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8214 Ergebnisse für Suchbegriff Teneriffa

Bunter Schnäppchen Mix

Und hier: REWE(ITS,Jahn und Tjaereborg ) ab WEST

Balearen

Mallorca

  • Club Mac Saturno ***+

Bucht von Alcudia

TJA-EM42Ø3C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

513,- 2 Wochen schon ab 786,-

Abflüge ab:

Dortmund 5.9.

Düsseldorf 5., 8., 9., 12.9.

Frankfurt 5., 6., 9., 12., 13.9.

Köln 2., 8., 9.9.

Münster/Osnabrück 2., 5., 9., 12.9.

Paderborn 5., 7., 12.9.

Flughafenzu- und abschläge laut Katalog!

Vorbehaltlich Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler!

Balearen

Mallorca

  • Ferienanlage Sunna Park ****

Paguera

ITS-EMØ12ØC/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

646,- Verlängerungstag schon ab 54,-

Abflüge ab:

Dortmund 5.9.

Düsseldorf 5., 8., 9., 12.9.

Frankfurt 5., 6., 9., 12., 13.9.

Köln 2., 8., 9.9.

Münster/Osnabrück 2., 5., 9., 12.9.

Paderborn 5., 7., 12.9.

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Kanaren

Lanzarote

  • CALIMERA Royal Monica ****

Playa Blanca

JAH-ELØ5Ø6C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

680,- Verlängerungstag schon ab 43,-

Kinderfestpreis 2 - 6 J. ab € 449 ,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 8., 9., 11., 15., 16., 18., 25., 29.8.

Frankfurt 9., 15., 16., 22., 23., 29.8.

Köln 9., 16., 23.8.

Münster/Osnabrück 4., 10., 17., 24.8.

Paderborn 11., 18., 25.8.

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Kanaren

Teneriffa

  • LTI-Chiripa Garden ****

Puerto de la Cruz

ITS-ET1524C/DZ-H

1 Woche, Flug, Halbpension

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

579,- Verlängerungstag schon ab 27,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 10., 17., 22., 24., 29., 31.8.

Frankfurt 15., 29.8.

Köln 15., 22., 29.8.

Münster/Osnabrück 1., 8., 15., 22., 29.8.

Paderborn 1., 8., 10., 15., 17., 22., 24., 29., 31.8.

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Griechenland

Kreta

  • App. Candia Park Village ****+

Agios Nikolaos

JAH-GKØ21ØC/A2-U

1 Woche, Flug, Übernachtung

Preis pro Person im Appartement

schon ab

869,- 2 Wochen schon ab 1401,-

Kinderfestpreis 2 - 13 J. ab € 449 ,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 10., 11., 14., 16., 17., 18., 21.8.

Frankfurt 10., 14., 16., 17., 21.8.

Köln 10., 14., 17., 21.8.

Münster/Osnabrück 14., 21.8.

Paderborn 10., 14., 17., 21.8.

Weeze 14.8.

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Griechenland

Kos

  • Hotel Lagas Aegean Village ****

Kardamena

ITS-GGØ1Ø3C/DZM-H

1 Woche, Flug, Halbpension

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

659,- Verlängerungstag schon ab 45,-

Kinderfestpreis 2 - 12 J. ab € 399 ,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 5., 8., 12., 15., 19., 22., 26.8.

Frankfurt 12.8.

Köln 8., 12., 15., 19., 22., 26.8.

Paderborn 12., 19., 26.8.

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Griechenland

  • Rhodos

Hotel Esperos Village *****

Faliraki

JAH-GRØ219C/DZM-H

1 Woche, Flug, Halbpension

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

749,- Verlängerungstag schon ab 52,-

Kinderfestpreis 2 - 14 J. ab 25 %

Abflüge ab:

Düsseldorf 5., 8., 11., 12., 13., 15., 18., 19., 25., 26.8.

Frankfurt 8., 13., 15., 20., 27.8.

Köln 11., 18., 25.8.

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Griechenland

Rhodos

  • LTI-Miraluna Village & Spa ****+

Kiotari

ITS-GR15Ø7C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

799,- Verlängerungstag schon ab 64,-

Kinderfestpreis 2 - 12 J. ab € 399 ,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 29.7. 5., 8., 11., 12., 13., 15., 18., 19.8.

Frankfurt 8., 13., 15., 20.8.

Köln 11., 18.8.

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Türk. Riviera

Antalya

  • Club Hane ****

Side-Evrenseki

TJA-XA1Ø63C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

599,- 2 Wochen schon ab 837,-

Kinderfestpreis 2-12 J. ab € 329 ,-

Abflüge ab:

Dortmund 17., 21.8.

Düsseldorf 19., 21., 22., 23.8.

Frankfurt 17., 18., 20.8.

Köln 18., 19.8.

Münster/Osnabrück 17., 20., 21., 23.8.

Paderborn 17., 18., 19., 20.8.

Weeze 18., 20.8.

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Türk. Riviera

Antalya

  • Hotel Delphin Deluxe Resort *****

Alanya-Alara

JAH-XAØ157C/DZM-D

1 Woche, Flug, Ultra Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

899,- Verlängerungstag schon ab 80,-

Kinderfestpreis 2-9 J. ab € 379 ,-

Abflüge ab:

Dortmund 17., 21.8.

Düsseldorf 19., 21., 22., 23.8.

Frankfurt 17., 18., 20.8.

Köln 18., 19.8.

Münster/Osnabrück 17., 20., 21., 23.8.

Paderborn 17., 18., 19., 20.8.

Weeze 18., 20.8.

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Tunesien

Monastir

  • PrimaSol C. W. Nabeul ***+

Nabeul

TJA-TMØ185C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

591,- 2 Wochen schon ab 962,-

Kinderfestpreis 2 - 5 J. ab € 259 ,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 8., 11., 14., 15.8.

Frankfurt 11., 14., 15.8.

Köln 11.8.

Münster/Osnabrück 4., 7., 14.8.

Paderborn 11.8.

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Bulgarien

Burgas

  • Hotel Trakia ***

Sonnenstrand

ITS-BBØ1Ø1C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

469,- 2 Wochen schon ab 651,-

Kinderfestpreis 2 - 11 J. ab € 289 ,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 26., 27., 28., 29., 30.8.

Frankfurt 27., 29., 30.8.

Köln 30.8.

Paderborn 28.8.

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Vorbehaltlich Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler!

Bulgarien

Burgas

  • Hotel Belleville ****

Duni

TJA-BBØ8Ø7C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

599,- 2 Wochen schon ab 935,-

Kinderfestpreis 2 - 12 J. ab € 259 ,-

Abflüge ab:

Düsseldorf 26., 27., 28., 29., 30.8. 2., 3.9.

Frankfurt 27., 29., 30.8.

Köln 30.8. 3.9.

Paderborn 28.8.

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Vorbehaltlich Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler!

Bulgarien

Varna

  • 4-Sterne-Hotel Goldstrand ****

Goldstrand

ITS-BVØ257C/DZ-A

1 Woche, Flug, Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

389,- Verlängerungstag schon ab 20,-

Abflüge ab:

Dortmund 1.9.

Düsseldorf 5.9.

Frankfurt 5.9.

Köln 5.9.

Paderborn 6.9.

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Bulgarien

Varna

  • PrimaSol Ralitsa ****

Albena

TJA-BVØ1Ø3C/DZ-D

1 Woche, Flug, Ultra Alles inklusive

Preis pro Person im Doppelzimmer

schon ab

499,- 2 Wochen schon ab 760,-

Kinderfestpreis 2 - 13 J. ab € 259 ,-

Abflüge ab:

Dortmund 25.8.

Düsseldorf 24., 25., 29.8.

Köln 24., 29.8.

Paderborn 23., 30.8.

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Zwischenverkauf, Druckfehler und Preisänderungen vorbehalten.

Es gelten die in den jeweiligen Katalogen abgedruckten und im Reisebüro einsehbaren Allgemeinen Geschäftsbedingungen.WEST

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Weihnachten: Rezepte, Ideen, Wünsche und Geschichten

Ich wünsche einen schönen vierten Advent!

 

Wie Weihnachten in unserer Familie gefeiert wurde

In jeder Familie gibt es sicherlich weihnachtliche Traditionen. Wie geschmückt oder das Fest gestaltet wird oder was es zu essen gibt. So natürlich auch bei uns.

Ich kaufte „in jungen Jahren“ Weihnachtsschmuck, wie ich es zuhause gewohnt war, in der klassischen Farbe Rot, dazu kombinierte ich - auch aus Kostengründen, man kann ja nicht alles auf einmal anschaffen - selbst gebastelte Strohsterne, gebackene Salzgebäck- und vergoldete Walnussanhänger. Und mit jedem Jahr kamen dann das eine oder andere schöne Stück dazu, nostalgische Pferdchen, wunderschöne Holzinstrumente, Rehkitze und vieles mehr. Mein „Weihnachtsschatz“ wuchs von Jahr zu Jahr. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, mal andere Farben auszuprobieren.

Eine Kollegin feiert jedes Jahr am Heiligen Abend mit der ganzen sehr großen Familie - sie hat sechs Geschwister, alle verheiratet und mit Kindern gesegnet - bei den Eltern, und nie ohne Mamas Heringssalat! Das muss schon eine mordsmäßige Schüssel sein…

Meine Freundin Anna macht seit etlichen Jahren immer wieder Raclette. Was anderes wäre für ihre ganze Familie einfach undenkbar.

Freundin Sanne dagegen liebt es, gut zu essen und sich gar nicht erst zu stressen. Rinderfilet, ein Sößchen, Salat und Kroketten, Eiscreme, das ist ihr jährliches Programm.

Bei meinem Mann gab es daheim immer ein gebratenes Kaninchen, welches der Schwiegervater alle Jahre wieder bei einem Kollegen schon Wochen vorher bestellte.

Und bei meinen Großeltern mütterlicherseits gab es zum Leidwesen meiner Mutter immer Wild, da mein Opa Jäger war und dieses im Gegensatz zu Schwein oder Rind vom Metzger - vor allem in der schlechten Zeit - nichts kostete….

Bei uns fand der Heilige Abend jahrelang wie folgt statt:

Mein Mann fuhr nachmittags als erstes zum Friedhof zu seinem Papa. Dann holte er Schwimu und meine Eltern samt Dackeline ab.

Ich hübschte mich in der Zeit an und kümmerte mich, wie schon seit fast zwei Tagen, weiter ums Essen und den gedeckten Tisch. Es sollte, wie in jedem Jahr, festlich und einfach besonders sein. Nicht ohne Weihnachtsmusik und „Hans-Joachim Kulenkampf liest Weihnachts-geschichten“ zu hören; der tschechische Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ auf WDR durfte natürlich auch nie fehlen, obwohl ich den Film eigentlich schon selbst synchronisieren könnte.

Ich holte die Geschenke aus den Verstecken und verteilte sie im üppig geschmückten Weihnachtszimmer.

Sanne meinte mal, das sei bei uns schlimmer als bei Leuten mit kleinen Kindern. Baum, Riesenkrippe, Dutzende Päckchen, Deko und Kerzen, überall und nirgends. Aber ganz ehrlich, vor allem unsere Mütter genossen offenbar den festlichen Rahmen. Und Papa war froh, selbst keinen Baum mehr ins Haus holen und schmücken zu müssen. Sein Bedarf war mit unserem also gedeckt, und Mama war trotz aller Pracht insgeheim doch erfreut, dass Papa nicht so viel Dreck ins Haus brachte. Die Tannennadeln fand man schließlich noch im Hochsommer. Wo die blöden Dinger sich aber auch immer versteckten… So „lohnte“ sich der ganze Aufwand für mich allemal!

Kurz vor 18.00 Uhr, ehe die Familie eintrudelte, zündete ich etliche Kerzen und Teelichter an und machte wieder Weihnachtsmusik. Ich scheuchte alle Ankömmlinge aus der Küche an den gedeckten Tisch und servierte schließlich das (erste von drei) Festessen, zunächst eine Suppe und dann zwei „gut bürgerliche“ Hauptgänge, wegen Mamas und zugegeben auch meiner „Wildallergie“ und den sonstigen diversen Vorlieben und Antipathien meiner Familie. Danach wurde in der Küche klar Schiff gemacht. Und erst nach der „Pause“ wurden Desserts, Kaffee oder Digestif serviert. 

