Hotel La Casa

Ein sehr hübsches Haus - wenn mans gern etwas überkandidelt hat. Die Begrüssung ist genau so - die meisten Damen sprechen mindestens eine Oktave zu hoch, weil sie so bemüht sind, den Gast zu bezaubern. Das passt wunderbar zu all dem orientalischen Schnickschnack - und das ist ernst und ehrlich gemeint. Die moderne Technik des Hauses funktioniert sehr gut - der Crossover zwischen 1001-Nacht und Hightech gelingt - bis auf den Internetanschluss - kein W-Lan sondern ausgerechnet hier ien aktes Kabel - was unser iPad nicht kennt. Die Zimmer sind hübsch, geräumig und an die Troddeln und Gehängsel all überall gewöhnt man sich gerne und schnell. Das Badezimmer offenbart dann die Tücken besonderen Designs - wer sich die Händewaschen will, steht nach öffnen des Hahns mit trockenen Händen, aber nasser Hose da. Nicht viel anders geht es mit der Dusche im High-tech Design - der Guss, der da von oben runterkommt, setzt das Badezimmer unter Wasser, sobald ich mich so verdreht habe, dass ich etwas davon abbekomme. Macht nichts - denke ich - und will auf Brause umstellen, ziehe am enstsprechenden Teil und halte sogleich die Armatur in den Händen - es folgt die Montage mit Drücken und Schrauben - natürlich unter dem wihernden Gelächter des liebenden Partners... Das grosse Rundfenster in der Duschwanne führt in den belebten Innehof - der untere Teil bietet Sichtschutz - der obere den Nachbarn grosszügige Einblicke in meine Duschaktivitäten. Ein geschmäcklerischer Fehlgriff des Architekten oder Feng Shui? also ich mags nicht. Hingegen freuen wir uns über das alte geschätzte Bidet, wo das Wasser genau dort ist, wo ich's haben will. Zimmerservice: Die Badewanne weist lange rote Nagellackstreifen meiner Vorgängerin auf - ich kletter also rein und reibe mit Cutex die Farbe weg, bevor ich die Toilette putze, die grauschwarze Kalkränder aufweist. Igitt! Abends sind die Betten schön aufgeschlagen - das Trinkgeld, das wir hingelegt haben für den Zimmerservice liegt auf dem Nachttisch.... Einsicht der Hausdame? Nein: am nächsten Tag wurde das aufgebrauchte Duschmittel nicht ersetzt und auch die gebrauchten Tücher lagen dort, wo wir sie nach Instruktion zum Wechseln hingelegt haben - auf dem Badezimmerboden... igitt, igitt! Auf die Frage, ob wir noch eine Duschmittel kriegen könnten, fragte die Dame ganz schwäbisch, wie lange wir den gebucht hätten... Igitt igitt igitt! schliesslich rückt sie ein Minifläschchen raus. Frühstücksbüffet: Ganz toll!! Wunderschön hergerichtet - einziger Haken - die 3-Minuten-Eier sind - wie fast überall - 30-Minuten-Eier. Aber ist reichhaltig, lecker und es mangelt an nichts. Richtig fein! Und ncoh zum Quertier, dem preisgekrönten: Pizza-Takeaway und Alfa-Romeogarage sind in der Nähe - von den gepriesenen baulichen Highlights sehen wir nichts - es ist einfach ein typisches Aussenquartier. Die Leute im La Casa geben sich unsäglich Mühe - es fehlt vielen an der professionellen Gelassenheit und gelassener Professionalität. Wenn der Zimmerservice besser wäre, wärs durchaus empfehlenswert.

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