Ein ockerfarbener Wanderweg mit Bäumen im Hintergrund in Roussillon in Frankreich.
© Getty Images / John S Lander

Reisetipps

Die 8 besten Wanderwege in Südfrankreich

Lass Dich von der natürlichen Schönheit Südfrankreichs begeistern. Ob Du entlang der türkisblauen Küsten wanderst oder die majestätischen Berge erklimmst – hier findest Du die schönsten Strecken, die Dir herrliche Erlebnisse in der Natur und atemberaubende Ausblicke bieten. Einige davon sind mit den Buchstaben GR (für Grande Randonnée, große Wanderung) und Nummern versehen, mit denen das Netz der französischen Fernwanderwege gekennzeichnet ist. Von den Klippenpfaden des Nationalparks Calanques bei Marseille über die spektakuläre Verdon-Schlucht bis hin zum Parc National du Mercantour kannst Du viel entdecken. Wir präsentieren Dir acht der besten Wanderrouten Südfrankreichs.

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Mirjams Tipp

Sicherheit geht auch im Urlaub vor. Da das Klima in manchen Regionen Südfrankreichs sehr wechselhaft sein kann, informiere Dich stets vor dem Start über die aktuellen Wetterbedingungen. Trage robustes Schuhwerk und die richtige Kleidung. Sorge für ausreichend Sonnen- und Regenschutz, Snacks und Getränke. Besondere Vorsicht ist auf alpinen Touren geboten, bleibe unbedingt auf den ausgewiesenen Wanderwegen.

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Bergziegen und Wanderer auf einem Berg auf Korsika.
Wer die GR20 auf Korsika wandert, den erwarten unberührte Berglandschaften und ein einzigartiges Panorama. © Getty Images / Pascal Boegli

GR20 – Grande Randonnée 20 auf Korsika

Einer der schönsten und berühmtesten Fernwanderwege Europas zählt ebenfalls zu den schwierigsten. Der GR20 durchzieht auf etwa 180 Kilometern die französische Mittelmeerinsel Korsika, von Calenzana im Norden bis nach Conca im Süden. Auf dieser Route im Landesinneren erwarten Dich größtenteils unberührte Berglandschaften mit schroffen Felsformationen, tiefen Schluchten, grünen Hochebenen und Gletscherseen. Zu sehen gibt es darüber hinaus seltene Pflanzenarten wie Orchideen und Tiere wie Ziegen, Mufflons und Greifvögel. Der Höhenunterschied beträgt etwa 11.000 Meter. Unterwegs wirst Du auf ein paar vereinzelte Dörfer stoßen. Als Unterkünfte dienen Schutzhütten und Leihzelte für alle, die den Fernwanderweg in circa elf bis 16 Tagen absolvieren wollen. Dafür müssen AktivurlauberInnen anspruchsvolle Passagen mit Leitern und Kletterstellen, steile Auf- und Abstiege und felsiges Terrain in Kauf nehmen, was selbst für erfahrene BergwanderInnen zur Herausforderung werden kann.

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Eine Frau wandert durch die Verdon-Schlucht in Südfrankreich.
Die Verdon-Schlucht bietet Wanderbegeisterten steile Klippen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden entlang des Flusses Verdon. © Getty Images / lucentius

Verdon-Schlucht – Gorges du Verdon, Provence

Wie wäre es mit einer Tour durch den Grand Canyon Südfrankreichs? Die Verdon-Schlucht in der Provence überzeugt Outdoor-Begeisterte durch einzigartige Wanderwege entlang steiler Klippen, den türkisblauen Fluss Verdon und vielfältige Aktivitäten wie Stand-up-Paddling oder Kajakfahren. Die Schlucht erstreckt sich auf über 25 Kilometern und erreicht an einigen Stellen eine Tiefe von bis zu 700 Metern. Empfehlenswert sind Aussichtspunkte wie der Point Sublime und der Belvédère du Galetas. In der Verdon-Schlucht existieren mehrere Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Zu den beliebtesten gehören der Ancien Canal du Verdon (neun Kilometer), der Sentier Blanc-Martel (15 Kilometer) und der Sentier de l’Imbut (sechs Kilometer). Letzterer führt durch wilde und entlegene Teile der Schlucht, wofür eine gute Kondition und Erfahrung im Klettern von Vorteil sind.