Um die Sache noch festlicher zu gestalten, gab es auch schon mal was Besonderes zu trinken. 2006 haben wir z. B. von der Petersilienhochzeitsreise Blandy’s Sercial von Madeira mitgebracht. Und sogar meine Schwiegermutter, die dem Alkohol gar nichts abgewinnen kann, wollte die Spezialität von der „Sissi-Insel“ probieren. Auch zu einem Commandaria aus dem Kloster Kykko von Zypern konnte ich sie mal bewegen. Was aus dem Kloster kam, konnte ja nichts Schädliches oder Verwerfliches sein…. Und einen Kitron von der Insel Naxos gab es auch mal. Und extra für meinen Daddy einen Magno von seinem geliebten Teneriffa.

Später klingelte irgendwann mal das Glöckchen, welches ich vor vielen Jahren extra für diesen Anlass kaufte, dann lief Stille Nacht - immer die Aufnahme von Carreras - und alle sangen mit. Es folgten die Weihnachtswünsche und schließlich wurde ausgepackt. Um es spannender zu machen, bekam jeder abwechselnd ein Geschenk angereicht. Das wurde dann schon mal ein abendfüllendes Programm. Und die Begeisterung meiner Familie über die Ideen, die ich zugegebenermaßen schon seit Monaten in die Tat umsetzte, erfüllte mich mit Stolz und Freude.

Ende der 80er, zu Beginn unserer damals noch „wilden“ Ehe musste ich auch am Heiligen Abend noch arbeiten. Also kochte ich in der Adventszeit mal sonntags für meine Eltern, lud die Schwiegermutter an einem anderen Sonntag zum Adventskaffee ein, da Schwimu nun mal auf Süßes steht, zu Weihnachten wurden wir jedoch bekocht. Also fuhren mein Mann und ich jedes Jahr abwechselnd zu Eltern bzw. Schwiegereltern. Kamen wir dann am Heiligen Abend spät nach Hause, machten wir uns bettfein. Mein Mann öffnete ein Weinchen, ich bereitete im Weihnachtszimmer alles vor – und dann bimmelte das obligatorische Glöckchen – und die Bescherung fand statt, immer im Schlafanzug! Mein Mann vermisste diese Tradition später…

Vor zwei Jahren wurde dann alles anders, da ich sehr krank wurde. Ich konnte meiner Familie leider nicht das bieten, was sie „gewohnt“ waren.

„Kind, lass uns doch nächstes Jahr feiern.“, meinte mein Vater. Er meinte es gut, und wollte mich entlasten. Dennoch bestand ich darauf, dass der Heilige Abend wie immer bei uns stattfinden sollte. Es gab den prächtigsten Baum, den wir je hatten! Allerdings musste die Krippe im Sommerquartier bleiben, da meine Eltern nun ein neues Familienmitglied hatten, ein ganz junges Dackelchen. Sonst wäre Josef womöglich noch am Heiligen Abend geköpft worden und das Jesuskind folglich Halbwaise oder gar entführt. 

Also machte ich mich mal wieder auf in die Küche. Mein Mann unterstützte mich, wo er konnte; hatte er mir doch bei diesem „speziellen“ Essen schon mehrmals assistiert. Es gab nämlich das, was es am Heiligen Abend wohl in vielen Haushalten gibt und sowohl mein Mann als auch mein Vater auf einmal angeblich immer mal haben wollten (wovon ich vorher natürlich rein gar nichts wusste), nämlich Kartoffelsalat! Dazu Brot, Butter und Würstchen, Lachs und hart gekochte Eier…

Oh Wunder, am Heiligen Abend mundete ganz offensichtlich allen. Und dies nicht nur mir zuliebe. Mein Vater war offenbar sehr zufrieden, erinnerte es ihn doch an Weihnachtsabende nach dem Krieg zuhause bei seiner Mutter und den Geschwistern, wovon er an diesem Abend auch auf wunderbare Art erzählte.

Es war trotz aller Gegensätze zu den vorigen ein wunderschöner unvergesslicher Heiliger Abend! Leider war es das letzte Fest seiner Art. Deswegen bleibt es mir ganz besonders in Erinnerung.

 

 

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Mit Elke Gran Canaria kennenlernen: Ausflugtipps, Bilder, spannende Geschichten... Info-Thread

Weiter geht es über die Insel der Gegensätze, entdeckt Gran Canaria – den Mini-Kontinent. Heute geht es vom Feriengebiet im Süden nach Puerto Rico, einem Ferienort an der Südwestküste von Gran Canaria. Sein schöner Sandstrand erstreckt sich in einer weiten Bucht, die meisten Hotels sind am Hang erbaut und bieten ihren Gästen herrliche Blicke auf den Atlantik. Puerto Rico ist ein Paradies für Wassersportler, aber auch für Shoppingfans. Ein besonderer Anziehungspunkt ist das moderne Einkaufszentrum Mogan Mall mit zahlreichen Markenläden und internationaler Gastronomie. Am Strand schließen sich die beiden Häfen von Puerto Rico an. Östlich befindet sich die Marina Puerto Base, die auch für größere Jachten Liegeplätze bietet. Westlich davon liegt die Puerto Escala mit kleineren Booten sowie Ausflugsbooten. Es gibt in Puerto Rico Touren zur Delfinbeobachtung oder Ausflüge zum Hochseeangeln. Außerdem ist Puerto Rico durch ein Wassertaxi mit Arguineguin und Puerto de Mogan verbunden. Auf sportliche Urlauber warten Aktivitäten wie Surfen, Segeln, Paddeln oder Parasailing. Außerdem gibt es einen Jetski-Verleih sowie einige Tauchschulen. Für den Abend bieten sich die zahlreichen Restaurants am Hafen oder Strand mit spanischer und internationaler Küche an. 

Zu dem doch recht modern wirkenden Puerto Rico bildet das weiter nördlich gelegene Puerto de Mogan einen reizvollen Gegensatz. Weiße Häuser mit pastellfarbenem Dekor, Gassen mit Blumenschmuck, Kanäle und Brücken – das ergibt ein romantisches Flair. Puerto de Mogan ist gleichzeitig Urlaubsort und Ausflugsziel. Ein besonderer Anziehungspunkt ist der Markt mit Textilien, Lederwaren, Souvenirs und vielem mehr, der jeden Freitag stattfindet und rund um den Hafen verläuft. Der Ort bietet eine gute Auswahl an Hotels und Apartmentanlagen, einige befinden sich am Strand und Hafen, andere im hinteren Bereich entlang des Barranco oder in der Altstadt, die sich am Hang hochzieht bis zum Mirador Mogan. Er bietet einen tollen Ausblick über den Ort. Den Urlaub kann man in Puerto de Mogan abwechslungsreich gestalten. Das Gebiet rund um den Hafen ist verkehrsfrei. So kann man unbeschwert durch die Gassen bummeln und die schönen Häuser bewundern. Über den Gassen spannen sich Bögen mit buntem Blumenschmuck. Alles wirkt sehr mediterran und romantisch! Rund um den kleinen Strand gibt es an der Promenade zahlreiche Restaurants, Cafés und Bars, sie verläuft weiter um den Hafen, dort gibt es weitere Lokale und auch Geschäfte mit Mode, Strandzubehör, Souvenirs und vielem mehr. Der Hafen gliedert sich in zwei Bereiche, den Jachthafen und den Fischerhafen. So kann man schicke Jachten bewundern oder den Fischern bei ihrer Arbeit zuschauen. Wer die Unterwasserwelt betrachten will, kann eine Fahrt mit dem U-Boot unternehmen. Weitere Angebote sind Segeltörns oder Schnorcheltrips.

Im Nordwesten der Insel erwartet Euch ein weiterer Hafenort, er bildet er mit seinem kanarischen Flair eine tollen Gegensatz zum romantischen Puerto de Mogan. Puerto de las Nieves ist der Hafen von Agaete, einem traditionellen Dorf mit schönen kanarischen Häusern. Puerto de las Nieves ist der perfekte Ort für einen ruhigen, erholsamen Urlaub am Meer. Es gibt Kiesstrände mit glasklarem Wasser und man kann beim Sonnen den Blick auf die Küste und die Berge genießen. Am Strand verläuft eine kleine Promenade mit Fischlokalen und Geschäften. Bei einem Bummel durch den Ort kann man weitere Lokale entdecken. Am Hafen starten die Fähren nach Teneriffa, sie bieten sich für einen Ausflug auf die Nachbarinsel an. Das Wahrzeichen von Puerto de las Nieves ist der Dedo de Dios – Finger Gottes – der Überrest einer 30m hohen Felsnadel, die 2005 bei einem Sturm abgebrochen wurde. Ein paar Sehenswürdigkeiten sind auch in Agaete zu finden. Den Mittelpunkt bildet die Kirche La Concepción mit der Plaza de la Constitución, um die sich historische Häuser mit den typischen Holzbalkonen gruppieren. Mit seinen Bars ist der Platz ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen. Sehenswert ist auch der kleine botanische Garten Huerto de las Flores. Es gibt In Puerto de las Nieves ein paar Hotels und Apartmentanlagen, für Ausflüge bietet sich ein Mietwagen an. Es fahren aber auch Busse an der Küste entlang bis nach Las Palmas.

Wer Sonne, Strand und Meer mit Kultur, Shoppen und Ausgehen verbinden will, sollte Las Palmas ins Auge fassen. Die Hauptstadt von Gran Canaria ist perfekt für Urlauber, die viel unternehmen wollen. Obwohl ich auf der Insel lebe, habe ich auch schon mal einen Kurztrip nach Las Palmas unternommen. Da ich einen Hund habe, konnte ich immer nur kurze Ausflüge unternehmen. So konnte ich mir vieles in Ruhe anschauen, war mit dem Sightseeing-Bus unterwegs und habe am Abend das Flair an der Promenade vom Canteras-Strand genossen. Dort in der Nähe hatte ich auch ein Hotel. Die meisten Hotels befinden sich im nördlichen Bereich vom Canteras-Strand, viele direkt an der Promenade oder nur wenige Schritte entfernt. Ich finde, solch ein schöner Strand inmitten einer Großstadt ist schon etwas Besonderes. Der helle Sandstrand ist mehr als 3km lang, daneben verläuft eine lebhafte Promenade. Er ist nicht nur zum Baden, sondern auch zum Surfen sehr beliebt. Am südlichen Ende der Promenade befindet sich das. Auditorio Alfredo Kraus mit 10 Konzerthallen. Gegenüber steht das Las Arenas, eines der größten Shoppingcenter der Stadt. Weitere Einkaufsmöglichkeiten bietet die Fußgängerzone im Stadtteil Triana mit ihren Modeläden, Parfümerien, Juwelieren und diversen Fachgeschäften. Um die vielen Sehenswürdigkeiten von Las Palmas zu entdecken, empfehle ich eine Hop-On/Hop-Off-Bustour. Man kann am Santa Catalina Park einsteigen und von dort die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt wie die Altstadt mit der Kathedrale und dem Museum Casa Colon, die Einkaufsmeile Avenida Mesa y Lopez und den Hafen erkunden. Am Abend sorgen rund um den Santa Catalina Park zahlreiche Restaurants, Bars und Clubs für Abwechslung. Ich fand aber auch die Promenade mit ihren seitlichen Gassen sehr schön, hier gibt es noch urige Bars, in der die Schinken an der Decke hängen. 

Einen schönen Kontrast zum Großstadtflair von Las Palmas bildet das malerische Bergdorf Tejeda. Es liegt im Zentrum der Insel an derGC-811 und es gibt einige ländliche Unterkünfte. Tejeda bietet neben etlichen Sehenswürdigkeiten auch gute Wandermöglichkeiten. Das nahe gelegene Cruz de Tejeda ist der höchste Pass auf Gran Canaria. Hier verlaufen verschiedene Wanderwege in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Einer führt zum höchsten Berg der Insel, dem 1.949m hohen Pico de las Nieves, ein anderer zum Städtchen Teror. Die meisten Wanderwege am Cruz de Tejeda sind Caminos Reales – königliche Wege – die aus der Zeit der Altkanarier stammen. Wer nicht wandern will, kann vom Mirador Cruz de Tejeda die tolle Aussicht auf die markanten Berge Roque Nublo und Roque de Bentayga bewundern. Die Landschaft ist mit Kiefern und Eukalyptusbäumen bewachsen. Der Ort Tejeda hat aber auch einiges zu bieten. Es gibt ein sehenswertes Heilkräutermuseum - Centro de Plantas Medicinales – in dem man Wissenswertes über Arzneipflanzen erfährt. Weitere Museen sind das Museo de Esculturas Abraham Cárdenes mit Skulpturen des kanarischen Künstlers sowie das Museo Etnográfico. Außerdem gibt es eine sehenswerte Kirche, die Nuestra Señora del Socorro sowie schöne kanarische Häuser mit den typischen Holzbalkonen. Wer Süßes mag, sollte die Dulceria Nublo Marzepanes nicht verpassen. Sie ist berühmt für ihr Mandelgebäck. Tejeda ist ein Zentrum des Mandelanbaus auf Gran Canaria. Wer seinen Urlaub im Januar/Februar dort verbringt, kann sich dort auf ein besonderes Naturschauspiel freuen, die Mandelblüte. 

