Von grünen Landschaften mit traumhaften Aussichten, einzigartigen Bewohnern mit Savoir-vivre im Herzen und einem gigantischen UNESCO-Weltkulturerbe: Wir stellen euch zehn Highlights vor, die ihr bei einem Besuch im Saarland nicht verpassen solltet.
Ein Meer aus Buchen, Eichen und Douglasien: Das Saarland gehört zu Deutschlands waldreichsten Bundesländern. Einen sagenhaften Ausblick über den grünen Teppich des Landes und auf seinen prägendsten Fluss habt ihr vom 42 Meter hohen Aussichtsturm des Baumwipfelpfad Saarschleife aus. Der 2016 eröffnete Pfad liegt oberhalb der Cloef, einem felsigen Aussichtspunkt in Mettlach-Orscholz. Das Besondere: Ihr könnt den gesamten Pfad und den Turm ganz ohne Treppen und Stufen, nur über Rampen erklimmen. Oben angekommen erwartet euch ein einzigartiges Panorama: Die Saarschleife, Wahrzeichen Nummer eins, liegt euch zu Füßen. Eingerahmt von den grünen Hügeln des Naturparks Saar-Hunsrück, begeisterte das Flusswunder schon Friedrich Wilhelm IV., Preußens König, sowie den französischen Dichter Victor Hugo. Bei einem Spaziergang durch die Baumwipfel erfahrt ihr an 22 Lern- und Spiel-Stationen mehr über diese besondere Landschaft. Eine Station erklärt euch zum Beispiel, woher die Saarschleife ihre Form hat und wie sie entstanden ist. Für kleine Adrenalinkicks sorgen eine Wackelbrücke und eine Rutsche.
Bunte Zeichnungen und Kunstwerke verstecken sich zwischen riesigen Türmen und rostigen Stahlträgern. Das ehemalige Roheisenwerk Völklinger Hütte ist heute Weltkulturerbe und Raum für Veranstaltungen und Künstler aus aller Welt. Sie ist die weltweit einzige noch vollständig erhaltene Anlage aus der Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie. Spätestens wenn ihr die Aussichtsplattform am Hochofen in 45 Metern Höhe erklimmt und über die umliegende Landschaft blickt, wisst ihr, warum dieser abgeschiedene Fleck grenznah zu Frankreich ein besonderer Ort ist. Wo bis vor 35 Jahren noch die Luft vor Hitze flimmerte, befindet sich heute das UNESCO BesucherZentrum: die Empfangshalle des UNESCO Weltkulturerbes. Zwischen der Gebläsehalle mit ihren gigantischen Schwungrädern und dem 70 Meter hohen Gasometer gibt’s jede Menge zu entdecken – auch im „ScienceCenter Ferrodrom®“, einer multimedialen Erlebniswelt rund um Eisen und Stahl. Die Symbiose aus Stahl und wilder Natur scheint inspirierend zu sein. Alle zwei Jahre pilgern Künstler aus aller Welt für die Urban Art Biennale zum Weltkulturerbe. Und auch jede Menge andere Ausstellungen, Konzerte und Events halten diesen einzigartigen Ort am Leben.
Wo sich Hunsrück und Hochwald treffen, ist von Wasser keine Spur. Eigentlich. Und doch befindet sich im Sankt Wendeler Land einer der schönsten Badeseen im Saarland: 1982 wurde der 120 Hektar große Bostalsee künstlich angelegt. Wegen seiner lauschigen Liegewiesen, der vielen Wassersportmöglichkeiten und Sandstrände ist er längst ein Lieblingsplatz an sonnigen Tagen. Sogar einen Hafen gibt es. Von Baden bis Beach-Volleyball, von Surfen, Segeln über Paddeln, Tauchen, Tretbootfahren bis zu Angeln: die Freizeit-Bandbreite ist riesig, und egal, ob ihr lieber chillen oder aktiv sein wollt – im, auf und rund um den See findet jeder das passende Programm. Wer sich lieber erst einmal einen Überblick verschafft, kann auf dem 6,8 Kilometer langen „Panorama-Weg“ mit Blick auf die hügelige Landschaft von Peter- und Priesberg den See umrunden. Und sich im Anschluss im Biergarten wieder stärken.
Ein rechteckiger Torbogen? Ein auf der Spitze stehendes Dreieck? Oder doch ein Kreuz mit Querstrich? Bei der Form des Saarpolygon in Ensdorf, nahe der Vaubanstadt Saarlouis scheiden sich die Geister. Und alle haben irgendwie Recht. Das 30 Meter hohe Denkmal aus Stahl ist so gestaltet, dass es aus jedem Blickwinkel eine andere Form hat. Ein sogenanntes Vieleck eben. Im Juni 2012 ging die Ära des saarländischen Steinkohlebergbaus hier zu Ende. Zur Erinnerung wurde die Konstruktion vier Jahre später auf der Halde des einstigen Reviers eingeweiht – rund 150 Meter über dem umliegenden Saartal. Das Beste: Sie ist nicht nur ein Hingucker aus allen Himmelsrichtungen, sondern auch begehbar. Auf dem rund 35 Meter überspannenden Querstück führen von beiden Seiten jeweils 132 Stufen auf die Aussichtsplattform. Nicht's für schwache Nerven!
