VOI Praia De Chaves Resort

Bereits bei der Ankunft ist man vom Gesamtbild etwas enttäuscht. Der Eingang bescheiden, die Rezeption einem Mittelklassehotel entsprechend. Das Personal am Empfang ist freundlich, aber nicht immer kompetent. Durch den Monsunregen waren zeitweise die Hotelgänge, die zu den Zimmern führten, überschwemmt. Um zu den Zimmern zu gelangen, mussten wir durch 4 cm hohes Wasser waten. Dabei ist meine Frau zweimal gestürzt und hat sich am Rücken verletzt. Die Rezeption gewährte weder Hilfe noch Abhilfe. Ich musste selbst zum Schieber greifen, um die Wassermassen aus unserem Gang hinauszubefördern. In den 14 Tagen wurde unser Zimmer nur zweimal vor 12 Uhr gereinigt, sonst meist gegen 15.30 h. 80% der Gäste kamen aus Portugal, der Rest vorwiegend aus Deutschland. Handy-Anschluss nach Deutschland ist möglich (etwa € 2,50/min), Internet ist in der Rezeption über WLAN machbar. Der September scheint wegen des Monsuns doch keine gute Reisezeit zu sein. Das Preis/Leistungsverhältnis scheint mir nicht gut sein sein. In vielen Bereichen wird man an die Verhältnisse in Entwicklungsländern erinnert, aber die Preise sind eben nicht angemessen. Am Hotelstrand zu schwimmen ist schwierig, weil die Wellen meist sehr hoch sind. Wer sich die Mühe macht, am Strand ca 1 km nach Norden Richtung alte Ziegelei zu wandern, findet dort eine Bucht, wo man herrlich schwimmen kann. Ein grosses Problem ist die schlechte Meereswasserqualität. Die Hotels lassen ihre Abwässer direkt neben den Stränden in den Sand versickern oder leiten den Dreck durch Rohre ins Meer. Auch von Sal Rei wird bei Nord-West Passat der Abfall direkt in die Hotelbuchten geschwemmt. Die Auszeichnung 'Award 2012' ist mir ein Rätsel..

Unser Zimmer lag im OG, mit kleinem nicht überdachten Balkon. Der Monsum hatte den Balkon tagelang unter Wasser gesetzt und war daher kaum nutzbar. Die Tür der Unterkunft war Machart DDR, mit Glasfüllung und als Sichtschutz ein schmuddeliger Vorhang. Die Einrichtung eher bescheiden, aber sauber. Das Bad hatte abgenutzte Armaturen, z.T. defekt. Alles nicht mehr ganz neu. Der Safe, bestimmt zu empfehlen, kostete € 32.-, ein satter Preis. Die Minibar war lediglich mit Wasser bestückt, es war auch nicht erlaubt, irgend etwas von aussen in dem Kühlschrank zu deponieren. Man konnte also abends nicht gemütlich auf dem Balkon ein Bier trinken.

Die Qualität und Exklusivität der Speisen liess zu wünschen übrig. Wir sahen viel Aufgewärmtes, Fleisch und Fisch waren z.T. zäh, der Fisch nicht durchgebraten. Wer mit dominikanischen Küchen vergleicht, ist masslos enttäuscht. Ein 5* Hotel muss auch mal exklusive Meeresfrüchte präsentieren. Dagegen musste man in dem anmeldepflichtigen sog. Gourmetrestaurant € 30.- extra für Hummer bezahlen. Auch die in diesem Lokal angebotenen Speisen waren nichts Besonderes. Der einzige Unterschied hier war, dass man bedient wurde. Überraschend auch, dass dieses überhaupt nicht zu empfehlende Lokal nur 1 1/2 h von Montag bis Freitag geöffnet hatte. Da sind wir z.B. vom Iberostar Bavaro (DR) anderes gewöhnt.

Das Personal ist mürrisch bis freundlich, wir hatten den Eindruck, dass es überfordert war. Fremdspachliche Kenntnisse kann man beim einheimischen Personal nicht voraussetzen. Die Zimmer wurden ordentlich gereinigt, wenn auch sehr spät. Reparaturen (z.B. Waschbeckenabfluss verstopft, Dusche defekt) wurden umgehend durchgeführt.

Das Hotel liegt nur ca 10 Autominuten vom Airport entfernt in einer wüstenähnlichen Landschaft. Es befindet sich ca 250 m, die durch Strandschirme geschützten Liegen 100 m und die Liegen am Wasser ohne Schirm 30 m vom Strand entfernt. Der nächste Ort Sal Rei ist entweder zu Fuss (meist am Strand entlang) oder per Taxi (€ 10.-/Strecke) zu erreichen, aber nicht sehenswert. Einkaufs-und Unterhaltungsmöglichkeiten in der Nähe des Hotels gibt es nicht. Die Kriminalität ist entgegen der Aussage unserer Reiseleiterin schon vorhanden. Wir hörten von einem Einbruch im benachbarten RIU Hotel und von einem unsicheren Strand Richtung Sal Rei.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Was wir von der Animation mitbekommen haben, war wenig erbaulich, dennoch haben sich die 6 (?) Animateure redlich bemüht, Stimmung zu machen. das gleiche ist für die Veranstaltung am Abend zu sagen: Die Darbietungen waren wenig aufregend. Auch hier drängt sich unwillkürlixch der Vergleich mit der Dom.Rep. auf (übrigens beide Hotels von Iberostar, und doch so verschieden!). Das Liegestuhlangebot am Strand war in Ordnung, am Pool dagegen war der Andrang der Leute beachtlich. Die Poolbar war eher ein trauriger Treffpunkt für durstige Kehlen. Die ein-bis zweiköpfige Besatzung deutet auf die geringe Frequenz dieses Ortes hin. Bekannte Longdrinks (z.B. Campari Orange oder Pinacolada) gab es nicht mit den Originalingredienzen, schmeckten dann entsprechend! Nicht zu empfehlen!!