Das sollen mal ein paar Anregungen sein, den Urlaub etwas anders zu gestalten. Vielleicht bekommt der eine oder andere mal Lust dazu, den gewohnten Urlaubsort im Süden mit ein paar Tagen in einem anderen Ort zu kombinieren, um die Vielfalt der Insel zu erleben.

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Teneriffa- Insel voller Rätsel, Geheimnisse und Gegensätze?!

Schmiede das Eisen solange es warm ist!

Oder auch:

Ein jeder ist seines Glückes Schmied!

….. So lautet das Sprichwort! Demnach müsste das Schmieden doch eine Kunst sein?!

Fragen wir doch einmal diejenigen, die es wissen müssen! – Felix und Miguel, - die beiden Meister dieser Kunst in einem Ort im oberen Nordwesten Teneriffas, in Los Silos, zwischen Buenavista und Garachico. Eigentlich sehen beide überhaupt nicht wie Handwerker aus, die tagtäglich schwere Arbeit verrichten, sondern eher wie zartbesaitete Künstler! Und das sind sie wahrhaftig auch beide. Wir werden es später noch erfahren!

Unter einem Schmied jedenfalls stellte ich mir immer einen kraftprotzenden ‘Schwerstathleten‘ vor, der aber mehr so die Züge eines ‘Gemütsakrobaten‘ an sich hat. – Vor Kraft strotzend, mit dem Gemüt, der Sanftmut und dem Zartgefühl eines Kinderteddys! – Unsere beiden waren fast genau das Gegenteil! Die Statur war eher die eines Musikers, als die desjenigen, der alles und jedes nach seinem Willen formt und verformt, was aus Metall ist, und das mit einem 'breitschlagendem' Humor. Eher hätten beide Säuglingspfleger auf einer entsprechenden Krankenhausstation sein können. Sie waren nicht nur die einzigen Schmiede weit und breit, sondern sie beherrschten auch die artverwandten Handwerke, wie die der Klempner, Rohrbauer, Mechaniker, Schlosser, ………..! Nichts was aus Metall war, war ihnen ’heilig‘. Aber vorwiegend waren sie eben doch Schmiede, denn im Umkreis gab es viele Ländereien mit vielen Ackergeräten, die es so an sich haben mitunter zu verbiegen, zu brechen oder sonstwie kaputt zu gehen. Dann kam ihr Einsatz und Können, außer dem alles bestimmenden „Gewusst wie“!

Dort hörte ich erstmals den Spruch: "Wer viel Kraft zum Schmieden braucht, dessen Eisen ist nicht heiß genug oder er kann nicht schlagen"!

Da mag wohl was Wahres dran sein?!

Hier wurde jedenfalls mehr mit dem Kopf nach zweimaliger Besichtigung und fünf Minuten Denken ‚geformt‘ und repariert, als mit roher Kraft.

„Wer rohe Kraft lässt walten, kann bald keinen Hammerstiel mehr halten!“

Das stand auf einem Schild in der Werkstatt zu lesen, das man mir übersetzte! Denn wer den Hammerstiel ganz fest hält, hat schon verloren! Eben das ist auch einer der Gründe dafür, dass ein Schmied nach ein paar kräftigen "Formschlägen" auf das Werkstück seinen Hammer daneben ein paarmal "tanzen" lässt, nämlich um sein Handgelenk zu lockern und zu entspannen bevor er weiterschlägt. Dabei hält er den Stiel nur ganz lose mit den Fingern, praktisch ohne Krafteinwirkung, denn das Eisen auf Eisen, Amboss und Hammer, tanzt ganz von alleine.

Außerdem legte man mich diesbezüglich ziemlich schmerzhaft rein, um den Spruch zu beweisen, indem ich mit einem, wie ich nachher erfuhr, falschen Hammer leicht auf die falsche Stelle des Ambosses schlagen sollte. Aber das wußte ich ja nicht, und hielt den Stiel auch noch ganz fest, damit mir der Hammer nicht aus der Hand fliegt! Das beides hätte ich lieber sein lassen sollen. Es tat mächtig weh von der Prellung des Hammerstieles, im Handgelenk bis hin zur Schulter. Das hat mich nachhaltig von dem Wahrheitsgehalt überzeugt!

Dieser große Betrieb lag dafür auch sehr günstig! Mitten in einem ausgedehnten landwirtschaftlichen Anbaugebiet, das ist ideal. An Aufträgen und Reparaturen war hier bestimmt kein Mangel. Zudem fertigten sie auch noch Eisentore und allerlei Zier- und Fenstergitter aus gewundenen Vierkantprofilen. Nebenbei führten die Schwiegersöhne noch ein sehr einträgliches Geschäft mit landwirtschaftlichen Geräten, bis hin zum Trecker samt allem Zubehör.

Ein gewaltiges Lager gehörte dazu. Es gab wohl nichts an Metallen, außer den ganz Edlen, - Profilen und Blechen, was hier fehlte! Wobei die Schmiede bei Blechen und deren Dicken wohl in ganz anderen Maßstäben rechnen. Es geht hier nur nach Zentimeter Stärke, bei ganzen Tafeln in Quadratmetern Fläche. Alles darunter sind Folien!

Die Hauptwerkstatt jedoch war aber die Schmiede, so wie sie von jeher gewesen ist, auch hier: Mit Ambossen, Dutzenden von verschiedenen Hämmern und Feuerzangen, Feuerstellen und Blasebälgen. Ein motorgetriebenes Gebläse war zwar vorhanden, wurde aber nach Aussage nur bei sehr massiven Schmiedeteilen wirklich benutzt. So machten sich die Kinder aus der Nachbarschaft hier gegen ein Taschengeld nützlich die Bälge, die sich oberhalb der Raumdecke befanden, zu bedienen, was ihnen ordentlich Spaß machte. Einzig und alleine die stark eingefärbte Wärmeschutzbrille störte sie, weil sie da nicht genau sehen konnten was und wo gerade etwas geschmiedet wurde. Aber eine wohlmeinende Aufklärung von mir, mit der Übersetzung meines Freundes, über die enorme Gefährdung des Augenhintergrundes mit der Netzhaut und der Linse ihrer Augen durch die Wärmestrahlung brachte auch hier ein einsichtiges „Aha-Erlebnis“ und dem Versprechen nie wieder ein glühendes Metall, die Glut der Esse oder etwas sehr Heißes mit ungeschützten Augen anzuschauen. Das ist wirklich sehr gefährlich für jeden von uns! Der Raum, es war schon eine mittelgroße Halle, war rauchgeschwärzt und es roch stark nach brennendem Koks, dem Feuerungsmittel, sowie dem Löschwasser und Öl zum Härten. Natürlich waren auch Gasbrenner und -Öfen vorhanden, aber da war die Wärmeverteilung des Werkstückes für unsere Künstler nicht gut genug!

Überhaupt war die Schmiede, abseits des Mittelpunktes des Ortes gelegen, der allgemeine Treffpunkt der Landarbeiter vor und nach der Arbeit. Eine Bar wäre da sicherlich auch noch gut gelaufen, denn die Frauen schafften ohnehin andauernd Getränke und Tapas in allen Variationen für alle herbei. Immerhin waren dort zwei Schmiedemeister, unsere ‚Künstler‘, zwei Gesellen und zwei Lehrlinge beschäftigt. – Also so klein war der Laden nicht, das lässt sich schon hören!- Und das Sommer wie Winter, sofern man Temperaturen auf Teneriffa von 21 bis 24 °Celsius als Winter bezeichnen will!

Ich erwähnte ja schon, dass sie mit jedem schmiedbaren und formbaren Metall perfekt umgehen konnten! Das wurde einmal im Jahr, ich glaube zusammen mit einem Feiertag, weiß nur nicht mehr genau welchem, im Frühling demonstriert. Auch, und insbesondere ihre künstlerischen Qualitäten als Musiker! Dann nämlich fanden sie sich mit der Dorfmusik und deren folkloristischen Instrumenten auf der großen Plaza zusammen und zeigten was sie auf ihren selbstgebauten Instrumenten aus Flach- und Bandeisen, Röhren, Blechen, usw…. an Klängen hervorzaubern können. Denn Orgeln sind aus Metallröhren, Xylophone und Geläut aus Bandmaterial, Triangeln, Glocken, Schellen, usw. All das hatten sie gebaut und selbst harmonisch gestimmt! Dazu muss man schon eine gehörige Portion an Wissen über die Längenverhältnisse und harmonischen Klänge von tongebenden Klangkörpern verstehen! Ein Feilstrich zu viel, und alles ist vorbei! Es war ein tolles Konzert, das sie mit ihren Instrumenten, Hämmern und Ambossen dort ablieferten. Es ist erstaunlich, welche Klangfülle man aus einem simplen Amboss „hervorschlagen“ kann, ganz ohne Prellungen, wenn man die richtige Stelle mit dem richtigen Hammer und der richtigen Schlagkraft trifft, denkt mal an die berühmte "Amboss-Polka" oder den Radetzki-Marsch, in dem ein Amboss benutzt wird! Es war eine perfekte Perkussion. Hier sollte und durfte nichts verformt werden, im Gegensatz zu den alltäglichen Aufgaben und Pflichten. Entsprechend war die Anerkennung der Zuhörer und Akteure, die alles mit ihren Tänzen und Liedern vervollkommneten. Da hab‘ ich gestaunt!

Es war eine große und schöne Fiesta mit viel Wein, sehr vielen schönen jungen Frauen und Mädchen in wunderschönen Trachten, viel Musik und Tanz und natürlich Paella für alle; und das waren sehr viele. So große Pfannen mit einigen Metern Durchmesser sah ich noch nie, und die Pfannen gehen von Ort zu Ort reihum, gerade dorthin wo eine Fiesta stattfindet. Acht Männer mindestens waren ringsum nötig um die Paella vom offenen Feuer zu wuchten! Den ganzen Tag hatte es gedauert sie vorzubereiten; die Zutaten wurden nur kistenweise verwendet.

Und es war nicht nur ein Tag an dem gefeiert wurde! – Wenn schon, dann aber auch richtig zwei oder drei Tage! –

Ob meine „Metallbändiger“ auch so standhaft wie ihr glühendes, zu schmiedendes Eisen waren, weiß ich nicht! Ich habe vorzeitig Reißaus genommen vor dem Wein und der großen Anzahl der viel gefährlicheren Frauen, bevor ich womöglich noch das Urteilsvermögen der Berechenbarkeit verloren hätte!

Das hat mir sicherlich auch ein paar Aspirin am nächsten Morgen erspart! Nur, fürchte ich, bei den vielen Frauen hätten die allerhöchstwahrscheinlich auch nicht viel bewirkt! Gewiss wäre Aspirin "anstatt" auch nicht akzeptiert worden, könnte ich mir denken!

Vielleicht auf ein andermal!

Gruß Dieter

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Teneriffa- Insel voller Rätsel, Geheimnisse und Gegensätze?!

Lava und Basalt, das Urgestein und die „Mutter“ aller kanarischen Inseln und seine Eigenarten und Tücken!

Es gibt dort nichts anderes als diese beiden Sorten von erstarrter vulkanischer Magma. – Also der heißen „Suppe“ aus den Tiefen unterhalb der Ozeanplatten, die vor 20 – 3 Millionen Jahren dort an die Oberfläche hochkam und die Inseln bildete. Zwischen etwa 20 und 14 Millionen Jahren entstand die östlichste Inselgruppe, danach alle weiteren westlicher gelegenen Inseln. Die jüngsten „Kinder El Hiero, La Palma“ etwa erst vor ein „paar Tagen“, vor 2 -3 Mio. Jahren. Teneriffa und La Gomera werden auf 8 – 10 Mio. Jahre geschätzt. Gegenüber unserem Planeten Erde gesehen also ganz junge Gebilde. - Aber SCHÖNE! -

Und die ganze große Inselgruppe samt Platte driftet mit 2 bis 2,5 cm/Jahr auf den Kontinent zu. Aber um vom Festland zu Fuß rübergehen zu können, dazu braucht es noch einige Zeit! Und der Untergrund in der Gegend rumort immer noch, er schläft nur! Das kann man beim Teide sehr eindeutig messen. Ebenso die enorme Hitze, die noch dicht unter der Oberfläche des Teide herrscht! Dabei sollen es nur 5 % des Volumens der Vulkane sein, die von oberhalb sichtbar sind. Das erinnert an die Eisberge!