In direkter Nachbarschaft zu Frankreich liegt eine sanft-hügelige Landschaft, geprägt von ausgedehnten Streuobstwiesen, weiten Buchenwäldern und verwunschenen Auen mit Schafherden. Durchzogen ist sie von der Blies, dem namengebenden Fluss des UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau – eines von nur 16 Gebieten in Deutschland mit diesem Titel. Eine Besonderheit der Region ist die Vielfalt der Landschaft und ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner: So wachsen auf den Muschelkalkböden bei Gersheim die Hälfte aller bundesweit vorkommenden Orchideenarten – vom Kleinen Knabenkraut über den seltenen Hummel-Ragwurz bis zum Breitblättrigen Stendelwurz. Tipp: Ein Rundweg mit zehn Stationen führt über die Sumpfwiesen, in denen es zur Hauptblüte im Frühsommer nur so kreucht und fleucht. Mit Glück könnt ihr in der wildromantischen Bliesaue Spuren von Bibern entdecken, die dort heimisch sind. Oder Reste von römischen und keltischen Siedlungen. Es gibt viel zu entdecken!
10.000 Hektar voll mit urigen Bäumen, mannsgroßen Steinen, kleinen Bächen und abertausenden Pflanzen- und Tierarten. Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald könnt ihr einen richtigen Urwald erleben, ohne ins Flugzeug steigen zu müssen. Das abgeschiedene Biotop, das sich über die Hochlagen des Hunsrücks zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz erstreckt, ist Heimat für den Schwarzstorch, Rauhfußkauz, Schwarzspecht, die Bechsteinfledermaus sowie die vom Aussterben bedrohte Wildkatze. Zwischen den Bächen und vermoosten Baumstämmen der Buchenwälder und Feuchtwiesen wachsen Sonnentau, Königsfarn oder die Moosbeere. Ein Hotspot der biologischen Vielfalt. Auf den zertifizierten Rundwegen, den sogenannten „Traumschleifen“, könnt ihr all diese Besonderheiten der Natur entdecken. Oder wie wäre es mit einer Wandeung auf dem Premiumweg Saar-Hunsrück-Steig, der quer durch den Nationalpark verläuft – herrlich zum Ab- und Eintauchen in diese faszinierende, geheimnisvolle Wildnis.
In der "Guten Stube" Saarbrückens - dem St. Johanner Markt - könnt ihr bei Milchkaffee und Croissants einen guten ersten Eindruck von der saarländischen Landeshauptstadt gewinnen. Neben alteingesessenen Traditionslokalen wie La Bastille oder Tante Maja findet ihr rund um den Markt coole Läden wie Kalinskis Wurstwirtschaft oder Henry’s Eismanufaktur, in denen junge Gastronomen mutige Kreationen aus regionalen Produkten servieren. Ein idealer Startpunkt also, um die Stadt an der Saar genauer kennenzulernen. Über die Saar drüber und schon seid ihr am Saarbrücker Schloss und der barocken Ludwigskirche, die mit ihrem unerwartet anderen Altarraum ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt ist. Gegenüber vom Schlossgarten könnt ihr, in schillernden Farben und geometrischen Formen, einen Teil des ArtWalks entdecken, der sich durch die gesamte Stadt zieht und im Szeneviertel Nauwieser Viertel, als auch der belebten Mainzer Straße anzufinden ist. Wen es aber doch etwas raus aus der Stadt zieht, der ist innerhalb weniger Minuten im naturbelassenem Urwald vor den Toren der Stadt und darf die dort versteckte Halde, den kleinen Fuji, erkunden.
Die Abtei Tholey ist das älteste Kloster Deutschlands. Sie wurde 634 n.Chr. erstmals urkundlich erwähnt und ist heute die Heimat von zwölf Mönchen im Alter zwischen 25 und 75 Jahren. Die Abteikirche zählt zu den frühesten gotischen Kirchen Deutschlands und gilt als die Einzige in Europa, deren Fenster in diesem Jahrtausend komplett neu gestaltet wurden. 34 ihrer 37 Fenster wurden von Mahbuba Maqsoodi, einer afghanischen Künstlerin muslimischen Glaubens, entworfen. Die drei Chorfenster – jeweils 9,30 auf 1,95 Metern groß – designte der deutsche Maler und Bildhauer Gerhard Richter. Je nach Tageszeit strahlt die Sonne durch die bunten Fenster und hinterlässt ebenso bunte Lichtreflexe im Innenraum der sonst eher schlicht gehaltenen Kirche. Mehrmals am Tag herrscht hier zudem eine ganz besondere Atmosphäre: Dann singen die Mönche, während ihrer Gebetszeiten, gregorianische Choräle (6.00 Uhr, 7.15 Uhr, 12.00 Uhr, 17.30 Uhr und 19.30 Uhr).
