Diese Stadt geizt nicht mit ihren Reizen: Neben dem Hafen, einer tollen Gastronomie, 1001 schönen Geschäften und Galerien ist Antwerpen bekannt als City of Art, als Kulturstadt. Der berühmte Maler Peter Paul Rubens hat ihr nachhaltig seinen Stempel aufgedrückt – ein wahres Fest für Kunstfreunde, speziell zum Barock-Jahr 2018
Antwerpen nennt sich City of Art, Kulturstadt, und das zu Recht. Nicht weniger als 1163 Denkmäler und Sehenswürdigkeiten könnt ihr besichtigen, dazu jede Menge Antiquitäten- und Kunsthandlungen, viele Galerien, Museen und drei UNESCO-Welterbestätten – Kulturreisende finden hier ihre Traum-Destination.
Ein großer Künstler hat der Stadt dabei ganz besonders seinen Stempel aufgedrückt: Die Spuren des berühmten Barockmalers Peter Paul Rubens (1577–1640) sind allgegenwärtig. Mehr als 50 Gemälde des Meisters zieren die Wände von Kirchen und Museen und locken Jahr für Jahr Bewunderer seiner Kunst aus aller Welt in ihre Hallen.
Anno 2018 feiert die Stadt nun ihr barockes Kulturerbe. „Antwerp Baroque 2018. Rubens inspires“ verbindet den Meister mit seinem Barockerbe in verschiedenen kulturellen Disziplinen und einer Reihe von Veranstaltungen und Ausstellungen. Ein Höhepunkt ist die Ausstellung Cokeryen im Snijders & Rockox-Haus.
Peter Paul Rubens lebte und arbeitete die meiste Zeit seines Lebens in der flämischen Kunstmetropole. Anno 1577 im deutschen Siegen geboren, zeigte sich früh sein Talent, und bald nahm ihn die Malergilde von Antwerpen auf. Dass er bereits zu Lebzeiten berühmt und reich wurde und nicht wie viele Künstler erst nach seinem Tod, verdankte er vor allem der Stadt Antwerpen: Sie lieferte ihm nicht nur fantastische Motive, sondern unterstützte ihn auch mit Aufträgen. So bezog der Maler mit seiner wachsenden Familie bald ein palastartiges Heim mitten im Zentrum.
Rubens war dabei nicht nur ein herausragender Maler, sondern auch ein leidenschaftlicher Sammler und ein geschickter Diplomat. Das üppige Renaissancepalais, das er sich bauen ließ – samt Pantheon für seine Kostbarkeiten, Atelier und Lustgarten –, spiegelt seinen Status wider. Heute könnt ihr hier im Rubenshuis viele seiner Werke bestaunen.
Es gibt viele weitere Stätten in Antwerpen, an denen ihr Rubens-Gemälde bewundern könnt, etwa in der gotischen Liebfrauenkathedrale. Hier hängen berühmte Rubens-Bilder, es gibt große Orgelkonzerte, und vom Turm habt ihr eine tolle Aussicht. Einen Besuch wert ist auch das Plantin-Moretus-Museum – in den prunkvollen Salons im Erdgeschoss stehen kostbare Möbel, an den Wänden hängen Rubens-Porträts.
Für seinen Zeitgenossen Nicolaas Rockox, der einst das Amt des Bürgermeisters inne hatte und gleichzeitig Rubens‘ Gönner war, malte er unter anderem „Die Anbetung der Weisen“. Einige der Auftragsgemälde könnt ihr heute im ehemaligen Wohnhaus des Mäzen, dem Rockoxhaus, betrachten. Weniger bekannt, aber nicht minder sehenswert, sind die Zeichnungen und Malereien in der Sankt-Paulus- und der Borromäus-Kirche sowie an Rubens´ Grabkapelle in der Sankt-Jakobs-Kirche.
Besonders lohnenswert ist ein Bummel über den Rubensmarkt, der jedes Jahr am 15. August in Antwerpen stattfindet. Zu diesem Anlass kleidet man sich barock, kauft Antiquitäten und genießt so manche Leckerei. Ein feiner Event auch für Menschen, die für gewöhnlich wenig mit Kunst zu schaffen haben – notiert euch den Termin für einen Besuch in Antwerpen.
Noch mehr Wissenswertes über Antwerpen gibt es hier.
Die Hafenstadt in der Region Flandern ist zugleich die Hauptstadt der Provinz Antwerpen. Sie liegt an der Schelde, 88 km vor ihrer Mündung in die Nordsee.