Diese beiden Gesteinsarten treten in den vielfältigsten Farben, kristallinen Strukturen, Eigenschaften und chem. Zusammensetzungen auf. Und das macht sie auf den ersten Blick so unterschiedlich. Dabei stufen die Geologen sie in die gleiche Gruppe ein!

In Ermangelung von alternativen Gesteinssorten haben die Kanarier es meisterhaft gelernt mit dem Material zu arbeiten, das ihnen geboten wird und direkt vor der Haustüre liegt! Mit unvergleichlicher Kenntnis nutzen sie die sehr verschiedenen Eigenschaften zu ihrem Vorteil!

Und wenn es sein muss und erforderlich ist, auf eine handwerkliche Weise, wie sie zu prähistorischen Zeiten eben nur möglich war! Und das in der heutigen Zeit noch! Da lacht mir das Herz!

Und genau davon möchte ich ein wenig berichten!

Geplant ist ein Stollenbau am Montaña del Estrecho, etwa 1200 m ü. d. M., ca. 350 m unterhalb des Gipfels an dessen westlicher Flanke. Er liegt außerhalb des Parque Natural, denn sonst dürfte man ihm kein Häarchen krümmen. Im Berg wird ein See vermutet und er ist auch seismographisch bestätigt worden, ganz ähnlich dem, wie in einem Bericht davor geschildert. Alles ist genau vermessen und lokalisiert in allen drei Koordinaten. Nach der gleichen Methode, wie sie schon beschrieben wurde.

Aber wie nun vorgehen, denn das Lavamassiv besteht aus einem sehr widerspenstigem Gefüge, und scheint auch sehr rissig zu sein. Das birgt Gefahren, denn wenn es sich um eine monolithische Formation (gleichbleibend, einheitlich, zusammenhängend), kurz gesagt aus einem Guss, handelt, dann kann man nicht mal eben sprengen! Denn dann würde der ganze „Laden“ einbrechen, weil der Druckimpuls mit großer Geschwindigkeit und Energie durch die ganze Nachbarschaft läuft.

Nun müssen unsere Ahnen uns helfen!

Sie konnten nicht sprengen, in Ermangelung von Sprengmitteln, und wir dürfen es nicht, aber beide Methoden haben den gleichen Erfolg, wenn auch nicht zeitlich gesehen!

Es ist wie mit einer modernen Schildvortriebsmaschine für z. B. einen U-Bahntunnel! Trifft das Bohrschild auf einen Findling, dann sind auch die alten Arbeitsweisen erforderlich, andernfalls, beim Sprengen, ist der Bohrer hin und der Findling lacht sich kaputt über soviel Dummheit!

Was tut man nun um diesen gottverdammten Stollen zu bauen?

Erstensmal muss die Nivellierung horizontal zwischen dem See und der Sohle des Stollens genauestens stimmen, denn sonst hat man den Effekt eines Dammbruches beim Durchstoß, und es ist schon mal gar nicht ganz so einfach die Koordinaten nach unten zu transformieren.

Aber jetzt geht’s los!

Ein kurzes Eingangsloch wird durch ganz softe Sprengungen, es ist mehr ein Anklopfen als eine Sprengung, erstellt, weil die äußeren Schichten schon stark verwittert und porös sind, also leicht abbaubar. Danach trifft man nun auf das Urgestein mit seinen vielen Spalten. Gut ist es, wenn die Lava eine spaltbare Vorzugsrichtung und Struktur hat!

Ab nun bestehen die Werkzeuge nur noch aus einer mittelgroßen wassergekuhlten Bohrmaschine, einem auch genannten Kernbohrer, der mit Pressluft betrieben wird wegen der Staub-Explosions-Gefahr, Hammer und Schlagspaten und sehr viel hartem und trockenem Holz in Form von Keilen aller Winkel und Dübeln zugeschnitten. Die Hölzer sind sogar feuchtigkeitsabweisend verpackt! In jeden geeigneten Spalt wird ein Keil geschlagen, aber ganz vorsichtig und möglichst ganz tiefsitzend. Felsbrocken und massive Lava in Vorwärtsrichtung, wenn sie keine Spalten hat, werden angebohrt und mit Rundhölzern versehen, sehr tief und stramm, damit die Kraft des Holzes sich voll entfalten kann und genutzt wird!

Diese letzten Arbeitsgänge werden jeweils zum Ende des Arbeitstages von einem Sprengmeister – jawohl, ein Sprengmeister -, erledigt, nachdem alle Dübel und Keile mit einer grellen Farbe markiert und intensiv gewässert sowie mit einer Knetmasse verschlossen worden sind! Dann heißt es: Raus aus dem Stollen! Die Natur und die Physik erledigen dann alles von alleine.

Bei all diesen Vorgängen im Stollen ist die Karbidlampe ein wichtiges und u. U. lebensrettendes Gerät - eine Grubenlampe - trotz aller elektronischen Sauerstoff-Überwachungsgeräte! Eigentlich wird sie weniger dazu benutzt um den Arbeitsplatz auszuleuchte, sondern mehr noch um Schwankungen des Sauerstoffgehaltes der Atemluft leicht sichtbar zu machen, denn der muß unbedingt zwischen 19 und 20,8 vol. % liegen! Sauerstoffmangel ist vielfach der sichere und "schleichende Tod" ohne Vorwarnung und Anzeichen! Er kommt plötzlich und unbemerkt! Wir haben kein Organ und keinen Sinn dafür ob wir Sauerstoff oder ein anderes geruchloses Gas einatmen! Der Atemnotreflex wird nur durch die Konzentration von Kohlendioxid im Blut und in den Muskeln ausgelöst. Und da ist diese Lampe sehr nützlich das zu verhindern, denn längere Zeit überdauernder Sauerstoffmangel mit geringen Konzentrationen ergibt irreversible Gehirn- und Nervenschäden, mit sehr rasch eintretendem Tod. Sie sieht heute noch so aus wie früher und funktioniert auch so. Der Gaslieferant liegt in fester Form als Calciumcarbid vor. Zusammen mit Wasser entwickelt sich Ethin (Azethylen), das ja jeder vom Löten und Schweißen kennt.

Dieses brennbare Gas benötigt einen Mindestanteil von Sauerstoff, der genau im chemischen Gleichgewicht mit der Gasmenge steht, um eine helle fast farblose Flamme zu erzeugen. Man reguliert außerhalb an der Frischluft nur die Gasmenge bis eine farblose Flamme entsteht. Oftmals wird sogar noch ein Gelbfilter zu Hilfe genommen um den Gelbanteil des Lichtes empfindlicher sichtbar zu machen und zu minimieren. - Man kalibriert einfach das Gemisch! - Die Gelbfärbung rührt von einem Überschuß an Azethylen her,oder andersherum von zu wenig Sauerstoff. Wenn sich nun aber der Sauerstoffanteil in der Stollenluft verringert, dann verfärbt sich die Flamme grell und intensiv gelb immer stärker und dunkler werdend und beginnt letztendlich stark zu rußen. Es ist keine farblose helle Flamme mehr möglich, soviel man auch dreht. Wird die Gaszufuhr derart gedrosselt um den Gelbanteil zu reduzieren, dann erlischt die Flamme. Und das passt ziemlich gut in den Bereich des notwendigen Sauerstffgehaltes der Atemluft. Bei gelber Färbung heißt es sofort den Tunnel verlassen!

Am nächsten Tag bei Arbeitsbeginn, kann man ganz sicher sein, dass die Hölzer alles auseinander „gesprengt“ haben, wenn sie richtig fest gesessen haben. Ganz ohne Knall, gefährlichen Erschütterungen und Druckwellen.

Zu Beginn geht immer ein Ingenieur und andere Experten das Tunnelstück ab, und klopft leicht mit einem langstieligen Hammer Decke, Wände und Boden ab. Am Klang können sie hören, ob sich irgendwo hinter der Oberfläche noch ein Hohlraum befindet von einem Keil, der vielleicht nicht ganz gepasst hat, so dass der Stein nur gelöst, aber nicht abgeplatzt ist. Geologen analysieren tagtäglich den Abraum und machen Festigkeitsuntersuchungen.

Wenn es gut läuft, werden schon mal 3 – 4 m pro Tag geschafft.

Den Durchbruch zur Kaverne kann ich noch nicht miterleben, denn bis dahin sind es noch ein paar Meter.

Jedenfalls, wenn das geschieht, darf sich niemand im Tunnel befinden! Er könnte wie ein Grashalm fortgespült oder weggeweht werden, wenn die Höhe des Niveaus auch nur beim Tunnel um ein paar lächerliche Zentimeter zu tief war oder sich komprimiertes Gas in der Kaverne befindet. Das wäre dann so, als würde man eine Flugzeugtür bei erhöhtem Innendruck öffnen wollen, hinter der sich von innen ein großes Volumen befindet, das innere Volumen des Rumpfes. Und wer weiß welche Gase sich dort in der Kaverne befinden?

OK, es ist genügend Sicherheitshöhe mit eingeplant, aber wer kennt denn schon das Niveau des aktuellen Wasserstandes im „Plantschbecken“? Es ist doch noch keine Regelung des Wasserspiegels vorhanden! Natürlich wird der schon bestehende Tunnel ständig mit Frischluft von außen versorgt.

So geht das vor sich, und so habe ich das schon 1 1/2 Jahre verfolgt!

Alles was alt ist, ist noch längst nicht immer schlecht! Hätte man Stück für Stück den Stollen vorwärts gesprengt, dann wären wir zwar schon fertig, aber wahrscheinlich wäre alles bei der Hälfte schon eingestürzt mit großen Schäden in den Nachbararregionen. – So sagte man mir! -

Man glaubt es nicht welcher enorme Druck, sich hinter einem lumpigen und feuchten Holzkeil verbirgt, der beidseitig an seiner freien Ausdehnung gehindert wird!

Wenn man das berechnet, dann staunt man nur und zweifelt!

Es ist eine sehr große Zahl!

Gruß Dieter

P.S. Frage:

Können Steine auf der Wasseroberfläche schwimmen?

Ohne Trick, ganz normal?

Ja, der Bimsstein, ein erkalteter Lavaschaum von den Montana Blanca am Teide der kann das unabhängig vom Salzgehalt des Wassers! :frowning:

Aufschrift auf einer Salzpackung im Supermarkt:

"Dieses Salz ist vor 200 000 Jahren in den Salzstöcken unserer Gebirge gewachsen und hat dort gelagert!"

Verfallsdatum: Juli 2009!

Ohne Kommentar! :frowning:

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Teneriffa- Insel voller Rätsel, Geheimnisse und Gegensätze?!

[size=15][i]Der „Prügelknabe“ , oder auch der Fußabtreter, vom Dienst?!

Die Leiden und Illusionen einer die auszog das Grausen zu lernen![/size][/i]

Soetwas gibt es tatsächlich noch als Deutsche mit spanischen Sprachkenntnissen in Wort und Schrift, Englisch und Französisch, den Wunsch zu haben das Hotelfach in Spanien zu erlernen, trotz Abschluss einer BWL! ’Heißt wohl Betriebs-Wirtschafts-Lehre? Aber was da auf das Mädchen zukam, war ganz und gar anders gedacht! Gut, oder auch nicht gut: Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber das war ganz offenbar des Guten zu viel! Leider geschieht das im Folgenden Geschilderte doch noch recht häufig - leider Gottes!

Ich lernte sie kennen als sie völlig verzweifelt war und nicht mehr weiter wusste. Eben ein seelisches und menschliches Wrack. Sie war einfach zu „blauäugig“ gewesen. Meine spanischen Freunde und Gastgeber stellten sie mir vor, weil sie dachten ich kenne die deutsches Geschäftsgebaren besser als sie, und sie hätten dann den heißen und einflussreichen „Draht“ nach ganz oben, sollte es erforderlich sein! Und das war gut so!

