Danke für die ersten Beiträge. Das ging ja wirklich fix! Da wir wie gesagt recht häufig solche Angebote in Anspruch nehmen, waren wir auch schon neugierig und haben Mitarbeiter in Hotels auf das Thema angesprochen. Es ist richtig, dass es verschiedene Modelle gibt, am häufigsten findet sich aber folgende Konstellation:
Der Gutscheinverkauf ist ein eigenes Geschäftsfeld, auf welches sich ein paar Unternehmen (besonders bekannt sind xxxxx, xxxxx und xxxxx) spezialisiert haben. Diese verhandeln mit dem Hotel eine Provision pro verkauften Gutschein. Meist gehen 60% an das Hotel, 40% an den Gutscheinanbieter. Die Win-Win-Situation ensteht dadurch, dass das Hotel während schwach frequentierter Zeiten eine optimale Auslastung hinbekommt, in dem ein bestimmtes Zimmerkontingent durch Gutscheine abgedeckt wird. Der Preis ist meist so kalkuliert, dass sich der entstehende Aufwand gerade so rechnet. Da bestimmte Fixkosten wie Rezeption, Reinigungsservice, Frühstück und Betrieb der technischen Anlagen sowohl mit als auch ohne diese Zusatzgäste anfallen, geht die Rechnung letztendlich auf. Durch den anwesenden Gast entstehen außerdem weitere Einnahmemöglichkeiten, z.B. durch Inanspruchnahme des Restaurants bzw. den Kauf von Getränken, welche das Hotel komplett behalten darf, so dass zumindest ein kleiner Gewinn trotzdem realistisch ist. Der Gutscheinanbieter behält bei Verkauf und Einlösung 40%, wenn ein Gutschein nicht eingelöst wird bzw. verfällt behält er bis zu 100% - so hat jeder Beteiligte seinen Spaß an der Sache.
Aus unserer Sicht entsteht dadurch allerdings perspektivisch ein großes Problem für die Hotels. Wir glauben nämlich, dass viele Gäste beim nächsten Aufenthalt keineswegs bereit sind, den regulären Preis zu zahlen - selbst wenn alles in Ordnung war. Wenn wir nun wissen, dass die Gutscheinangebote für das Hotel tatsächlich kostendeckend sind, wird niemand mehr bereit sein, sich zukünftig in Größenordnung am Gewinn zu beteiligen (der reguläre Preis liegt oft 300% höher als der Gutscheinpreis). Dazu kommt, dass viele "Gutscheinhotels" tatsächlich Mängel haben und wenn der Gutscheingast dann noch als Gast 2. Klasse behandelt wird ist es ganz aus. Der Markt kann auf diese Situation eigentlich nur durch ein deutliches Senken der Übernachtungspreise reagieren und wie wir wissen, führt das letztendlich zu Einschränkungen im Service. Dann ist es bald keine Seltenheit mehr, dass sich eine Mitarbeiterin um Rezeption, Küche und Reinigung zusammen kümmern muss. Notwendige Reperaturen können nicht durchgeführt werden usw. Die aufmerksamen Hotelgäste werden diesem Umstand selbst bei Gutscheinangeboten keiner positiven Bewertung würdigen und der Kreislauf beginnt von vorn.
Soweit haben wir das bisher gelernt bzw. verstanden. Und auch als Nutznießer dieser günstigen Angebote können wir natürlich verstehen, dass bei den Hotelmitarbeitern langsam Frust aufkommt. Das sollte zwar der Gast niemals merken, aber inzwischen sickert es vieler Orts durch.
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