahren. Eine Dolmuş Station befindet sich übrigens ganz in der Nähe des Hotels, am Hintereingang des Schwesterhotels Grand Hotel Artside. Der Ortskern von Side ist aber auf Grund der Massen, die an den Stränden vor Side Urlaub machen, schlicht und einfach oft überlaufen, die Wege sind recht weit und die vielen aufdringlichen Händler und Schlepper im Ort nerven gewaltig. Unser Fazit: Das Hotel selbst ist gut, auch die optimale Strandlage spricht sicher für das Adalya Resort – das Umfeld aber gibt außer der Promenade nicht viel her. Ob dass an anderer Stelle an den enorm zugebauten Stränden vor Side irgendwo groß besser ist – was ich gesehen habe, ich mag es bezweifeln. – Die ganze Gegend konnte mich so auch nicht wirklich überzeugen.

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