Also nach ihrem Abschluss an der Fachschule war sie für ein praktisches Jahr nach Teneriffa gegangen, schon mit verlockenden Angeboten, wie es schien, und mit dem voreiligen und leichtsinnigen Vorsatz dort zu bleiben und ins Hotelmanagement zu gehen.

Soweit war das ja noch einigermaßen realistisch gedacht. ……. Aber dieses Vorhaben war die unüberlegte Reaktion auf eine herbe Enttäuschung hier in Sachen einer ganz großen unsterblichen Liebe auf Wolke 7, das sie aus ihrem momentanen seelischen „Jammertal“ als einen möglichen Ausweg wählen wollte. Das ist ja menschlich nur allzu verständlich! Folglich brach sie alle Verbindungen und Kontakte hier ab!

Damit nahm das Elend seinen unaufhaltsamen Lauf!

"Arme Kleine, da muss man durch; so oder so!" Soetwas tut sehr weh!

Dort bekam sie auch sofort eine Anstellung, wie im Praktikum versprochen worden war, aber mit einem völlig indiskutablen Lohnausgleich und der Verpflichtung sich mit den Eigenarten und Gewohnheiten des „Hauses“ erst einmal vertraut zu machen. Auf Deutsch nennt man das einfach: als Putzfrau und Zimmermädchen arbeiten! Ihr Fachwissen im Buchungs- und Finanzwesen usw. nutzte man natürlich gerne und ausgiebig aus, das was höher gestellte Dienstgrade normalerweise zu tun pflegen. Und es nahm kein Ende: Vom Boden bis zum Keller musste sie das „Haus kennenlernen“, und immer wieder! Es war einer dieser riesengroßen Touristenbunker im Süden Teneriffas unter deutscher Leitung und in einer fast deutschen Hotelkette, bis auf die spanischen Neureichen, die hier versuchten Fuß zu fassen und an Einfluss zu gewinnen.

So ging das nun tagein und tagaus und keine positive Veränderung ihrer Tätigkeit und Bezahlung war in Sicht. Man hatte wohl auch spitz bekommen, dass sie alle Zelte in der Heimat abgebrochen hatte. Deswegen wurde ihr auch ganz unmissverständlich auf diesbezügliche Einlassungen zu verstehen gegeben, dass sie ja gehen könne, wenn es ihr hier nicht mehr gefallen würde. Das bedeutet soviel wie: mutterseelenallein in einem weitgehenst fremden Land auf der Straße stehen, weil sie sonst nirgendwo mehr eine Stellung findet.

Viele Hoteliers dort in Spanien sind doch alles eine durch und durch charakterlose Mafia ohne den Hauch einer Moral, nicht einmal auf unterstem Keller-Niveau!

Was bleibt anderes übrig als sich zu fügen und weiterhin erpressen zu lassen?! Wenigstens war sie jetzt neben der Putzarbeit auch noch die Beschwerdestelle für unzufriedene Gäste! Natürlich außer den "häuslichen" und innerbetrieblichen Pflichten als Buchhalterin! Ein Schritt vorwärts war das nicht, ganz das Gegenteil, denn nun wurde sie auch noch nachts zu einer Kakerlake geordert und gerufen!

Nun also zogen erst die richtig schweren Gewitter in Form von kleinkarierten und über alle Maßen anspruchsvollen und arroganten Gästen über ihrem Haupte auf! Schlimm sollen die Möchtegerne von Männern, die angeblich von ihren Frauen vernachlässigt werden, gewesen sein. Am liebsten noch mit einem Gute-Nacht-Liedchen ins Bett bringen! Von diesen Geschöpfen war sie aber erstmal nachhaltig kuriert! Ebenso war Mamas liebster und teuerster Lippenstift verschwunden, der, wenn es ihn gäbe, bestimmt eine 4 bis 5-stellige Summe gekostet hätte. „Man stiehlt ja in diesem Haus!“, so hieß es dann. Er fand sich in Papa’s Hosentasche wieder als er sich seine ausgebeulten Beinkleider ausbürsten ließ. Damit hatte er auf den Spiegel im Bad geschrieben und mitgeteilt, dass er bei Herrn Direktor „Schleimbeutel“ nebenan in der Suite (Suite gemeint => DZ eines Möchtegerns!) sei um im TV die Fußball-Bundesliga-Millionäre zu sehen!

Ich könnte noch so viel zum Lachen erzählen, wenn das alles nicht so betrüblich für das Mädchen gewesen wäre.

Es kam was unweigerlich kommen musste: der totale psychische und physische Zusammenbruch mit einem massiven Kreislaufkollaps! Reif und ein Fall für die Klinik in Playa de las Americas! Die Kündigung von diesem Hotel-„Palast“ war fast schneller dort als sie selbst, verbunden mit sehr eindeutigen Androhungen und Konsequenzen für den Fall, dass sie sich erdreisten sollte etwas über die Interna und Gepflogenheiten des „ersten Hauses“ am Platz zu äußern! Durch ihre verantwortungsvolle Tätigkeit unterliege sie auf ihrem Posten ja immerhin noch der Schweigepflicht, deren Einwilligung sie als Praktikantin annodunnemals einmal unter ganz anderen Bedingungen und Voraussetzungen eingegangen war, und man würde sich auch „erkenntlich“ (nicht erkennbar!) zeigen!

So, es darf jetzt gelacht werden!

Das war ein Fall für meine Freunde und ein gefundenes *******, denen sie so in der Klinik, ohne eine vorgeschriebene und ordnungsgemäße Krankenversicherung, in die Arme lief. Vielleicht hatte einer der Ärzte auch einen diskreten Hinweis gegeben, ich nehme es fast an, denn sie sind international bekannte Wissenschaftler mit großem Einfluss, natürlich insbesondere in Spanien!

Ab nun drehte sich ihr Schicksal um, zum Nachteil derer, die ihr erst zu diesem Zustand verholfen hatten! Für diejenigen erfolgte nun Schlag auf Schlag, und die Gerichts- und Staatsanwaltsakten wurden immer voluminöser.

Da ging es nicht mehr nur um einfache Delikte wessen sie angeklagt und beschuldigt wurden, denn eine gerichtlich angeordnete Durchsuchung der Räumlichkeiten des „Direktionssektors“ war ein voller Erfolg. In der Computersprache nennt man das wohl die Zerstörung des Boot-Sektors?!

Bingo, voll ins Schwarze getroffen!

Das war was nach meinem Geschmack! Da rollten Köpfe von oben bis unten und bis zum Zentrum der Hotelkette hin! Ich bekam aber seltengute und vielversprechende Angebote von denen, die noch um ihren "Haarhalter" zitterten, wenn ......... ich nur etwas weniger aktiv und etwas zurückhaltender wäre! Pustekuchen, jetzt war ich doch gerade erst richtig heiß gelaufen und in Fahrt gekommen, und dann schon wieder die Weiche umstellen? Das war nichts!

Die Kleine blieb anschließend noch zu einer zeitlich unbegrenzten „Reha“ sehr lange im Hause meiner Gastgeber, und sie lernte auch wieder einen Glauben an die Menschen zu haben, sogar fast schon wieder an die Männer! Mit großem Beitrag der einfachen Bauern aus der Umgegend! Das war sehr beachtenswert, außerdem von großem Nutzen!

Alsbald darauf wurde ihr eine Stellung durch Vermittlung angeboten, die klar definiert, fundiert und sehr angemessen dotiert war. Aber diesmal ging ich mit dem Einverständnis der Stellungsanbietern mit zu den diversen Vorgesprächen, und die Sache war sehr sauber. So meinte ein dort lebender und praktizierender deutscher Anwalt.

Ich hatte ja keine Ahnung, dass diese ganze Affäre auch in der Presse zu lesen gewesen war. Also war der Schuss nach rückwärts losgegangen und das mit mächtigem Getöse! Es soll viel Hosenschlottern innerhalb der Mafia gegeben haben, was mich umso mehr freut!

Heute ist unsere „Kleine“ eine ganz Große in der Hotelbranche mit enormer Fach- und Sachkenntnis, sowie weitreichender Kompetenz, und niemand getraut sich mehr ihr ein Häarchen zu krümmen, geschweige denn sie hinters Licht führen zu wollen! Bei Verhandlungen, bei denen es richtig um was geht, ist sie arg gefürchtet als Verhandlungsgegnerin.

Das ist unser „Lohn“, und der schönste, den man sich nur vorstellen und wünschen kann!

Sie besucht uns praktisch immer noch jedes Wochenende. Wir sagen dann immer: „Da kommt unser kleines Sorgenkind!“ Alle haben sie sehr lieb gewonnen, und bitten sie ihre Erfahrungen auch anderen weiterzugeben und auch die menschliche Seite nicht zu vergessen! – Ist sie nun doch Chefin von Dutzenden von Angestellten in den ganz oberen Etagen! –

Das könnte sonst einen Rückfall in ein Stadium geben, das sie doch so grausam hassen gelernt hat!

Mein unmaßgeblicher Rat: Versucht es, euch auf eigene Beine zu stellen, auch im Ausland, ABER schlagt NIEMALS alle Türen hinter euch zu und brecht alle Zelte ab! Ihr habt nur EIN Zuhause, und es ist gut sich gelegentlich daran zu erinnern wie bedeutungs- und wertvoll das ist! Und wie schlimm es kommen kann, wenn man es nicht oder nicht mehr hat!

Ich kenne dort genügend elendige „Republikflüchtige“, denen es sehr schlecht geht und um die es noch schlechter bestellt ist, und die nun nur noch den sehr fragwürdigen Ausweg auf die schiefe Bahn haben! Sie haben ihr eigenes ICH bereits verloren! Der Rest erledigt sich von ganz alleine!

Es gibt kein vernünftiges Argument dagegen dass etwas nicht machbar ist. Bezahlen muss jeder, so oder so, denn was schief gehen kann, das geht auch irgendwann schief, meistens zum falschen Zeitpunkt. (Murphy’s Gesetz)

........ dann ist es gut einen Notfallplan, wohlmeinende Freunde und noch eine Heimat zu haben!

Wir sind alle ziemlich stolz auf unser einstmals „seelisches Wrack“! Sie hat es nochmal geschafft, mit sehr großen Anstrengungen!

Im Ausland, also in der Fremde, läuft Vieles ganz ganz anders. Das muss man wissen und kein Tagträumer oder Illusonist sondern Realist sein! Diese grausamen Erfahrungen gehen doch weit über das hinaus, was man meint, wenn man sagt: „Stoßt euch selbst die Hörner ab!“

Das war die traurige Geschichte von einer die dem Grausen begegnet ist, und dabei fast alles verloren hätte, selbst ihr eigenes ICH, ihre Identität und fast noch ihr kleines bisschen junges Leben das noch in ihr steckte!

Und das ist wohl das Schlimmste was es für einen Menschen geben kann!

In diesem Sinne

Gruß Dieter

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Teneriffa- Insel voller Rätsel, Geheimnisse und Gegensätze?!

Quer durch das Anaga-Gebirge, hinein in das Leben eines Eremiten; weit abseits der Zivilisation!

Keine Angst, ein Dschungelcamp wird es nicht sein, worauf ich mich da eingelassen habe. Und menschenwürdig bleibt es auch!

Obgeich in dem Camp ja hinter fast jedem Baum eine ganze Mobil-Klinik lauert, ohne die sie niemals überleben würden! Jedenfalls diese Promis nicht!

Objektiv betrachtet scheint mir diese ganze Gesellschaft und die Fragestellung ihrer Initiatoren, ganz offensichtlich von so großer Dekadenz und pathologischer Natur zu sein, dass sie nicht einmal mehr selbst, aus eigenem Antrieb, die Kraft aufbringt den elementarsten aller Triebe, nämlich denjenigen zum Überleben, ohne Hilfe aktivieren und mobilisieren zu können! Der kulturelle und geistige Verfall liegt hier so offenkundig vor und ist nicht mehr zu übersehen! - Und zu retten?! -

Ich folgte nur der Einladung des Eremiten Patre Lois.

Den Schneid, den Ehrgeiz und die Kondition des Patres, von nahe El Tanque bis ganz ans nördliche Ende Teneriffas zu wandern, wie er es tat als er uns besuchte, konnte ich nicht aufbieten. Aber gut eineinhalb Wochen wird`s schon gehen!

