Das Irene Palace ist schwierig zu bewerten, da sich oft Licht und Schatten gegenüberstehen. Letztlich überwiegt für uns das Positive. In unserem Besuchszeitraum hat sich die Gästestruktur aus mehreren Nationalitäten zusammengesetzt, die größte Gruppe waren Italiener. Dies fiel aber nur bei der Animation in überwiegend italienischer Sprache auf. Altersmäßig waren alle Gruppen gut gemischt vorhanden. Die Animation selbst war tagsüber unaufdringlich und abwechslungsreich, abends jedoch bis auf den zu wenig besuchten griechischen Abend trotz der sichtbaren Motivation der Animateure mit Spielchen und kleinen, vom Hotel zeitlich begrenzten Aufführungen nicht nach unserem Geschmack. Aber es gibt ja ausreichend Alternativen… Lage Das Hotel liegt nicht - wie viele andere - irgendwo im Niemandsland, womöglich noch umgeben von brach liegenden Grundstücken mit Müll oder einigen der zahlreichen Bauruinen oder Hausgerippen von Rhodos, sondern umgeben von anderen Hotels in Kolymbia am süd-westlichen Ende der Bucht von Afandou direkt am Wasser, an einem schönen, flach abfallenden Strandabschnitt mit wunderbar klarem Wasser, an welchem sich Kies und Sand vermischen, der Gast somit barfuß ins Wasser gehen kann. Es gibt aber auch Felsen zum Schnorcheln, einen Bootsverleih, eine kleine Taverne und mietbare Sonnenschirme und Liegen. Zum Felsen, der die Bucht begrenzt und auf es sich mit wunderschönen Ausblicken auf die Bucht gut spazieren lässt, und auch zur Hauptstraße von Kolymbia mit Tavernen, Bars und Geschäften sind es nur wenige Gehminuten. Wir haben uns auch einige andere Badebuchten angesehen und festgestellt, dass der Strand am Hotel unserer Meinung nach tatsächlich einigen dieser gelobten, aber hoffnungslos überbelegten Buchten überlegen ist – zumal direkt vom Hotel erreichbar. Warum in die Ferne schweifen, das Schöne liegt so nah. Schön, aber steinig und schnell abfallend ist auch der nahe, langgezogene Strand von Afandou – und in Teilen menschenleer! Anlage Zum Strand gelangt der Gast durch einen mit Bananenpflanzen gesäumten Weg oder über die mit Bäumen bewachsene Liegenwiese (Garten) des Hotels, auf welcher für den Gast Liegen bereitstehen. Eigentlich in ausreichender Menge, aber leider ist es auch hier Sport, insbesondere die Liegen im Schatten möglichst früh (auch Nachts!) mittels Badetüchern zu besetzen - teilweise um sie erst spät am Tage zu nutzen. Abhilfe würden mobile Schirme bringen. Der Pool liegt zwischen Liegewiese und Gebäude, ist ausreichend groß, unüblich tief (bis 3,50 m!), wird von einem aufmerksamen Bademeister betreut, jedoch ist der Abstand zwischen Wasseroberfläche und Poolrand mit ca. 40 cm ungewöhnlich groß . Die Leitern zum Aus- und Einsteigen sind sehr kurz. Ein Whirlpool steht zur Verfügung, ist ausreichend groß, aber leider kommt die Luft nur aus der Seitenwand. Dennoch schön für den Müßiggang. Beschattete Liegen und Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein, jedoch sind auch hier die Handtüchler schon früh am Werk. Schön ist das kleine Labyrinth aus Bananenpflanzen, welches die Poolbar umgibt, und ebenfalls ruhige Orte zum Ruhen, Rückziehen oder zum Schach- , Boccia oder Tischtennisspiel bietet. Es sind diese Versteckten Ecken und die Bananen, die ebenfalls einen Großteil des Charmes der Anlage ausmachen. Allerdings sollten die Sitzauflagen häufiger gewechselt oder gereinigt werden. Wir waren als All-Ins dabei und hatten von 10:00 bis (leider nur) 17:00 Gelegenheit, dort Getränke zu holen. Die Auswahl ist AI-typisch: Wasser, Kaffee, Eis, Softdrinks, Cocktails u.a., vieles recht süß. Man muss wissen, worauf man sich einlässt und wir hatten Vergleichbares erwartet. Leider gab es dort keinen griechischen Kaffee, sondern nur an der ab 17:00 geöffneten Innenbar. Das Personal war trotz der ob des großen Andranges zeitweise bestehenden Unterbesetzung immer offen und freundlich (wenngleich manchmal sehr gestresst). Personal Daher ein Lob von dieser Seite dem gesamten Personal! Mit