@nordkorea sagte:
Nochmal wieder eine allgemeine Frage zur geplanten (zumindest vom Corona-Kabinett angedachten) Gutscheinlösung. Warum kommunizieren ausgerechnet die nicht mit Steuermitteln subventionierten Reiseveranstalter eindeutig deren Nichtanwendung.
Die großen (mit Steuermitteln subventionierten Reiseveranstalter- z.B. TUI und FTI) positionieren sich eher schwammig. Vielleicht wollen Sie das Problem solange aussitzen bis eine eindeutige Entscheidung der EU vorliegt. Kapitalkraft müsste bei diesen Unternehmen ja vorliiegen, da ja noch zu Unrecht einbehaltene Kundengelder vorhanden sind. Sollten ggf. die Subventionen noch nicht geflossen sein bieten diese zumindendest eine 100% Sicherheit für eine Zwischenfinanzierung.
Das Argument mit dem Erhalt tausender Arbeitsplätze greift m.E. zu kurz, da offensichtlich das Geschäftsmodell der ganz großen Reiseveranstalter nicht tragfähig zu sein scheint. Die außergewöhnliche Situation "Corona" betrifft alle Reiseveranstalter
@nordkorea: Hättest Du mal meine Beiträge gelesen, hättest Du auch die Antwort. Es gibt Reiseveranstalter, die können sich quer subventionieren (z.B. DerTour -> Rewe, JT -> Lidl), es gibt inhabergeführte Reiseveranstalter mit schlanker Kostenstruktur, wie z.B. Alltours, es gibt Internetbuden wie Airbnb, denen die Milliarden durchs Fenster geschmissen werden und es gibt Großkonzerne wie TUI, die eigene Flugzeuge, Schiffe und Hotels erhalten müssen, die nicht täglich, sondern stündlich hunderttausende von Euros kosten (vergleiche Lufthansa verliert stündlich 1 Mio. €).
Das hat nichts mit "offensichtlich nicht tragbaren Geschäftsmodell" zu tun, ganz im Gegenteil, die TUI Aktie war nach der Thomas Cook Pleite Ende letzten Jahres noch die Kaufempfehlung überhaupt und in jedem guten Fonds vertreten, eben weil das Geschäftsmodell mit den eigenen Schiffen, Hotels und Flugzeugen so sehr überzeugte. Nur eben jetzt in der nicht vorherzusehenden Corona Krise ohne jegliche Einnahmen nicht mehr. Da schmilzt auch die üppigste Liquidität stündlich dahin. Falls die Gutscheinlösung nicht kommt, werden die bislang gewährten KfW Kredite (die übrigens -wenn sie zurückgezahlt werden- ein Riesengeschäft für den Staat sind, der sich zu Negativzinsen refinanzieren kann, also heul mal nicht wegen "Steuersubventionen" rum) sicher nicht ausreichen.
@holidaytripguy sagte:
Hallo an alle,
ich habe mal eine Frage an euch - weiß zufällig einer, wie die Härtefälle-Regelung genau aussieht? Bei der bisherigen Recherche habe ich nur das mit dem Vorstoß der Gutschein-Lösung, aber nichts zu der Regelung bzw. Bedingungen der "Härtefälle".
Veröffentlicht ist dazu m.W. noch nichts, ich würde aber mal vermuten, dass man keine neuen Prüfroutinen schaffen wird (Verwaltungsaufwand!), sondern sich auf Bewährtes wie den Nachweis einer Sozialleistung wie Hartz 4, Sozialhilfe, Wohngeld oder Grundsicherung, vielleicht auch Bafög, verlassen wird.