Planung und Vorbereitung bis in alle Eventualitäten und Kleinigkeiten, sind schon fast der halbe Marsch, - und lebenswichtig! Jedes unnütze Teil wiegt was, und es kann mit der Zeit immer schwerer werden; aber jedes wichtige Utensil, das fehlt, könnte ein großer Fehler gewesen sein. Ein kräftiger Wanderstecken gehört auf jeden Fall dazu! Er war mein bester Freund, Helfer, und Stütze; ein handgefertigtes Geschenk der Nachbarn aus einem besonders knorrigem Holz. Alles in Allem habe ich mich ca. zwei Wochen mit den Vorbereitungen und Beschaffungen herum geplagt. Ich wollte alleine gehen, obgleich sich einige gute Leute etappenweise mir anschließen wollten. Die feldmarschmäßige Ausrüstung wog alles zusammen ca. 8,5 - 9 Kg. Gerade richtig um sich nicht übermäßig zu plagen. Es muss ja trotzdem mit Allem gerechnet werden! Nun noch die Abmeldung bei der Guardia Civil mit Hinterlegung der Handynummer und des Routenplanes wegen des Ortungssystems, denn ohne dieses bekommt man heute für solche Unternehmen keine Erlaubnis mehr, und dann ging's los!

Startpunkt war drei Wegstunden vor El Peladero in der Nähe von Bajamar, Tegueste und Las Mercedes, das noch mit einem Jeep erreichbar war. Hauptstraßen oder befestigte Landstraßen waren verboten! Es gab auch wenige auf der Route. Das Ziel war kurz vor Lomo de las Bodegas im nördlichen Zipfel unweit von Chamorga. Dort ist die „Inselwelt“ auch schon fast zu Ende.

Bis zum Ausgangspunkt wurde ich gefahren; dann gingen wir nochmals die Route durch, insbesondere die Querung des Barrancos de Taborno, und prüften unsere Handys, den Notnagel, für den Fall: "Nichts geht mehr"! Auch war es dort meine vorletzte Nacht in einem Bett unter einem festen Dach. Dort in der Herberge traf ich Johann, den Wanderführer. Er kam vor vielen Jahren aus Bayern, wo er Sommers auch Bergführer war und im Winter Skilehrer. Er ist ein guter und strenger Führer, und steht in den Diensten einer Reisegesellschaft. Wir gingen am nächsten Tag ein Stück zusammen, bis er in Las Carboneras eine Gruppe übernahm. Ganz früh morgens, als noch die anderen mit dem Aufstehen kämpften, ging es los in eben die besagte Richtung Carboneras mit den vielen Holzkohlenmeilern "vor der Tür"!. Es war alles noch sehr feucht und die Wolken zogen hoch zum Grat. Dann geht es sich am besten, wenn man auf die feuchten und glatten Felsen acht gibt. Es ging gut voran, - na ja, war es doch erst der erste Tag! Das wird sich noch gewaltig ändern.

Man muss einen „Schritt“ haben, der dem Herzschlag und der Atmung harmonisch entspricht. Die meisten Leute schwatzen viel zu viel! -Sie schwatzen sich ihre eigene Kondition kaputt. Normalerweise pendelt sich dieser Rhythmus ganz automatisch ein, auf glatter Strecke! Hier war es etwas anders; gleichmäßiges Gehen war nicht möglich. Zwischendurch wurde immer wieder mal angehalten und ein „Mineralschnaps“ genommen. Der Elektolythaushalt ist sehr empfindlich und für ein schlappes Gefühl verantwortlich - man mag einfach nicht mehr weiter! Hinter Las Caboneras, irgendwo im Wald, schlug ich mein Lager auf, noch vor dem Barranco de Taborno, das ich morgen überqueren wollte. Das wird eine Heidenarbeit werden! Ein Barranco entlang seines Verlaufes zu gehen, ist längst nicht so besonders schlimm und schwer, wie das Risiko und die Anstrengung es zu überqueren! Das ist wie mit einem amerikanischen Canon. Heute ist der Auf- oder Abstieg noch da, morgen vielleicht schon nicht mehr begehbar! Morgen war die Strecke über Taborno bis Casas de Afur angesagt. Immer schön an den Ortschaften vorbei! Ich schlief sehr gut, obgleich es nachts sehr feucht und kühl war, bis mich der „Hahn“ wecke! - Ach nein, es war ja weit und breit keiner da. Also Sachen zusammenpacken und das Barranco in Angriff nehmen, worauf ich psychisch und physisch schon vorbereitet war! Der Wald war sehr dicht und überall moos- und algenbehangen, und wieder der gleiche dicke Nebel. Ständig fielen große Wassertropfen von den Bäumen. Jetzt beweist sich der Ausdruck 'Wolkenmelker' der Kiefern an den Teideflanken! Im Nu ist man nass, und die Kleidung vollgesogen. Wenn dann die Sonne kommt, ist alles unter den Bäumen eine fast undurchsichtige Dampf- und Nebelsuppe. Deswegen sollte man nie zu dieser Zeit ohne Regenschutz durch unbekannte Wälder marschieren!

So kann ich die Schlucht nicht queren, dazu muss die Sicht gut sein! Ich war schneller als ich gedacht hatte, und nun musste eine Zwangspause eingelegt werden. Als sich der Nebel löste, konnte ich nach einem Abstieg Ausschau halten. Es war eine glückliche Stelle dort, und der Abstieg ging wider Erwarten gut. Nun der Aufstieg auf der anderen Seite. Wo suchen? Zum Meer hin werden die Wände zwar immer flacher, aber das bedeutet auch einen großen Umweg. Talaufwärts fand ich was Passendes, aber ohne Seil war das nicht gut zu machen, trotz Bäumen und Sträuchern an den Felswänden, sie waren viel zu steil. Also ging es los mit dem Seil, an dessen einem Ende mein Rucksack befestigt war, den ich jeweils von oben hinter mir her zog. Ein paar Stunden waren schon drauf gegangen, aber später von Gegenüber sah das alles viel besser und leichter aus – geschafft! Nun war erstmal Essen angesagt in der Nähe einer Quelle, denn bislang war mein Magen noch, bis auf ein paar Kekse, leer gewesen. Mit vollem Magen sollte man solche anstrengenden Klettereien auch nicht machen! Da die Quelle hier entsprang, konnte sie noch nicht vom Vorlauf verschmutzt sein; und so braute ich mir meinen Mineralcocktail aus Brausetabletten oder Pulvertütchen, die es in jeder Apotheke gibt, mit dem frischen Quellwasser und unterzog mich einer Reinigungsprozedur mit diesem sehr kalten Wasser und flüssiger Seife!? -Warum flüssige Seife? Weil sie viel ergiebiger und löslicher ist, besonders bei sehr weichem und kaltem Wasser, als die Stücke! Außerdem ist sie bequem und platzsparend in einer verschließbaren Platikflasche aufzubewahren, und seift nicht den ganzen Rucksackinhalt ein, wie es die nassen Stücke tun.

Um mich herum wurde es lebhaft. In den Lorbeerbäumen tummelten sich ganze Heerscharen von Finken, die alle lautstark bemüht waren den neuen Tag und die Sonne zu begrüßen. Sie freuten sich, so wie ich mich auch! Jetzt fehlten eigentlich, außer mir, nur noch die anderen Affen! - Es war einfach herrlich mit den ganzen Pflanzen und Blumen um mich herum. Und dabei war es schon, oder erst, Mittag, und die Sonne fing an grell zu werden. Dann lieber zusammenpacken bevor die große Hitze einsetzt, und weitergehen, denn sonst können Beine und Gelenke anschwellen. Afur erreichte ich schon sehr früh, und so entschloss ich mich noch weiter bis zur Försterei bei Paso, in 934 Metern Höhe, zu gehen. Dort wollte ich den Grat überqueren und auf der südlichen Seite weitergehen. Denn hier weiter in Richtung Taganana würden mich eine sehr zerklüftete Bergwelt und ein neues Barranco erwarten, das Bco. de la Iglesia. Es war schön in der Försterei, und man fragte mich nach der Registrierung im Kontrollbuch ordentlich aus! - Ein Aleman, ganz hierher gewandert? Niemals im Leben! Mein Ausweis machte mich glaubwürdig. Es war eine Kopie, die in Folie eingescheißt war, die ich in einer Tasche um den Hals trug. So muß es mit allen feuchtigkeitempfindlichen Teilen und Dokumenten sein! Alle anderen Sachen, insbesondere alle Nahtstellen, trotz zusätzlicher Schweißungen und überlappenden Blenden, den Rucksack mit Schlafsack, den Anorak und das Zelt, hatte ich lange vorher sorgfälltig mit Teflon-Spray oder -Fett imprägniert. Sonst fängt alles bald an zu stocken. Das waren nun fürs erste meine letzte warme Mahlzeit und ein richtiges Bett. Die Hälfte war geschafft, und auf der Südseite geht es besser voran, trotz des besonders dichten Waldes. Dort im Forsthaus sah ich erstmalig eine Wildziege mit stark gebogenem Gehörn, so wie eine Gemse es hat. Auch sah ihr Körperbau ganz ähnlich aus, nur kleiner, als wäre sie noch ein Zicklein. Sie sind sehr selten, hervorragend getarnt, sehr scheu und leben in den nackten Felsen nahe der Küste. Diese hier hatte sich ein Gelenk verletzt, mit dem sie nach einer Ruhestellung und Behandlung aber schon wieder ganz munter war, sonst hätte sie draußen auch nicht lange überlebt. Am nächsten Morgen dann: „Adios Amigo, und komm' auf dem Rückweg vorbei, y Vaya con Dios Aleman!“ Wir waren die Route nochmals sorgfältig durchgegangen, und ich war auf dem richtigen Weg zur Eremita. Man wußte aber nur in etwa wo sie genau liegen soll. Das reichte mir aber schon. Schließlich waren die Forstmänner ortskundig und glaubwürdig.

Nirgendwo auf Teneriffa sah ich jemals so viele und ausgedehnte Terrassenplantagen, wie hier in dieser Gegend!

Es ging forsch voran, immer am Hang entlang durch sehr dichte Wälder mit feuchtem und rutschigem Untergrund ohne eine Ortschaft. Da tritt es sich schwer, auch mit starken Profilsohlen ist es noch glatt und schmierig, weil die Blätter auf dem Boden so feucht sind. Nur ein paar kleine Bauernhäuschen und eine Menge ganz kleiner Örtchen waren ganz abseits gelegen, und wahrscheinlich auch solche von den selbsterwählten Einsiedlern, wie dem Orgel- und Pfeifenbauer. Ich kreuzte die Hauptstraße von San Andres nach El Bailadero. Überall an den Straßenrändern sieht man kleine Kapellen, geschmückt mit frischen Blumen. Teils sollen die dort verehrten Heiligen die Autofahrer beschützen, teils sind es auch Gedenkstätten für Verunglückte, die hier zu Tode gekommen sind - und es müssen schon recht viele gewesen sein! Die Straße ist sehr kurvenreich; ich bin sie schon mehrfach in beide Richtungen gefahren!

Noch zwei Übernachtungen mit den Vögeln, dann sollte ich eigentlich angekommen sein! Das letzte Ende war wieder ziemlich mühsam, weil es nicht mehr ganz so viel Wald gab, dafür schroffere Felsformationen und Gluthitze. Also mußte das Tempo verlangsamt werden! Die Hitze und die Sonnenstrahlung sind der Feind Nr.1 eines jeden Wanderers dort; dann unbedingt den "Gang" herunterschalten, denn sonst geht der Kreislauf in die Kniee! Eine ersehnte Dusche würde jetzt nicht erfrischen, sondern alles nur noch verschlimmern und beschleunigen. Das ist der häufigste aller Fehler bei der Heimkehr nach längeren, ob geführten oder nicht, Wanderungen. Schnell unter die Dusche, und "Peng" ist es passiert! "Herr Kreislauf " meldet sich, er will nicht mehr! "Alleinreisenden" braucht man das nicht erklären, die wissen das ohnehin was passiert! Unterwegs fängt es immer an mit schweißnasser aber kühler Stirn (kalter Schweiß), leichte Blässe mit flatterigen Händen und flachem Puls. Erst dann kommt der unsichere Gang mit Krämpfen, Gleichgewichts-, Bewußtseins- und Sprachstörungen, wie Doppelbilder bis hin zur Bewußtlosigkeit (Kollaps). Einziges sofortiges Mittel bei den ersten Anzeichen dagegen, nicht nur für unterwegs, ist: Ganz schnell flach auf den Rücken legen, enge Kleidung, besonders am Hals, öffnen, und die Unterschenkel und Füße möglichst hoch auf den Rucksack, bis alles vorbei ist. Stirn kühlen erfrischt zwar, nützt aber gar nichts! Ein Würfelzucker, Kekse oder Schokolade, alles was Zucker enthält, hilft sofort gegen Unterzuckerung, welches die gleichen Symptome hat, aber beaufsichtigt eingenommen werden sollte, oder noch bei vollem Bewußtsein auf der Seite liegend! Denn der Schluckreflex ist auch betroffen, und dann droht Erstickungsgefahr! Traubenzucker ist das Idealste! Meistens dauert es nicht lange an. Dann langsam und vorsichtig erstmal hinsetzen, nicht gleich wie ein Stehaufmännchen hoch! Denn dann kann es richtig "schwarz" werden, mit spontaner Bewußtlosigkeit. Das Blut muß Zeit haben sich umzuverteilen.