Ausnahme weniger verschlossen dreinblickender Abräumdamen waren alle dort arbeitenden Menschen sehr offen, sehr freundlich und ausgesprochen hilfsbereit. Natürlich ist ein 250-Betten-Hotel in dieser Preislage straff organisiert und sehr knapp besetzt, aber dies haben die Mitarbeiter zumindest die Ihnen freundlich entgegenkommenden Gästen nie spüren lassen, auch hier gilt: wie es in den Wald hineinschallt... durch die Menschen haben wir uns wohl gefühlt. Dank dafür und Gruß an Stavros, Georg und Elvis. Verpflegung Als AI hatten wir Frühstück, Mittag und Abendessen als Büffet. Es hat uns auch geschmeckt - manchmal sogar sehr. Es gab stets gute Salate, verschiedenen Sorten Fleisch, Fisch (meist eine, täglich wechselnde Sorte, bei denen wir uns jedoch zunächst an die "weiche" bzw "auf den Punkt gebrachte" Zubereitung gewöhnen mussten - dann jedoch gar nicht so schlecht), eine griechische Ecke (gut der Tzatziki!), und mehr... Für die Kinder auch Pommes und Pizza. Die Nachtischecke ließ nichts zu wünschen übrig. Auch hier muss man bedenken, in welchem Land man sich befindet und das das Essen traditionell nun einmal nicht immer heiß serviert wird. Für unsere Ansprüche war die Auswahl gut, jedoch wiederholte sich die Auswahl am achten Tag - für eine zweite Woche wäre dies dann vielleicht doch etwas zu gering. Das Frühstück hielt ebenfalls alles bereit, was wir brauchten: Brot, Brötchen, verschiedene Auflagen und Aufstriche, Eiervarianten, Speck, Bohnen, Pfannkuchen, Müsli und mehr. Der Kaffee aus der Maschine ist keine Offenbarung, aber trinkbar. Der Saft süß...hier wäre der eine oder andere Akzent in Form von frischen Kaffees oder Saft unserer Meinung nach angebracht. Der Gast konnte wählen, ob er die Mahlzeit auf der Terrasse zum Pool oder im klimatisierten Speisesaal einnehmen wollte. Wir haben uns trotz der Hitze stets für die Terrasse entschieden – es ist schöner, draußen zu speisen. Die Kleiderordnung wurde aufgrund der Hitze eher locker wahrgenommen. Als Nichtraucher würden wir separate Raucherbereiche begrüßen. Einrichtung Das das Hotel in die Jahre gekommen ist, wurde schon oft erwähnt. Zwar ist die Empfangshalle geräumig und funktionell, die Wohntrakte - so wollen wir sie einmal nennen - im ersten Moment jedoch erschreckend, denn die Gänge, von denen die Zimmer abgehen, erinnern an 50ziger-Jahre Einrichtung bzw. an in die Jahre gekommenen Wohnwagen-Schick, zu niedrig und mit abgenutztem Teppichboden ausgelegt, das war ernüchternd. Dieser Eindruck wird durch die Doppelzimmer verstärkt. Zwar sind die Bäder ausreichend groß, mit 3x5 Meter nicht aber die Zimmer. Für Zwei Personen, vielleicht mit einem Kind (=Zustellbett mit meist zu weichen Matratzen), ausreichend, kaum jedoch bei 4 Personen und Betten, wie in den Angeboten buchbar. Auch hier die Einrichtung älter (aus den 80zigern?) und mit entsprechenden Spuren, wenngleich sauber und mit Kühlschrank und Fön. Der Teppichboden war nicht so abgenutzt wie im Flur. Die Balkone sind klein, ausreichend für zwei, aber von allen Seiten einsehbar. Der Fernseher ist klein, es konnten 5 deutsche Programme empfangen werden. Die Klimaanlagen, wenn man deren Bedienung verstanden hat, haben sehr gute Arbeit geleistet. Aber das kann nicht über die unserer Meinung nach nicht mehr zeitgemäße Größe und Einrichtung der Doppelzimmer hinweg trösten, die in der Hotelbeschreibung als geräumig bezeichnet werden. Das Argument, man schlafe ja nur darin, ist nicht vollständig – man möchte sich in die Zimmern auch zurückziehen und erholen. Wir sind mit vier Personen nach einigen Tagen in ein Familienzimmer mit Meerblick gewechselt. Geräumig (doppelt so groß, wie ein Doppelzimmer), gepflegt und sauber fehlte es uns dort an nichts und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Über Barrierefreiheit können wir wenig sagen - es waren aber überall rampen und Fahrstühle. Wir hoffen, diese Ausführungen können helfen und wünschen allen einen schönen Urlaub auf Rhodos.

Zimmer