Ich finde es überraschend, daß im Hinblick auf das Topic dieses Threads noch niemand den Sicherheits-Aspekt ins Gespräch gebracht hat.
Kurz gesagt bringt eine immer größere Passagierzahl auch eine immer größer werdende Herausforderung mit sich, die Menschenströme im Ernstfall lebensrettend zu lenken.
Meiner Meinung nach ist das bereits jetzt nicht mehr umsetzbar, was nicht an den baulichen Gegebenheiten des Schiffes liegen dürfte oder an den Fähigkeiten der Besatzung, sondern an den Passagieren.
Uns ist bei unserer für uns letzten Kreuzfahrt im Dezember auf der Eclipse, die wohl im mittleren Größenbereich einzusortieren sein dürfte, anläßlich der Rettungsübung Angst und Bange geworden.
Es wurde orientierungslos herumgestolpert was das Zeug hielt. Von Jung bis Alt. Und das nicht erst zum Schluß über die bodenlangen Tischdecken des Restaurants, das unser Notfalltreffpunkt war. Natürlich ist es ganz lustig (also für uns...), sich vorzustellen, wie sich dieses Verheddern an der Tischdecke mangels Augenaufmachen wohl bei eingedeckten Tischen auswirken würde. Wenn man aber (also wie wir...) der - wie ich glaube, auf diese Situation bezogen naheliegenden - Idee folgt, daß im Ernstfall das eigene Leben von einem Mindestmaß an Erkenntnis der Mitmenschen, daß der liebe Gott einem nicht nur Haarwuchsmittel zwischen die Ohren platziert hat und entsprechendem Handeln abhängt, weicht einem alle Farbe aus dem Gesicht.
Es wurde nicht nur herumgeirrt und gestolpert, es wurde telefoniert, während der Film lief, dem mehrheitlich sowieso kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde, weil das beliebte Spiel: Where are you from? viel unterhaltsamer erschien.
Da ich persönlich der Meinung bin, daß die Sache mit dem nicht-nur-Haarwuchsmittel der Menschheit immer weniger gegenwärtig ist und sich demzufolge der auf Kreuzfahrtschiffe passende entsprechende Quotient der Weltbevölkerung, die davon überzeugt sind, daß es doch nur Haarwuchsmittel ist, denknotwendigerweise auch dort versammeln wird und angesichts der Tatsache, daß dagegen kein Kraut gewachsen ist und ein solches Kraut auch weder von den ausgefeilsten Rettungsplänen der Reedereien noch von der engagiertesten Besatzung der Welt erfunden werden kann, empfinde ich den Gedanken an immer größer werdende Passagierzahlen als beängstigend und würde einer Radtour durch Matsch und Pampe immer einer solchen Reise den Vorzug geben.