Noch einmal die Straße nach Chamorga überqueren und auf die Nordseite wechseln, und dann noch etwas mehr als drei Stunden und ich war am Ziel! Bis auf ein einziges Mal hatte ich nie den Kompass benutzt! Wozu sind die Sonne, die Karte und eine Uhr da?

Er war da und erwartete mich, der Patre Lois, der Mönch und Eremit! Die Wiedersehensfreude war sehr groß, und erst jetzt legte ich meinen Stecken beiseite und kramte einige Geschenke hervor; wir waren sehr gute Freunde geworden, mein Stecken und ich! Auf dem Rückflug von Teneriffa bekam ich seinetwegen fast noch Probleme bei der Kontrolle, weil alle Welt glaubte er sei ein altes Kulturgut, weil er doch oben am knorrigen Knauf mit Schnitzereien verziert war, und ziemlich abgegriffen aussah! Erst ganz zuletzt, bevor er mir abgenommen werden sollte, wurde auf der halben Länge der eingeschnitzte Wunsch "Vaya con Dios" entdeckt. Das Kreuz, ein Geschenk vom Patre, blieb hingegen unbeanstandet. Und gerade das war wirklich schon sehr alt, und hatte alle unübersehbaren Merkmale eines solchen Gutes! Es stammte aus einem bekannten Monasterio.

Des Patres Haus war eigentlich kein festes Haus in dem Sinne, sondern, bis auf den Keller und den Kamin, ganz aus dicken, runden Holzstämmen und Schindeln gebaut und abgedichtet mit einer Masse, bestehend aus Lehm oder Ton, verknetet mit sehr widerstandsfähigen Pflanzenfasern (Bambus-, Palmwedel- und Sisal-, Hanffasern), wie die Eisengebinde im Beton! Das geht niemals kaputt! Ebenso waren die Lavasteine des Kamins verklebt und verfugt. Ein Keller war einfach in die Lava gehauen und schön gleichbleibend kühl und trocken. Dichter Wald und große Felsen schützten die Lichtung von allen Seiten vor Wind und Wetter. Rings um das Haus fanden sich alle möglichen Sorten von Gemüsen in buntem Gemisch durcheinander, die teilweise dreimal im Jahr geerntet wurden. Daran war wahrlich kein Mangel!

Da waren ein Batterie betriebenes Radio, viele Bücher und eine Quelle vor dem Haus, und das war aller Komfort. Alles andere war selbst aus Holz gezimmert und geschnitzt, selbst Teller, Löffel und Gabeln und Schalen, abgesehen von dem anderen Inventar! Es war wie in einem Märchen!

So zogen wir tagein tagaus durch die Wälder, sammelten Beeren, Kräuter, Blüten, den echten Lavendel und den giftigen Oleander, besondere Pilze und Moose. Machten Brennholz, versorgten die hauseigenen Ziegen, die beiden Hunde, den treuen Esel und kochten unseren Tee und das Hirse-, Hafer-, und Kräuter-Süppchen mit Ziegenmilch. Ein paar eigene Aloe Vera-Pflanzen gab es auch. Es sind ganz besondere Heilpflanzen, die dort auch extra in großen Plantagen und Kulturen auf Feldern angebaut werden, wofür Patre Lois ein begehrter Berater war, denn er kennt sich mit den Schädlingen ebenso gut wie mit den Pflanzen aus. Bei uns ist sie eine beliebte Topfpflanze. Ihre Ähnlichkeit mit der Agave ist rein willkürlich, denn mit der ist sie weder "verwandt noch verschwägert! Alle Varianten sind genießbar; nur für Menschen mit Niereninsuffizienz kann ihr Saft oder Harz (ziemlich bitter) unverträglich sein. Als Wildling zählt sie zu den besonders geschützten Pflanzen, so die Erklärung von Patre Lois!

Es war Juni, und die Tage schon lang.

Manchen Abend saßen wir ganz schweigsam beieinander und sprachen dennoch miteinander! Nur dass der Ton abgeschaltet war!

Das Haus stand immer offen; es existierte auch kein Schloss, nur ein Holzriegel für kalte Tage und Nächte, damit die Tür gegen Kälte geschlossen bleibt. Hin und wieder kamen Ziegenhirte vorbei und brachten Brot oder etwas Nützliches mit. Dann wurde stets Ziegenkäse in Holzbütten bis spät in die Nacht gemacht. Meistens übernachtete sie dann auch dort. Draußen wimmelte es dann von Ziegen. Dem Gemüse konnten sie aber nichts tun, das war gut geschützt.

Ich vermisste nichts, so wie ich auch auf dem Weg hierher nichts vermisst habe. Das ist gewiss nicht jedermanns Sache auf diese Weise stille Einkehr und eine „Inventur“ mit und in sich selbst zu machen! Leute, die auf solchen Touren immerfort plappern müssen, sind mir höchst unsymphatisch und lästig; ich verabscheue das. Ich weiß auch nicht wie lange ich das gekonnt hätte! Jedenfalls tut es gut, sich einmal körperlich zu fordern, ohne gleich an seine individuelle Leistungsgrenze zu gehen!

Nur nie die Reserven unnötig beanspruchen, sie könnten noch gefordert werden, solange man noch nicht auf der Schwelle seines Zieles steht! Das ist eine alte Weisheit!

Nach einer Woche ging es wieder heim mit dem Auto von Lomo de las Bodegas. Wir hatten eine schöne Zeit, der Patre und ich.

Aber ich habe niemanden vermisst oder gebraucht, ganz ebenso wie mich auch keiner vermisst hat!

- Oder doch? Vielleicht ein junges Mädchen? -

Zu Hause fiel mir ein solches mitten auf der Straße, in Tänen aufgelöst und völlig aus der Fassung geraten, um den Hals, als sie mir begegnete und mich gesund und heil sah. Ich kannte sie gar nicht, und erinnerte mich auch nicht ihr schon jemals begegnet zu sein. Auf meine Frage nach der Ursache ihrer Fassungslosigkeit und ihrer Tränen, meinte sie, sie hätte solche Angst gehabt; es geschehe doch so viel und es sei doch alles so gefährlich, wie man im Dorf so erzählt! Das war nun so ganz und gar nicht die Art einer unverheirateten, wohlerzogenen und tugendhaften jungen Spanierin in der Öffentlichkeit; ihr spontanes Verhalten mitten im Ort auf der Straße war ganz sicherlich unmöglich gewesen und muß sie einfach überwältigt und sehr viel Überwindung gekostet haben! - Eigentlich hätte ich nie etwas anderes vorgehabt als so wiederzukehren, wie ich fortgegangen war, erklärte ich ihr! - Aber lieb war es trotzdem von ihr, und ich fand es irgendwie rührend! Und so machte ich auch keinen Hehl daraus sie einfach in den Arm zu nehmen und ihr das sofort und selbst auf der Straße zu sagen. Es hat viel Klatsch und Tratsch gegeben, bis hin zu Beleidigungen und Diffamierungen gegen mich als Deutscher, die gerichtlich sehr wirkungsvoll geahndet wurden, aber es hat uns noch tagelang amüsiert, denn nun begegneten wir uns häufiger, wahrscheinlich nur deshalb weil ich sie vorher nicht wahrnahm. Nun kannte ich sie und vorher nicht. Fortan grüßte ich die Fenster einiger Häuser immer besonders überschwänglich, bei denen ich wußte, dass die alten Klatschweiber hinter den Gardinen saßen. Sie waren ja von draußen zu sehen! Dann sind sie immer blitzschnell verschwunden. Heute lachen wir darüber. Vor 25 Jahren wären die Tuscheleien des "Nachrichtendienstes" vielleicht wohl begründet gewesen - ich geb' es zu! Viel später beim Tanz auf einer Fiesta erfuhr ich, dass sie Medizinstudentin sei und in den Ferien den Eltern half. Eine von drei Töchtern, die das Glück einer gehobeneren Ausbildung gegenüber ihren Schwestern hatte. Meistens ist es innerfamiliär so geregelt, dass nur ein Kind auserwählt ist, etwas anderes zu werden. Das hat viele Gründe, sowohl finanzielle, wie auch historische! Also doch kein "ländliches Kulturgut"! Wie ich es mir eigentlich schon so gedacht hatte.

Ihre Schwestern waren ebenfalls sehr itelligent und aus dem gleichen "Holz" geschnitzt, mit ebensolcher guten Ausbildung. Ganz einfach, unkompliziert, sympathisch und charmant! Wir brachten es sogar fertig oftmals abends gemeinsam zu viert, sogar manchmal zu sechst mit den Eltern, durch den Ort zu bummeln und draußen vor einer Bar an der Plaza zu sitzen. Das Gegaffe war spassig! Sie mußten immer noch einmal wieder vorbeigehen, und krampfhaft bemüht sein, uns zu übersehen! Ein richtiger "Wildwechsel", und alle taten so als existierten wir überhaupt nicht. Gott sei Dank reagierten die Eltern mit außerordentlich großer Aufgeschlossenheit und noch mehr Humor! Der Papa war ein bekannter Architekt in St. Cruz mit Büros in Pt. de la Cruz, also nicht gerade ganz unbegütert!

Ich glaube sie hat wohl doch zu viel Dschungelcamp oder Robinson & Co. gesehen, und glaubte allen Ernstes daran. Aber damals gab es das ja noch nicht in dieser menschenunwürdigen Form.

Bis zu diesem Tag war sie mir ganz fremd, ich ihr offenbar nicht!? Ich habe nie danach gefragt, um sie nicht eventuell in Verlegenheit zu bringen. Heute ist sie die Senorita Doctora in der modernen Kinderklinik von La Laguna - Santa Cruz.

Nun musste ich so viel erzählen, wie es auch gewesen wäre, wenn ich hier die ganzen Wochen normal geplappert hätte. Sie wollten alles auf einmal wissen. Der ganze Ort sprach über diese Reise in die "Wildnis", was sie ja überhaupt nicht war! Es gab dort nur weniger Zivilisation als hier! Es hat Vor- und Nachteile alleine zu gehen. Auf jeden Fall erfordert es eine noch größere Vorsicht, und eine gute Fähigkeit eine Situation oder ein Risiko bestmöglichst einschätzen zu können!

Jedenfalls ist solch ein Unternehmen eine Schlankheitskur mit Erfolgsgarantie!

Zwei Wochen später fuhr ich nochmals nach las Bodegas hinauf, um Säcke und Kartons voller notwendiger Utensilien und Nahrungsmittel dort in einer Bar für Padre Lois zu deponieren. Gewisse Dinge sind sehr wichtig, wie Salz, Zucker und dann die Seifenmittel, Nähgarn, Bleistfte, Papier und all den vielen Kleinkram, und noch ein kleines bisschen Luxus. Es war eine sehr lange Liste! Haferflocken und Milchpulver waren auch ein paar Kilo dabei, das isst er so gerne. Der Ziegenhirte des Ortes, der auch gleichzeitig der "Dorftrottel" war, bot sich an, alle Sachen nach und nach per Esel bei Padre Lois abzuliefern. Das war absolut glaubwürdig, und verlangte nach einer deftigen Belohnung. Wie ich hörte, war alles in ein paar Tagen geliefert.

Es gibt sehr Vieles zu bedenken, bevor man sich auf den Weg macht!

Es dauerte eine Weile, bis das alles innerlich verarbeitet war!

Gruß Dieter

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Teneriffa- Insel voller Rätsel, Geheimnisse und Gegensätze?!

Ein Unfall kommt selten alleine! – Gestern noch auf stolzen Rossen, heute ……. !

Wir zeigen denen mal wie man bei uns in Bayern nachts Serpentinen fährt!

Dabei begann der Tag so verheißungsvoll, in einem großen Hotel (Barcelo Santiago) an der Westküste Teneriffas.

