Garopa und Funana befinden sich innerhalb der gleichen Anlage und sind mehr oder weniger spiegelbildlich angeordnet. Funana wurde 2005, Garopa im November 2006 eröffnet, daher sind die Anlagen einerseits noch gut in Schuß (wobei die ersten kleinen Verfallerscheinungen auch schon nach einem Monat erkennbar sind; beim Bau wird Meersand verwendet, der nach kurzer Zeit aufzuquellen beginnt), andererseits ist die Begrünung noch im Aufbau begriffen. Wesentlich mehr als Agaven und Akazien wird man allerdings auch zukünftig nicht erwarten dürfen: Das Hotel ist im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand gebaut. Beide Hotels zusammen haben rd. 1000 Zimmer, gewohnt wird in derzeit neun zweigeschossigen Blöcken. Während unseres Aufenthaltes waren vor allem Deutsche aber auch Franzosen, Italiener, Schweden und Briten anwesend. Jahreszeitlich bedingt waren die meisten Gäste nicht mehr ganz in unserem Alter (Durchschnitt grob geschätzt 60 Jahre). Derzeit gibt es in der Nähe von Sta. Maria neben den RIU-Hotels zwei weitere Hotelanlagen, wobei sich aber schon etliche im Bau befinden und weitere offensichtlich geplant sind. In ein oder zwei Jahren dürfte der Tourismus die Insel voll im Griff haben; auch mit der Beschaulichkeit und Ruhe am mehrere Kilometer langen Strand dürfte es dann vorbei sein. Mobiltelephon ist inzwischen zumindest für D1, D2 und E-Plus verfügbar, Blackberry noch nicht (habe ich gehört). In Sta. Maria gibt es ein wohl recht günstiges öffentliches Telephon, im Hotel und per Mobiltelephon bewegen sich die Kosten wohl bei 5-10 Euro je Minute. Die Preise waren auf Sal lt. Halbeinheimischer immer schon locker auf deutschem Niveau (fast alles importiert, s. o.). Ein Beispiele: 0, 25 l einheimisches Bier 0, 8-1, 0 Euro, im Hotel 1, 50. 250 g einheimischer Kaffee rd. 3 Euro. Möhren je kg 4 Euro. Inselrundfahrt empfehlenswert (29 Euro), Flugausflüge zu anderen Inseln werden ebenfalls angeboten (159-199 Euro). Fogo (199) hat sich sehr gelohnt. Bzgl. der Sicherheit der Flugzeug sind Sorgen völlig unnötig. Außer für Ausflüge und ein gelegentliches Trinkgeld braucht man in der Anlage nicht unbedingt Geld (Wellness-Bereich und manche Sportangebote gebührenpflichtig), Wasserfalschen gibt es an der Rezeption. Überall wird Euro akzeptiert, allerdings wird es bei Scheinen > 20 Euro mit dem Wechseln etwas schwierig. Es empfiehlt sich das frühzeitige Sammeln von kleinen Scheinen. Alle Preise werden von Kapverdischen Escudos "der Einfachheit halber" 100: 1 in Euro umgerechnet (tatsächlicher Wechselkurs 110: 1). Kinder jenseits von Sal (vielleicht auch dort, aber da liefen keine Horden neben den Jeeps her) freuen sich über Süßigkeiten, Obst und andere kleine Geschenke. Außerdem werden bspw. auf Fogo bunte Vulkansteine ud kleine Bastelarbeiten angeboten. Die aktuell angemessenen Preise erfährt man bei der Reiseleitung vor Ort (derzeit 50 Cent-1 Euro). Alle Beteiligten waren sehr darauf bedacht, direkte oder indirekte (d. h. überhöhte Preise für angebotenen Waren) Bettelei zu verhindern. Mitbringsel: Fogo-Kaffee gilt als der beste der Welt und wird aufgrund der geringen Ernte nicht exportiert. In den Läden wird Cabo Verde-Kaffee angeboten (Cafès de Cabo Verde), auf dessen Verpackung eine Frau mit einem Gefäß auf dem