Tief unten im Schlossberg von Homburg liegt ein unterirdischer Thronsaal, wie es in Europa keinen Zweiten gibt. In 12 Etagen führen geheimnisvolle Gänge in die imposanten Kuppelhallen der Schlossberghöhlen. Sie sind Europas größte, von Menschen geschaffene Buntsandsteinhöhlen. Das gelbe und rote Gestein ist teilweise bis zu 250 Millionen Jahre alt und Zeuge einer Zeit, als hier eine riesige Wüste existierte. Noch heute könnt ihr kleine Fußspuren von Echsen in dem Gestein entdecken. Und sobald die vielen Lichter die Höhlen erhellen, beginnen die Steine zu glitzern – ein magischer Moment. Weshalb die Höhlen ursprünglich einmal angelegt wurden, ist bis heute unklar. Vermutlich waren sie einmal Fluchtweg der höher gelegenen Burg. In der später angebauten Bunkeranlage finden heute Ausstellungen und kleinere Veranstaltungen statt.
Die Gartenanlagen des Freizeitzentrums Finkenrech im Landkreis Neunkirchen sind ein wahres Paradies für Gartenliebhaber. Hier bekommt ihr viele Tipps und Hinweise für die Gestaltung und Pflege eures heimischen Zier- und Nutzgartens und könnt euch jede Menge Inspirationen holen. Zum Beispiel im Rosengarten. Er beherbergt unter anderem alle Rosen, die nach den Namen der deutschen Rosendörfer und -städte benannt sind. Pflanzen, die in der Schulmedizin eine wichtige Rolle spielen, findet ihr im Arzneipflanzengarten. Kräuter, Tee- und Gewürzpflanzen, Gemüse, Obst und Getreide könnt ihr im Bauerngarten entdecken. Ein neues Highlight in der Gartenanlage ist der asiatische Garten mit Zen- bzw. Kiesgarten, kleinen Teichen und einem Bambushain. Im Sommer könnt ihr außerdem versuchen, einen Weg aus dem großen Mais-Labyrinth hinaus zu finden oder euch von den bunten Angeboten auf den Bauernmärkten im April und September verzaubern lassen.
Der Baumwipfelpfad liegt nahe der Gemeinde Orscholz im Nordwesten des Saarlandes an den Ausläufern der Saar Steilhänge/ Lutwinuswald. Von Saarbrücken aus erreicht ihr ihn mit dem Auto in etwa 50 Minuten.
Nur etwa 20 Autominuten von Saarbrücken entfernt, im Vorort Völklingen, liegt das UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Das azurblaue Ausflugsziel liegt ganz im Nordosten vom Saarland, nahe der Rheinland-Pfälzischen Grenze. Von Saarbrücken braucht ihr etwa 50 Minuten mit dem Auto.
Auf einer Halde oberhalb der Stadt Saarlouis steht das beeindruckende Monument. Mit dem Auto erreicht ihr es in weniger als 15 Minuten von Saarlouis aus.
Das Biosphärenreservat Bliesgau liegt im südöstlichen Teil des Saarlandes, an der Grenze zu Frankreich und Rheinland-Pfalz. Es umfasst unter anderem die Gemeinden: Kirkel, St. Ingbert, Blieskastel, Mandelbachtal und Kleinblittersdorf.
Der Nationalpark umfasst 10.120 Hektar im Bereich der westlichen Höhenlagen des Hunsrücks, genauer dem Idarwald und dem Schwarzwälder Hochwald. Von der Gesamtfläche liegen etwa 986 Hektar des Nationalparks im Saarland innerhalb des Gebietes der Gemeinden Nohfelden und Nonnweiler.
Die Landeshauptstadt ist das Tor nach Frankreich. Von ihrem Zentrum aus sind es nur etwa 9 Kilometer bis über die Grenze. Geprägt ist die Stadt mit etwa 180.000 Einwohnern von der Saar, die mitten hindurch fließt.
Die älteste Abtei Deutschlands liegt im Herzen des Saarlandes, nahe der Stadt St. Wendel. In 40 Minuten erreicht ihr sie mit dem Auto von Saarbrücken aus.
Wie ihr Name schon verrät, liegen die Schlossberghöhlen in der 42.000 Einwohner-Stadt Homburg ganz im Osten des Saarlandes.
Dieses Gartenparadies befindet sich unweit der Stadt Eppelborn (17.000 Einwohner) inmitten des Saarlandes. Ihr erreicht es am besten über Land ab Saarbrücken in etwa 40 Autominuten.