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Dietmar (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Oktober 2007 • 1 Woche • Strand
Gutes Hotel in ausgezeichneter Lage
5,0 / 6

Allgemein

Nach ausführlichen Recherchen mit Google Earth und in diversen Foren habe ich versucht mir vor der Reise ein halbwegs objektives Bild dieses Hotels zu verschaffen, was angesichts der zum Teil niederschmetternden Kritiken nicht ganz einfach war; einige sehr kritische Beiträge schieden allerdings wegen widersprüchlicher Argumentationen in meiner (Vor-)Urteilsfindung aus. Meine Erwartungen an die Hotel-Anlage waren somit - über alle Leistungen gemittelt - etwa bei 4. 0 von 6. 0, was eine befriedigende Note ergeben hätte. Nach dem Urlaub kann ich aber sagen, dass die Anlage einen guten Eindruck auf uns alle (vier Erwachsene) hinterlassen hat und ich einige, vorher gelesene Beurteilungen noch weniger verstehen kann; möglicherweise zeigt sich das Hotel nicht zu allen Zeiten im selben Service-Zustand. Aber dazu gleich mehr Details. Noch ein Hinweis an die Hotelführung: Entsorgt doch bitte die schäbigen und zum Teil zerfetzten Sitzmöbel in eurer Eingangshalle, sie sehen nicht nur hässlich aus, nein man hat auch Angst sie zu benutzen! Wer ein ansprechendes Hotel in guter und einsamer Lage mit sehr schönem Strand und traumhafter Meerwasserfarbe sucht, in dem er ordentlich mit fester Nahrung und prima mit flüssiger Nahrung verpflegt wird, wo er ein wenig unterhalten wird aber nicht unbedingt als Proll behandelt werden möchte, der ist im Paraiso Playa (noch?) gut aufgehoben. Gäste, die schon öfter dort waren, bemängeln allerdings (sachlich vorgebracht und deshalb nicht zu ignorieren) ein stetig schlechter werdendes Qualitätsbewusstsein bei der Hotelführung, über dessen Gründe nur spekuliert werden kann. Wir jedenfalls könnten uns einen weiteren Aufenthalt in dem Hotel vorstellen.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Unsere beiden Doppelzimmer waren die eigentliche Überraschung. Durch entsprechende Beiträge in diesem Forum habe ich mit verschmutzten Wänden, abgewohnten Möbeln, durchgelegenen Betten und ähnlichem gerechnet, aber Fehlanzeige: Unsere Zimmer waren groß (sehr groß für zwei Personen, 7, 5m x 4, 4m), die Wände sauber weiß, die Möbel nicht verschrammt oder sonst unansehnlich, das Badezimmer vernünftig und ohne Geruchsbelästigung; möglicherweise ist unser Zimmer in der kürzeren Vergangenheit renoviert worden, denn nur so kann ich mir die Diskrepanz zwischen einigen Beiträgen in diesem Forum und unseren Erfahrungen erklären. Positiv war auch die Lage unserer Zimmer (4. Stock): Zwischen dem Restaurant und der Diskothek mit einer ‚Zugriffszeit’ von weniger als einer Minute auf beide. Die Aussicht vom Zimmer aus auf Poolbar, Poolbereich und Meer war ziemlich gut, vielleicht nur von höher gelegenen Zimmern aus besser, die dann aber den Nachteil der größeren Zugriffszeit auf Bar und Restaurant haben dürften. Die Handtücher wurden regelmäßig gewechselt und rochen Gott sei Dank nicht nach Weichspüler, von Mief aber keine Spur. Die Reinigung der Zimmer war ordentlich, die Zimmermädchen gaben sich Mühe in der täglich neuen Gestaltung der Accessoires. Da wir in Urlaub waren, haben wir es allerdings auch nicht darauf abgesehen, irgendwo das Haar in der Suppe zu finden.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Zuerst mal etwas zu den Getränken: Es gab die typischen antialkoholischen Getränke, wie Cola, Cola light, Fanta Orange, Fanta Lemon, Sprite und Mineralwasser (mit Kohlensäure) in jeder beliebigen Menge ohne längeres Anstehen in Gläsern zum Konsumieren vor Ort bzw. in Plastikbechern zum Mitnehmen an den Pool oder Strand. Sogar ein guter Espresso wurde angeboten, der im Gegensatz zum Standardkaffee richtig gut schmeckte. Apropos Plastikbecher: Obwohl die Verwendung von Gläsern im Poolbereich sinnvollerweise verboten war (ein zerbrochenes Glas ergibt so hässliche Wunden an den