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Blick auf den Bergsee d´Espingo in den Pyrenäen, Frankreich.
Auf dem GR10 erwarten Dich unter anderem atemberaubende Bergseen in einem einzigartigen Panorama. © Getty Images / undefined undefined

GR10 – Grande Randonnée 10, Pyrenäen

Dieser Fernwanderweg zieht sich auf circa 950 Kilometern entlang der gesamten Länge der Pyrenäen, von Hendaye am Atlantik bis nach Banyuls-sur-Mer am Mittelmeer. Der Hauptteil der Strecke liegt auf der französischen Seite der Pyrenäen. Trekking-Begeisterte bewältigen dabei etwa 53.000 Höhenmeter. Manche der Passagen sind allerdings körperlich fordernd. Der GR10 ist sehr abwechslungsreich mit einer Vielzahl an Landschaften wie grünen Tälern und schneebedeckten Gipfeln. Besonders eindrucksvoll sind die Ausblicke auf hohe Berge wie den Vignemale oder den Mont Perdu. Du kommst zu kulturell interessanten Sehenswürdigkeiten wie den Überresten von mittelalterlichen Festungen. Der Weg passiert außerdem zahlreiche Dörfer, in denen WanderInnen die französische Lebensart genießen können. Übernachtungsmöglichkeiten wie Hütten und Campingplätze stehen ausreichend zur Verfügung.

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Ein Mann blickt auf das Bergpanorama im Parc National du Mercantour in Frankreich.
Eine Wanderung durch den Nationalpark Mercantour garantiert dir spektakuläre Ausblicke auf die Berge und Seen der Umgebung. © Getty Images / Atlantide Phototravel

Nationalpark Mercantour, französische Seealpen

An der Côte d’Azur, unweit der Grenze zu Italien, erwartet Dich in der Nähe von Nizza der Nationalpark Mercantour, durch den zahlreiche fabelhafte Wanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden verlaufen. Insgesamt umfasst das Netz circa 550 Kilometer. Die Routen garantieren oft spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge und das tiefblaue Wasser der Seen. Ein Highlight ist beispielsweise die Tour zum Lac d’Allos, dem größten natürlichen Hochgebirgssee Europas. Der Weg durch das sogenannte Tal der Wunder (Vallée des Merveilles) hingegen geht an rund 40.000 prähistorischen Felsgravuren vorbei, die größtenteils aus der Zeit um 3.300 vor Christus stammen. Bezüglich der Fauna und Flora kannst Du Dich auf Murmeltiere, Steinböcke, Gämsen, Feuerlilien, Enzian und Edelweiß freuen. Wichtige Anlaufstellen und Startpunkte befinden sich in Saint-Martin-de-Vésubie, Saint-Étienne-de-Tinée, Barcelonnette, Péone und Tende.

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Blick auf eine Kiefer oberhalb der Calanques in der Nähe von Marseilles, Frankreich.
Im Nationalpark Calanques lohnt sich eine Wanderung erst recht: Eine einzigartige Felskulisse und traumhafte Aussichten auf das Meer erwarten Dich hier. © Getty Images / akrp

Nationalpark Calanques, bei Marseille

Dramatische Felsenkulisse und Küstenpanorama an der französischen Mittelmeerküste: Die Calanques sind ein Mittelgebirge aus Felsbuchten in Südfrankreich, die auch als mediterrane Fjorde bezeichnet werden. Anders als die skandinavischen Fjorde wurden sie jedoch durch Flüsse und nicht durch das Schmelzwasser von Gletschern geprägt. Im Gebiet zwischen Marseille und Cassis findest Du diese Calanques, in deren glasklarem Wasser als Erfrischung nach der Tour sogar gebadet werden kann. Der dazugehörige Nationalpark wurde 2012 gegründet. Beliebt ist zum Beispiel die Wanderung von Cassis zu den Calanques d’En-Vau. Die Routen führen vorbei an Kiefern, Olivenbäumen und wilden Kräutern wie Thymian und Rosmarin. Vielleicht kreuzt eine Montpellierschlange oder eine Perleidechse, die größte Eidechse Europas, Deinen Weg.

