Hotel Serrano Palace

Das Serrano Palace wird ganz überwiegend von Deutschen gebucht (insgesamt ist Cala Rajada ja eine Hochburg deutscher Touristen), vereinzelt sind auch Spanier, Engländer und Franzosen unter den Gästen. Alter und Art der Besucher sind sehr gemischt: Mehrheitlich Paare und Familien mit Kindern, aber auch Einzelreisende. Entsprechend gemischt sind auch die Altersgruppen, wobei die meisten Gäste zwischen 30 und 50 Jahre alt sein dürften. Das Hotel wirkt von außen eher nüchtern, die Zimmer haben aber durchaus Atmosphäre. Das Haus macht insgesamt einen gepflegten und sauberen Eindruck, Gebrauchsspuren an Bau und Möbeln sind hier und da zu sehen. Vom baulichen Standard her ist das Hotel sicherlich eher ein 4-Sternehaus als ein wirkliches Luxushotel. Größtes Ärgernis aus unserer Sicht ist die lange Aufpreisliste, die schon fast die Bezeichnung Abzocke verdient hat: Es gibt keinerlei kostenlosen Internetzugang, schon für 10 min am Computer in der Lobby sind 2 Euro fällig, das W-Lan ist noch teurer. Daher sind wir auf ein naheliegendes Café an der Hafenpromenade ausgewichen, da war es kostenlos. Wer sich selbst Kaffee oder Tee auf dem Zimmer zubereiten will, muss 4,60 pro Tag berappen, in einem angeblichen 5-Sterne-Haus eine echte Frechheit, das gehört in vielen weniger "vornehmen" Häusern längst zum Standard. Der Gipfel kam am letzten Tag: An der Rezeption wird die Möglichkeit beworben, seinen Koffer zu wiegen, was angesichts der happigen Zuschläge bei den Airlines ja ganz gut ist. Allerdings wäre dafür wiederum 1 Euro fällig gewesen, wir haben dankend verzichtet. Insgesamt haben wir uns in diesem Hotel sehr wohlgefühlt und würden auch wieder hinfahren, wegen des Lärms aber eher in der Nebensaison, dann ist der schöne Strand vermutlich auch leerer.

Die Zimmer sind groß und außer den sehr bequemen, eher weichen Betten, mit zwei guten gemütlichen Sesseln und Beistelltisch sowie einem Schreibtisch mit Stuhl ausgestattet. An der Wand ein großer und neuer LED-Fernseher mit mehreren deutschen Programmen. Im Flur ein großer Kleiderschrank mit verspiegelten Schiebetüren und (kostenlosem!) Safe. Das Bad verfügt über Doppelwaschbecken, WC mit Bidet und eine Badewanne mit Dusche. Auch hier alles gepflegt und sauber, wenn auch schon ein paar Jahre alt. Der Balkon ist ebenfalls angenehm groß, mit zwei verstellbaren Liegestühlen und einem kleinen Beistelltisch ausgestattet. Die Zimmer gehen nach drei Seiten: Nach vorne mit Blick auf Straße, Pool und Strand Son Moll, zur Seite mit Blick auf einen hübschen Garten (und eine leider nachts sehr laute Bar) und nach hinten auf einen eher schlichtes Gartengrundstück. Diese Zimmer sind vermutlich die ruhigsten, haben aber den unattraktivsten Ausblick. Es gibt auch eine Mini-Bar, die haben wir nicht benutzt.

Wir hatten Halbpension gebucht. Wer pauschal verreist weiß, dass Pauschalbuffets nicht mit gehobener Gastronomie verglichen werden dürfen sondern mit guten Kantinen. Legt man diesen Maßstab an, dann ist das Essen hier sehr gut. Insbesondere beim Abendessen gibt es sehr viel Abwechslung, jeden Abend gibt es ein Thema (z.B. spanische Provinzen oder verschiedene Länder oder Kontinente) und tatsächlich auch einigermaßen authentische Gerichte. Die Grundausrichtung ist mediterran. Es gab immer mehrere Sorten Fisch und Fleisch aber auch viel Gemüse. Je eine Sorte Fisch und Fleisch gibt es beim Show Cooking, manchmal wird noch ein zusätzliches Gericht frisch zubereitet (z.B. Pasta). Einmal pro Woche ist Gala-Dinner im Kerzenlicht, einmal pro Woche gibt es einen besonders guten Nachtisch, man bekommt also wirklich was geboten. Die Getränkepreise sind ok (kleines Bier 2,50), die Weinkarte ist preislich eher am oberen Anschlag, aber gut sortiert auch mit mallorquinischen Weinen. Das Frühstück geht ebenfalls in Ordnung, allerdings bekommt der Kaffee keinen Stern, weil es hier die gleiche grausige Plörre ist, wie in allen anderen Pauschalhotels auf der Insel. Entweder man trinkt Tee oder bleibt beim Orangensaft, dessen Qualität zwar nicht spitze ist, aber gut, am besten war der Grapefruitsaft.

Der Service ist sicherlich das größte Plus des Hotels. Alle Mitarbeiter, egal ob beim Zimmerservice, im Speisesaal oder an der Rezeption: Alle sind ausnehmend freundlich und nett. Vorgelebt wird das vom Direktor des Hotels Michel Schilling. Er begrüßt jeden Abend die Gäste zum Essen und erkundigt sich nach Zufriedenheit und eventuellen Problemen, für die er umgehend eine Lösung sucht. So entsteht insgesamt eine persönliche Atmosphäre wie wir sie in dieser Form noch in keinem anderen Pauschalhotel egal welcher Kategorie erlebt haben. Einmal pro Woche gibt es einen Aperitif, bei dem alle leitenden Mitarbeiter des Hotels vorgestellt werden, was wir ebenfalls ganz nett fanden.

Licht und Schatten liegen hier eng beieinander: Positiv gesehen: Der Strand Son Moll liegt direkt vor der Haustüre, man muss nur die Straße überqueren. Obwohl der Strand zur Hauptsaison wirklich brechend voll ist, kann man sobald man die ersten 10m Wasser hinter sich gelassen hat trotzdem noch sehr gut schwimmen (zumal es sich ab etwa 17:00 Uhr deutlich leert). Direkt am Hotel beginnt auch die Uferpromenade in Richtung Hafen, die wirklich sehr schön ist und zum Bummeln einlädt. Ins Zentrum von Cala Rajada geht man etwa 10 min. Nach der anderen Richtung beginnt ebenfalls direkt hier ein sehr schöner Uferweg, auf dem man lange Spaziergänge unternehmen kann mit tollem Blick auf Cala Rajada. Schließlich befindet sich direkt vor dem Hotel eine Bushaltestelle, so dass man die gesamte Insel erkunden kann, wenn man kein Auto mieten will. Negativ gesehen: Das Hotel ist umgeben von anderen Hotels und Bars, so dass die Lage alles andere als ruhig ist. Insbesondere aus den umgebenden Bars gibt es mehrmals die Woche sehr laute Musik (open-air Disco) mindestens bis Mitternacht und je nach Zimmerausrichtung hört man den ganzen Tag das Hintergrundgedudel spätestens ab 10:00 Uhr morgens. Fazit: Die Lage ist eigentlich sehr gut, wer aber Ruhe sucht und seinen Hotelbalkon ausgiebig nutzen will, ist hier möglicherweise falsch.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Angesichts der Nähe zum Strand haben wir den Pool und die Freizeitmöglichkeiten des Hotels nicht ausprobiert. Die Bäderabteilung machte dem Augenschein nach einen guten Eindruck, der Pool war stark frequentiert.