Füssen), gab es jede Menge Zeitgenossen, die nicht nur diese Regel ignoriert haben sondern auch durch dümmliches Abstellen der Gläser auf dem Boden dazu beigetragen haben, dass unnötige Unfallgefahren insbesondere für Kinder entstanden sind; die Dummheit und Faulheit von Menschen ist doch grenzenlos. An alkoholischen Getränken gab es Bier (kalt und frisch gezapft – für mich als Nicht-Bierspezialist makellos), trinkbarer Weiß- und Rotwein (wer eine Grand-Cru-Qualität in einer AI-Anlage erwartet, dem ist nicht zu helfen), Sekt (auch beim Frühstück), Schnäpse (z. B. Grappa, der gar nicht übel war) und diverse Mischgetränke (z. B. Lumumba – da kann man nur schwer was falsch machen) in einer mir bisher nicht gekannten Anzahl. Wir haben einige davon probiert, sie waren alle trinkbar und ok, wenn sie auch nicht immer den persönlichen Geschmack trafen – aber dafür kann das Getränk ja nichts. Auch die Eiswürfel haben wir intensiv konsumiert, sie waren in keinster Weise zu beanstanden; von ungenießbarem, gefrorenen Leitungswasser (wie in einigen Beiträgen formuliert) konnte keine Rede sein. Die Getränke konnten tagsüber an zwei Bars in Badehose ohne Wartezeit bei freundlichen Mitarbeitern geholt werden, abends nach dem Abendessen (18h00-19h30) dann in der ‚Diskothek’ ebenso ohne nennenswerte Wartezeiten (und alles in Gläsern). Tagsüber kam allerdings das Personal mit dem Abräumen und Säubern der Tische in der Poolbar nicht nach, so dass man öfter selbst mal den Schrott der (Tisch-)Vorgänger wegräumen musste. Das Säubern der Tische durch Wegschieben der kleineren Essensreste auf den Boden durch das Personal entsprach auch nicht ganz unseren Vorstellungen von Reinlichkeit und hat vor allem kleinere und größere Vögel angelockt, die diese Krümel dann weggepickt haben. Nun zum Essen: Das Angebot zum Frühstück war tadellos. Es gab Sekt und die standardmäßigen Getränke, wie (gewöhnungsbedüftiger) Kaffee, Tee, kalte und heiße Milch, Kakao sowie diverse Fruchtsäfte und Mineralwasser. Die verschiedenen Brot- und Brötchensorten waren genau so frisch wie beim heimischen Bäcker (mal mehr und mal weniger), die Hörnchen waren immer schmackhaft und der trockene Kuchen je nach persönlicher Geschmacksrichtung meistens auch; es hat eigentlich an nichts gefehlt. Zum Mittagessen haben wir das Restaurant nie benutzt, weshalb wir dazu nichts sagen können. Nachmittags haben wir an der Poolbar was Kleines gegessen, dafür hat das eingeschränkte Angebot ausgereicht. Das Abendessen muss etwas differenzierter betrachtet werden: Es gab jeden Tag mehrere Sorten Fisch, was uns sehr entgegen kam, da wir auch zuhause gerne Fisch essen. Das Angebot an Fleisch war eher beschränkt, meistens gab es neben Hühnchen nur eine Sorte Fleisch, die nicht immer unsere Geschmacksrichtung fand. Meistens wurde eine Fleisch- oder Fischsorte im Restaurant frisch zubereitet. Aber: Man konnte innerhalb einer Woche ausreichend variieren, es gab immer irgend etwas, was seinem persönlichen Geschmack zusagte. Bemängeln würde ich die manchmal mangelhafte Fleischqualität (z. B. ein Rindergulasch, das seinen Namen nicht verdient hat) und die am grenzwertigen Geschmack unverkennbare Resteverwendung in Form von Fleischbällchen oder Fischstäbchen. Man braucht ja nicht gleich alles Übriggebliebene vom Vortag wegzuwerfen, man sollte aber von Seiten der Küche berücksichtigen, dass Fleisch, das sich schon beim ersten Mal am Rande der Haltbarkeit befindet, sich dann am zweiten Tag bereits jenseits derselben befindet. Um die Sache nochmal klarzustellen: Das Abendessen war im Großen und Ganzen befriedigend, es gab immer mehr als genug zur Auswahl, so dass ich persönlich eigentlich immer zuviel gegessen habe. Die genannten Ausrutscher stören das Gesamtbild aber schon ein wenig und sollten zukünftig vermieden werden. Wenn man sich allerdings überlegt, was ein ähnlich umfangreiches Menü in einem externen Lokal kosten würde, dann sieht man die Sache schon viel positiver.