Kopf zu sehen ist. Dieser Kaffee kommt aus der gleichnamigen Region in Brasilien und ist von schlechterer Qualität als der einheimische, wird aber zum gleichen Preis verkauft. Hinweis zur Einreise: Das normale Visumsformular, das man im Zweifel vom Reiseveranstalter bekommt, reicht nicht. Vielmehr braucht man - wie die meisten erst vor Ort erfuhren - auch ein kleines weißes Einreiseformular, das zwar in der Ankunftshalle ausliegt, aber für die ja meist schlagartig und vor allem überraschend hereinbrechenden Touristenmassen nicht ausreicht. Die Folge sind lange Schlangen, Tumulte und Verzögerungen. Ob es eine Möglichkeit gibt, das Einreiseformular schon in Deutschland zu bekommen, weiß ich nicht. Abschließend: Die Kapverdischen Inseln gehören zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Staatshaushalt wird weitestgehend von Ländern der EU finanziert, was auch für die meisten Bauprojekte gilt. Landwirtschaft ist aufgrund der klimatischen Gegebenheiten nur sehr eingeschränkt möglich. Die Preise sind auch für unsere Verhältnisse hoch, die Gehälter erschreckend niedrig und die Arbeitslosigkeit liegt je nach Region bei 50-80%. Will sagen: Die Menschen dort sind überwiegend bettelarm und verfügen in ihren Häusern und Hütten vielfach weder über Strom noch Leitungswasser (nicht zuletzt aus diesem Grunde halten sich die Hotelmitarbeiter teilweise rund um die Uhr im Hotel auf, wo sie Wasser, Waschmaschinen und Duschen benutzen können). Man möge sich in jeder Hinsicht entsprechend umsichtig verhalten.
Wir hatten jeweils Doppelzimmer zur Alleinbenutzung, wobei die Zimmer von der Größe und den Ablageflächen her auch für zwei Personen gut geeignet ist. Das Badezimmer ist durch einen breiten Durchgang vom eigentlichen Zimmer "abgetrennt", lediglich zur Toilette gibt es eine Tür (mit reichlich Spiel zum Boden). Die hellhörigen Zimmer (zweifelhafte Bausubstanz, gemeinsame Lüftungsschächte, Zimmertüren zwar dick aber ebenfalls mit großer Bodenfreiheit) waren ansonsten gut ausgestattet. Safe kostenlos.
Zwei Hauptrestaurants, zwei Nebenrestaurants bzw. Snack Bars sowie vier sog. Spezialitätenrestaurants, bei denen es aber auch nur Buffets gab, im kapverdischen Restaurant sogar mit den gleichen Gerichten, die man auch im Hauptrestaurant bekommt. Das Essen ist wenig abwechslungsreich und auch von der Machart eher einfach (wenn auch nicht unbedingt schlecht). Die Fleischqualität (vor allem Rind) ließ allerdings zu wünschen übrig. Diese Schwächen liegen mutmaßlich darin begründet, daß praktisch alle Lebensmitttel per Schiff oder Flugzeug eingeführt werden müssen, so daß bspw. Fleisch nur gefroren gekauft werden kann und bei Gemüsen vielfach auf Dosenware zurückgegriffen wird. Ich hätte mir gewünscht, daß man nicht etwas versucht, was man nicht erreichen kann, sondern schlichtweg verstärkt auf einheimische Gerichte zurückgreift. So oder so wurde weder das Niveau eines 5- noch eines 4-Sterne-Hotels erreicht.
Das Personal war stets freundlich und hilfsbereit - und vor allem erfreut, wenn man es nicht auf Deutsch, Englisch oder gar Spanisch ansprach, sondern wenigstens einige Brocken Portugiesisch verwendete. An der Zimmerreinigung gab es nichts auszusetzen, Strom- und Wasserausfälle wurden kurzfristig (< 30 Minuten) beseitigt.