Gestern Abend war es spät geworden, und die Alkoholvorräte an der Hotelbar und anschließend in einer anderen Bar gegenüber waren noch nicht erschöpft! Wenn man um die 45 Jahre alt ist, kann man sowas ab! Lauthals hatte man ja verkündet einen Mietwagen zu haben mit dem man morgen eine Rundfahrt mit einem abschließenden Casinobesuch in Las Americas machen wolle. Es würde also spät werden zum allabendlichen „Umtrunk“, der stets untermalt wurde mit germanischem, volkstümlichem „Liedergut“. Nicht schön, aber laut!

Es wurde spät, auch schon mit dem Start der Rundreise! Erst am Nachmittag war dann der Alkoholpegel so weit gesunken, dass sich auch der Autoschlüssel wiederfand. Er hatte friedlich in der letzten Bar genächtigt! Aber nun sollte es losgehen! – Auf ins Casino, man gönnt sich ja sonst nichts! Meine Warnungen sehr vorsichtig zu fahren, insbesondere nachts und in den Kurven, wurden zwar gehört, aber als „Paperlapap“ abgewinkt und kommentiert. Allerdings gehörte ich ja auch nicht zu diesem erlauchten Kreis der Kampftrinker! Und als Outsider hat man zu schweigen, besonders dann, wenn man doch gar nichts weis über Teeriffa und sich doch nur tagsüber getraut Auto zu fahren. Ich wußte ja warum! 'Wir kommen aus Bayern, und sind das Serpentinenfahren von der Wiege auf gewohnt', so tönte es. 'Die hier werden uns nichts vormachen!' Nun ist die direkte Strecke nach Las Americas von Puerto Santiago eigentlich sehr gut ausgebaut und neu, also keine Probleme, - ja, wenn man sie kennt, und das bei Nacht! Es war ja noch reichlich Zeit bis zum nächsten Morgen, und deshalb könne man ja auch noch einen Umweg über Santiago del Teide machen, einer sehr schönen Strecke, - wenn man sie kennt - bei Nacht! Also ging es doch recht spät nachmittags unter viel Gebrüll und Beifall der abendlichen „Gemeinde“ im bayerisch-deutschem Fahrstil, also mit viel Gas, los gen Süden. Es war Freitag, und somit Wochenendbeginn auch für die Insulaner, und nicht einmal der 13. des Monates! Einige Gesichter des Personals, die die Show mitbekommen hatten, sahen sehr bedenklich aus.

– Wenn das mal gutgeht! –

Es ging nicht gut!

Noch weit vor Mitternacht erhielt das Hotel einen Anruf von irgendjemandem; es seien zwei ihrer Gäste seitlich von der Straße abgekommen. Es sei nichts passiert und man hatte das Auto schon wieder auf die Fahrbahn gezogen. Ein paar einheimisch Spätheimkehrer, die von der Arbeit kamen, hatten gute Arbeit geleistet. Glück gehabt! Aber das in einer Gegend, die völlig abseits der angegebenen Route lag! Was wollten die denn dort zu so später Stunde. Hatten sie sich verfahren? Noch während der Diskussion über das Wie und Warum kam schon der zweite Anruf, aber diesmal von der Guardia Civil aus dem neuen modernen Krankenhaus in Las Americas. „Zwei Hotelgäste sind in einer Kehre von der Straße abgekommen und einen Steilhang hinabgestürzt. Wenn es geht, möge bitte jemand mit den Personalpapieren in der Poli-Klinik von Las Americas vorbeikommen, um beide Personen als Gäste des Hotels zu identifizieren, da sie beide noch bewusstlos sind und dieser Zustand auch für's Erste so erhalten bleiben solle.“ Das hörte sich überhaupt nicht gut an! Heißt es doch im Klartext: In Koma gehalten!

Erwähnt werden muß hier, dass die großen Kliniken sich schon auf schwere Unfälle mt Touristenbeteiligung eingestellt haben. Überall gibt es Krankenschwestern, die gleichzeitig als deutsche Übersetzerinnen tätig sind. Die Ärzte sprechen ohnehin Englisch und oft auch Deutsch.

Das war’s also vorerst mit den bayerisch-kanarischen Serpentinen-Fahrkünsten! Jedenfalls lebten sie noch!

Am frühen Morgen machte ich mich, mit einer Vollmacht des Hotels versehen und einem der Saufkumpanen sowie den Pässen, der Personalausweis ist in solchen Fällen nicht besonders hilfreich, besonders dann, wenn sich das Konsulat einschaltet, im Geleit zweier Polizisten in einem Polizeiwagen auf nach Las Americas, zu schauen was da los ist. Ein alter Bekannter, Robert, der Direktor des Hotels, bat mich darum. Natürlich hatte man in der Klinik eine Blutprobe genommen, aber ich verschwieg das Gelage vom Abend zuvor in der Befragung! Es war ja sonst niemand zu Schaden gekommen, anderenfalls hätte ich das auf keinen Fall auf eine direkte Frage verschwiegen. Tut man das, geht es einem sebst an den Kragen!

Es sah nicht schön aus; bis auf einige kleine Hautstellen, die zwecks besserer Identifizierung freigelegt und vergrößert worden waren, nur weißes Verbandszeug. Die können später ganz sicher einen Roman über die 1000 Meter Verbandsstoff schreiben, wenn ihnen wieder die große Klappe aufgegangen ist! Es ist immer wieder erstaunlich wie klein und hässlich doch die großen "Töner" werden, wenn sie eine Klinik betreten, und ihnen der Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase steigt. So jedenfalls verhielt sich mein Begleiter! Er weigerte sich standhaft die OP-Bekleidung, wegen der Verbrennungen, für sterile Räume anzuziehen. Damit durfte er dann auch den Intensivraum nicht betreten, was ihn sichtlich erleichterte. Man hatte ihm wohl zu Hause allzuoft gesagt, dass das "letzte Hemd" keine Taschen hat, so wie ein OP-Kittel auch nicht! Die Kopfhaube und den Mundschutz nahm ich für ihn als Andenken mit, damit er gegenüber seinen Kumpels nicht gar so "nackt" dasteht und was erzählen kann! Glück im Unglück, war, dass es „nur“ diverse Brüche und Wirbelstauchungen, einige starke und großflächige Verbrennungen und nur geringe, keine unmittelbar lebensbedrohlichen, inneren Verletzungen, bis auf einen kleinen Milzeinriss und Leberprellungen, waren, denn der Wagen war bei dem Sturz und den Überschlägen in Brand geraten. Nun ging das Gerangel mit den Behörden los. Verwandte in Deutschland ausfindig zu machen und zu benachrichtigen, nachzuforschen ob Versicherungen bestehen, usw.. Der Autovermieter wollte sofort Geld sehen für den zurückgebliebenen Schrott, die Polizei und die Touristikbehörden in Santa Cruz waren sehr ungeduldig, und dann die Kostenübernahme für das Krankenhaus und einen evtl. Rücktransport, sollte es dazu kommen. Zwischendurch waren beide nach Santa Cruz in die Uni-Klinik verlegt worden. Das alles und mehr ist etwas, was ich keinem wünschen würde! Die Botschaft wurde automatisch benachrichtigt, sowie auch die Staatsanwaltschaft. Eine Erhebung großen Ausmaßes also.

Gott sei Dank meldete sich ein Sohn aus Deutschland, den die hiesige deutsche Polizei hier ausfindig gemacht hatte und betraute einen ortsansässigen Anwalt damit. Es wurde ein langer Krankenhausaufenthalt in Las Americas und St. Cruz mit anschließendem Heimtransport.

Nun, was war geschehen?

Im Casino war es gar nicht das was man sich erhofft hatte, und was immer so angepriesen wird. Nein, es gefiel denen einfach überhaupt nicht. Und so entschloss man sich, nach einem letzten Glas, doch über den schon erwähnten Umweg über Santiago del Teide die Heimreise anzutreten. Mittlerweile war es dunkel geworden, aber die Straßen waren ja gut, - wenn man deren Verlauf gut sehen kann. Und überhaupt kommt ja auf diesen Nebenstrecken nur jedes Schaltjahr mal ein Auto entgegen. Soweit ging’s ja auch ganz gut, bis auf einmal die Straße weg war. Schon rappelte es und der Wagen war von der Straße abgekommen und knapp einen Meter über den Seitenstreifen gerutscht. Ein paar junge Leute haben ihn dann wieder flott gemacht, was sie eigentlich auf keinen Fall gedurft hätten! War ja alles noch gut gegangen! Nun erinnerte man sich aber an die Uhrzeit, und dass man ja noch zu dieser Stunde alle an der Bar treffen würde, um zu berichten wie großartig man diese läppischen Kurven gemeistert hätte! Da sollten die erst mal nach Bayern kommen um wahre Serpentinen kennenzulernen! Jetzt musste aber richtig Gas gegeben werden, so kurz vor der Bar. – Und schon war die nächste Kehre da, ohne Seitenbegrenzung und mit viel Schotter auf dem Seitenstreifen, in dem kein Reifen mehr greift. Es war eine kleine Ausweichbucht. Die Scheinwerfer leuchteten ins Leere, und dann ging alles ganz schnell und ..... abwärts. Der Wagen überschlug sich ein paarmal und landete auf einem Felsvorsprung tief unten.

Einige Bewohner in der Umgebung hörten den dumpfen Knall und sahen auch schon Feuer, wie sie behaupteten. Sie müssen es auch gewesen sein, die beide aus dem Wrack befreit haben, denn bis dort ein Krankenwagen oder die Polizei hinkommt, vergeht eine ziemlich lange Zeit.

Wie beide den Transport von ca. 35 bis 40 Km nach Las Americas überlebt haben, ist mir heute noch schleierhaft, denn die Ambulancias haben generell keinen Notarzt an Bord, noch haben die Fahrer und Beifahrer eine ordentliche Ausbildung als Unfallhelfer oder gar Sanitäter. Eigentlich brauchte man auch nur einen, der zweite ist wie ein Strohmann nur zum tragen der Trage da! Weit und breit ist außer Las Americas keine Klinik für schwere Unfälle. Die kleinen privaten Kliniken, sind oft nur etwas mehr als große Praxen. Und das auch noch Freitag Nacht!?

Sie haben es überlebt, die Serpentinen-Schumis; es ist eben doch nicht ganz so wie hierzulande!

Ein Rattenschwanz von Anspruchsstellern mit einer Unmenge Papier folgte dem ganzen. Gott sei Dank klnkte das Konsulat sich ein.

Nun glaubt mal ja nicht, dass der Rest der Clique schweigsamer geworden wäre! Keinem von denen wäre sowas je passiert, - nie im Leben! Schließlich fahren sie ja in Bayern tagtäglich Kurven! Das muss unbedigt und ganz alleine am Auto gelegen haben, denn Fremdeinwirkung war ja auszuschließen! Die vorsichtge Erwähnung der Saufgelage und nicht angepasster Fahrweise brachten nur höchten Ärger ein. Und damit war die Sache erledigt und abgetan, jedenfalls für sie!

Eigentlich sollte jedem bekannt sein, dass Teneriffa ein einziges Gebirge ist, das jedoch ganz anders geartet ist als unsere Alpen! Demzufolge sind auch die Straßen anders an die Gebirgsformationen angeglichen!

Weiß man das nicht, so kann es einem leicht zum Verhängnis werden, zumal auch die Sicherheitsvorkehrungen z. B. der Straßenränder teilweise an andere Erfordernisse angepasst sind.

Es ist nur ein Appell an alle die Gäste, die dort mt einem Auto unterwegs sind, sich und ihre Fähigkeiten nicht zu überschätzen, und anderen nachzueifern. Die Einheimischen kennen sich besser aus!

Die Spitzkehren dort sind eben doch ganz anders, zumal in der Dunkelheit!

Darum nehmt euch Zeit und nicht das Leben; man hat nur eines.

"Wenn du einmal tot bist, hast du einen sehr wichtigen Teil deines Lebens verloren." (Brook Shields)

Gruß Dieter

P.S. Es gibt hier ein Foto eines Autos, dass auch versucht hat die Kehren abzukürzen bei einer ähnlichen Situation. Nur hat es nicht gebrannt. Allerdings entstand es auf Mallorca im Gebirge auf der Strecke Lluc - Inca.

Titel: Schrott durch Leichtsinn!

Fotorubrik: Lluc

Bild ID: 10 98 33 68 58

Eine Mahnung für jeden!

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