    Service
  • Sehr gut
  • Das Personal war vom ersten Augenblick an – und das war montags abends gegen 22h30 – sehr freundlich, hilfsbereit und überwiegend gut gelaunt. Sowohl die Mitarbeiter im Restaurant als auch in den diversen Bars haben nie den Eindruck erweckt, dass man sie mit seinen Anliegen belästigt. Im Gegenteil, die meisten von ihnen haben gerne auch mal mehr geredet als nur die obligatorischen Phrasen abzulassen. Der einzige etwas miesgestimmte Mitarbeiter war der Chefkellner im Restaurant, mit dem wir aber nur selten etwas zu tun hatten (im Gegensatz zur Chefkellnerin, sie war immer gut drauf). Die Zimmerreinigung war ohne Beanstandung und hielt Vergleiche mit anderen 4*-Hotels der Insel stand.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage des Hotels ist meines Erachtens ziemlich optimal. Wer andere Strände auf Fuerteventura kennt, weiß, dass sie zwar manchmal breiter sind, aber er weiß auch, dass die Anzahl der Leute am Strand sehr oft wesentlich größer ist, weil die Urlauber aus umliegenden Anlagen herbeigekarrt werden; das Paraiso Playa liegt alleine und damit besteht diese Gefahr nicht. Die Tatsache, dass das Hotel gegenüber dem Strand eine gewisse Überhöhung hat, ist hinreichend bekannt und somit meiner Meinung nach nicht unbedingt negativ zu bewerten; die geflieste und mit Edelstahlgeländer versehene Treppe stellt eine gute Möglichkeit dar den Höhenunterschied zu überwinden (angesichts der täglichen Energieaufnahme kann ein wenig Energieverbrauch auch nichts schaden). Der Strand selbst ist bei Flut zwar schmal aber Richtung NO unendlich lang (bis an die Playa Barca/Hotel Los Gorriones), so dass auch der Ruhesuchende auf seine Kosten kommen konnte. Das türkisfarbene Wasser über dem hellen Sand ist einfach Spitze. Verkehrslärm gab es am Hotel überhaupt nicht, die Autobahn (ja, ja, auf Fuerteventura gibt’s eine Autobahn, wer hätte das vor einigen Jahren geglaubt) ist weit genug entfernt.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es ist ein Tennisplatz und ein Volleyball-Hartplatz vorhanden, leider kein Beachvolleyballplatz (dafür ist der Strand bei Flut zu schmal). Ein Wort an die Hotelführung: Der Volleyball-Hartplatz taugt gar nichts, man macht sich nur die Füße kaputt. Ersetzt den Hartplatz durch einen Sandplatz! Das kostet nicht viel und wertet das Volleyballspielen stark auf. Den Tennisplatz konnte man täglich kostenfrei buchen, es waren genügend freie Stunden vorhanden. Das Animationsteam bemühte sich redlich ohne aufdringlich zu sein, konnte aber aufgrund der geringen Anzahl an Animateuren keine Wunder vollbringen; in früheren Jahren war die Anzahl mehr als doppelt so groß. Auch bei den abendlichen ‚Shows’ konnte man von einer Handvoll Darstellern keine Broadway-Show erwarten; nicht jeder, der gut mit Kindern umgehen kann, ist auch gleich ein John Travolta. Die Truppe hat sich jedenfalls bemüht und dank der Chefanimateurin waren die Tanzdarbietungen gar nicht so schlecht (von Kristinas Sorte bräuchte man halt noch ein paar). Wenn das Publikum mitmachte, was eher selten der Fall war, kam auch Stimmung auf: Die Animateure können nur so gut sein, wie es das Publikum zulässt.


    Preis-Leistung
  • Gut

  • Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im Oktober 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Dietmar
    Alter:51-55
    Bewertungen:2