Beachte vor allem im Sommer unbedingt die aktuellen Gegebenheiten. Aufgrund der zum Teil hohen Temperaturen sind die Pfade im Nationalpark Calanques mitunter nur eingeschränkt begehbar, um das Brandrisiko zu verringern.

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Eine Seilbahn, die den Fluss Isere überquert in Grenoble, Frankreich.
Die Route Napoléon führt Dich an die unterschiedlichsten Landschaften und Städtchen Südfrankreichs vorbei. © Getty Images / yujie chen

Route Napoléon - GR 406, Cannes nach Grenoble

GR 406 (Route Napoléon) ist ein bemerkenswerter Fernwanderweg, der sich durch die majestätischen Alpen und die malerischen Landschaften im Südosten Frankreichs schlängelt. Der berühmte Namensgeber Napoleon Bonaparte nutzte diese Strecke 1815 nach seiner Rückkehr von der Insel Elba, wo er im Exil lebte. Jeder Abschnitt der Route von über 300 Kilometern offenbart unterschiedliche Landschaften, darunter sind Alpenseen und lilafarbene Lavendelfelder. Unterwegs durchquerst Du unter anderem das geologische Naturschutzgebiet Haute Provence, das eine Reise durch 300 Millionen Jahre Erdgeschichte bietet. Zudem siehst Du charmante Ortschaften wie Cannes, Castellane, Digne-les-Bains, Sisteron und Grenoble, die sogenannte Hauptstadt der Alpen. WanderInnen müssen für die Tour mindestens sieben bis zehn Tage einplanen.

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Der Nietzsche Wanderweg an Felsen mit Blick auf das Mittelmeer entlang in Frankreich.
Auf dem Nietzsche-Pfad wanderst Du gut drei Stunden und kannst Dich im Anschluss im blauen Mittelmeer erfrischen. © Getty Images / vvvita

Sentier Nietzsche

Diese Runde beginnt in dem kleinen Küstenort Èze-sur-Mer an der französischen Riviera. Von hier aus brichst Du ins Hinterland auf und steigst etwa 550 Meter die Klippen hinauf. Somit wandelst Du auf dem historischen Nietzsche-Pfad, den der deutsche Philologe und Philosoph vor mehr als 130 Jahren regelmäßig beschritten hat. Dort soll er zu Teilen des Buches „Also sprach Zarathustra“ inspiriert worden sein. Die etwa acht Kilometer lange Runde ist mittelschwer mit felsigen, unebenen Abschnitten und steilen Treppen. Der Nietzsche-Pfad lässt sich in der Regel innerhalb von drei Stunden meistern. Der Blick auf das hellblaue Mittelmeer ist überwältigend. Nach dem Abstieg ist ein erfrischendes Bad in den Wellen die abschließende Krönung.

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Ockerfarbene Felsen, durch welche Menschen wandern, in der Nähe von Roussillon, Frankreich.
Die Ockerklippen in der Nähe von Roussillon erinnern an den Grand Canyon. © Getty Images / Daniel Schoenen

Le Sentier des Ocres, Roussillon, Südfrankreich

Zum Abschluss empfehlen wir Dir einen kurzen Rundweg, der ein großes Highlight Südfrankreichs darstellt. Le Sentier des Ocres ist ein atemberaubender Pfad, gelegen am pittoresken Dorf Roussillon im Departement Vaucluse. Dort kannst Du die faszinierenden Farbspiele der Ockerklippen und -steinbrüche bewundern. Dieses Gebiet lässt Dich aufgrund der intensiven Rot-, Orange- und Gelbtöne glauben, Du siehst den Grand Canyon. Der Ockerpfad präsentiert Dir Ockerablagerungen, die das Ergebnis von Millionen Jahren geologischer Aktivität sind. Informationsschilder bieten Einblicke in die Geschichte und wissenschaftlichen Hintergründe zu dieser Stätte. Du hast die Wahl zwischen zwei gut markierten Routen, wobei der kürzere Rundweg etwa eine halbe Stunde, der längere eine Stunde dauert. Achtung: Dabei geht es zum Teil durch gelben Sand, der auf der Kleidung durchaus seine Spuren hinterlässt.

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