Die Fähre schiebt sich langsam in die fast kreisrunde Hafenbucht, dockt rückwärts am Kai an. Autos holpern von Bord, Menschen wuseln umher, Reiseleiter halten ihre Schilder hoch, Vorfreude auf den Urlaub liegt in der Luft. Die meisten Ischia-Reisenden landen im Hafen der Hauptstadt, wo die großen Autofähren und schnellen Tragflügelboote vom Festland aus anlegen (einige fahren auch nach Forio an der Westküste).
Ischia-Stadt, Hauptort der Insel mit rund 20.000 Einwohnern, gliedert sich in zwei Teile, einer schöner als der andere. Die Region rund um den Hafen heißt Ischia Porto, und tagsüber herrscht reges Treiben auf den Kais – unweit der Schiffsanleger warten Horden von Großraumtaxis, die Gäste ohne Shuttleservice zu ihren Hotels vor Ort oder anderswo auf der Insel bringen. Trotz der meist geringen Entfernungen auf dem kleinen Eiland ist das kein billiger Spaß. Wer sparen will, nimmt einen der Linienbusse, die rund um Ischia kurven, aber oft ziemlich voll sind.
Kurz hinter der Mole beginnen schon die langen Einkaufsstraßen mit ihren vielen coolen Shops und Boutiquen. Abends wird es dann ruhiger rund um den Hafen, dann klingen Gläserklirren und Gelächter aus den vielen Bars und Restaurants, und die Via Porto (Hafenstraße) wird zur Flaniermeile.
Zum zweiten, alten Stadtteil namens Ischia Ponte weiter südöstlich führen dann die langen Shoppingstraßen Via Roma und Corso Vittoria Colonna. Parallel dazu verlaufen die Stadtstrände, durch schmale Gassen zwischen den Häuserblocks blitzt immer wieder das blaue Meer. Ischia Ponte, für den Durchgangsverkehr weitgehend gesperrt, ist eine gemütliche kleine Altstadt, hier und da bröckelt der Putz, mittendrin die alte Kathedrale, dazu allerlei gute Restaurants, teils in Pfahlbauten direkt am Wasser mit vorgesetzten Terrassen und himmlischen Ausblicken auf das blau glitzernde Tyrrhenische Meer.
Unser kleines Video zeigt einige Impressionen aus den beiden Stadtteilen Ischia Porto und Ischia Ponte:
Am östlichen Zipfel von Ischia Ponte führt ein langer, sorgsam gepflasterter Weg über einen Damm hinüber zum größten Wahrzeichen der Insel. Das Castello Aragonese, Trutzburg auf dem über 100 Meter hohen Basaltfelsen, wurde ab dem Jahr 474 v. Chr. erbaut und diente im Mittelalter als wehrhafte Kleinstadt für mehrere tausend Bewohner samt rund einem Dutzend Kirchen.
Ein Aufzug saust heute in knapp einer Minute hoch zu den unteren Aussichtsterrassen des Kastells, dann beginnt die Wanderung durch den labyrinthartigen, sorgsam restaurierten Bau samt allerlei Sammlungen, Ausstellungen, Gärten und Weinterrassen; es gibt hier oben sogar ein kleines Hotel. Die Aussicht auf Ischia-Stadt und Küste ist grandios, in einer Cafeteria findet ihr Snacks und kühle Drinks.
Das 360-Grad-Panoramabild zeigt einen Rundblick von einer der Aussichtsterrassen auf dem Castello Aragonese:
Ischias kleine Nachbarinsel Procida, deren Küste man während der Schiffsüberfahrt von Neapel passiert, lockt zu einem schönen Tagesausflug. Hier ist es wesentlich ruhiger als auf Ischia, es gibt reichlich Landwirtschaft und Naturschutzgebiete. Ab Ischia-Porto fahren täglich Ausflugsboote in rund 30 Minuten hinüber, viele Büros bieten organisierte Tagestouren an.
Der auf der Ostseite der Insel gelegene Hauptort Ischia gliedert sich in die beiden Stadtteile Porto und Ponte – Hafen und Brücke. Der Ort ist das wirtschaftliche Zentrum der Insel, hier leben rund ein Drittel der 60.000 Inselbewohner.