Der Transfer vom Flughafen dauert knapp 20 Minuten, was sich aber ändern kann, wenn erst einmal andere Hotels angefahren werden, deren Bau bereits im Gang ist. Die nächste Ortschaft ist Santa Maria, was sich über den Strand in etwa 45 Minuten, über die Straße in etwa 40 Minuten und quer"feld" in etwa 25 Minuten zu Fuß erreichen läßt. Die Taxifahrt dauert trotz der abenteuerlichen Straßenverhältnisse nur wenige Minuten und kostet tagsüber 3, nachts 4 Euro. Einkaufsmöglichkeiten gibt es im Hotel (sehr kleine Auswahl aber sehr große Preise) und dann wieder in Santa Maria. Dort gibt es einige kleinere Geschäfte mit teilweise nicht unwesentlichen Preisunterschieden. Die Läden sind auf Karten eingezeichnet, die man bei der Reiseleitung erhalten kann. Von Bezeichnungen wie Supermarket, Market oder Shops sollte man sich nicht täuschen lassen: die Läden sind nicht größer als ein gutsortierter Kiosk. Den Laden mit der größten Auswahl befindet sich auf der "Einfallstraße" rechts an der zweiten Ecke nach dem Platz. Auch wenn es nichts mit dem Hotel zu tun hat: Als offensichtlicher Ausländer wird man ständig von freundlichen Einheimischen angesprochen, die sich erkundigen, woher man kommt und dann von Verwandten erzählen, die in Deutschland leben oder lebten. Egal, wie die Geschichten anfangen und von welchen freudigen Ereignissen berichtet wird (mir allein von zwei Geburten und diversen Feiern, die am nächsten Tag stattfinden sollten), so läuft es immer (!) darauf hinaus, daß man am Ende in einen Souvenirladen geschleust wird und man mit teilweise sehr guten Geschichten genötigt werden soll, "Kunstobjekte" zu kaufen (die übrigens meist nicht aus einheimischer Produktion stammen, sondern aus dem Senegal). Geld sollte man in kleineren Summen an verschiedenen Stellen mitführen, um im Ernstfall darauf verweisen zu können, daß man nur genug Geld für den geplanten Lebensmitteleinkauf dabei hat. Zurück zum Hotel: Ein Ausgang des Hotels befindet sich unmittelbar am Strand, aufgrund der Weitläufigkeit des Strandes und der Hotelanlage läuft man je nach Lage des Zimmers bis zum Wasser 5-15 Minuten. Hat man nach wenigen Metern den Hotelbereich hinter sich gelassen, gibt es Sand und Dünen ohne Ende.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Großes aber nicht von uns genutztes Angebot an Veranstaltungen. In der wöchentlichen Gästeumfrage erwähnte ich aus gutem Grund, daß das Animationsteam davon absehen sollte, schlafende oder dösende Gäste nicht nur nicht anquatschen sondern freundlicherweise auch nicht anfassen sollte, um sie zu irgendwelchen Aktivitäten animieren. Während die Wassergymnastik läuft, ist an Entspannung am Pool aufgrund des Gebrülls der drill instructer nicht zu denken. Ein Aufenthalt am Strand ist aufgrund des teilweise starken und entsprechenden sandigen Windes leider nicht immer eine Option. Am Strand tummeln sich meist um die 20 fliegende Händler, die ebenfalls Kunstobjekte (Masken, Statuetten) und anderen Schnickschnack verkaufen wollen - und das gelegentlich auch sehr aufdringlich. Diese werden in unregelmäßigen Abständen vom Hotelpersonal und/oder der Polizei für einige Zeit vertrieben. Liegen und Schirme an Pool und Strand sind grundsätzlich reichlich vorhanden, werden aber doch manchmal knapp, weil nicht wenige von den Gästen als Windschutz aufgetürmt werden. Der Wind ist im übrigen ein interessantes Thema, zusammen mit seinem guten Freund Sand. Da die Insel zu 90% aus Sand besteht und der Wind immer weht (nur eben manchmal stärker und manchmal schwächer), findet man Sand sehr schnell überall: In Taschen, im Zimmer, in den Gängen der recht offenen Gebäude, in den Augen usw. Darauf sollte man sich einstellen, z. B. als Kontaktlinsenträger oder Besitzer von elektronischen Geräten. Kleine Gefrierbeutel als Schutz für Kamera, Walkman etc. können helfen, ebenso wie Erfrischungstücher, um gelegentlich die Sandschicht von der Haut zu rubbeln.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Freunde |
| Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2006 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Christian |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 17 |

