Das Carinzia ist noch recht neu (zwei Jahre, glaube ich) und ist das Aushängeschild der Falkensteiner-Gruppe. Derzeit wird gerade der Seminarbereich erweitert. Das Hotel verfügt insgesamt über 160 Zimmer und Suiten. Die Architektur ist modern, die Abwesenheit jeglichen alpenländischen Kitsches empfand ich als sehr angenehm. Besonders schön gelungen ist das Lichtdesign - die indirekte Beleuchtung sorgt am Abend für eine sehr heimelige Stimmung. Auch die Inneneinrichtung ist sehr modern und klar, dabei aber nicht kühl. Viel Stein, Marmor und Holz. Die Gäste kommen zum überwiegenden Teil aus Italien, worauf ich im Kapitel "Wellness" noch einmal zurückkomme. Ich kann es nur noch einmal sagen: In der Nebensaison ein Knüller. Wenn es voll belegt ist, wäre ich nicht gern dort.
Wir bewohnten eine Junior-Suite, die mit 47 qm größer ist als so manche Wohnung. Das Bad ist nur durch eine Glaswand vom Schlafzimmer getrennt, sodass man praktisch beim Duschen das Bergpanorama genießen kann (keine Angst, die Toilette hat eine Wand und eine Tür - und sogar ein Bidet!). Das Bett war nicht so ganz mein Fall - zwei recht schmale Einzelmatratzen und eine etwas rauhe Bettwäsche. Dafür gibt es zwei Flachbildfernseher, einen im Wohn- und einen im Schlafbereich. Da das Hotel noch so neu ist, ist alles im top-zustand.
Die Küche ist vorzüglich! Das Abendessen wird als viergängiges Menü serviert (Gruß aus der Küche, dann zwei Vorspeisen zur Wahl, drei Hauptspeisen zur Wahl [Fisch, Fleisch, vegetarisch] und zwei Desserts zur Wahl). Eine der Wahl-Vorspeisen ist immer eine Suppe und die andere Pasta. Die Küche hat also einen kleinen italienischen Einschlag, streut ansonsten aber thematisch sehr breit. So gab es etwa einmal Räucherlachs, der vom Küchenchef selbst asiatisch gebeizt worden war (mit Zitronengras, herrlich!), ein anderes Mal Kalbfleischsülzchen mit Kürbiskernöl, dann wieder Tafelspitz mit Röstkartoffel oder Victoriabarsch auf Safranrisotto... Wer auf seine Linie achten möchte, kann das Menu so wählen, dass es keinen Grund für ein schlechtes Gewissen gibt (eines der Desserts ist immer für Kalorienzähler geeignet). Zusätzlich zum Menü kann man sich Salat und Käse vom Buffet holen. Der Salat ist knackfrisch und hochwertig, das Käseangebot äußerst reichhaltig. Wirklich große Esser könnten allerdings hungrig bleiben. Die müssten sich dann wohl mit dem Küchenchef gut stellen für doppelte Portionen... Das Frühstücksbuffett ist gut bestückt und ausreichend, wenn auch nicht umwerfend. Diesbezüglich hab ich schon besseres gesehen. Es ist eigentlich alles da, nur nicht in besonders großer Auswahl. Positiv: es gibt einen eigenen Koch, der Spiegeleier/Omelettes zubereitet. Gut ist das italienisch/österreichische Brot- und Gebäckangebot. Nur am Sonntag waren die Semmerln leider nicht frisch. Sehr gut gefallen hat mir die Restaurant-Aufteilung: Statt eines großen Saals gibt es mehrere von einander abgetrennte Ess-Bereiche. Das schafft eine angenehm intime Atmosphäre. Die Bar befindet sich in der Lobby. Kuschelig wirkt sie dadurch nicht, dafür sorgen die schweren Ledersessel für entspanntes Club-Feeling.
Das Personal ist kompetent und freundlich. Vor allem die Kellner beim Abendessen überzeugten uns mit ihren Wein-Empfehlungen. Das ganze Hotel blitzt vor Sauberkeit.
Es kommt immer drauf an, was man sucht. Tröpolach ist ein verschlafenes Örtchen mit ein, zwei Gasthäusern. Zum Weggehen eignet sich eigentlich nur das Jugendhotel "The Cube", in dem es im Winter recht hoch hergehen soll, wie man hört. Ansonsten gibt es keine Vergnügungsmöglichkeiten. Dafür aber steht das Carinzia direkt neben der Talstation des Millennium-Express, einer Seilbahn, die ins Schigebiet Nassfeld/Sonnenalpe führt. Das Schigebiete ist recht großzügig und zieht sich bis über die italienische Grenze hinüber. Auch für Wanderer bietet das Gebiet einiges, vor allem der Gartnerkofel ist es wert, bestiegen zu werden. Bei unserem Aufenthalt im September bekamen wir Gratis-Tickets für den Millennium-Express, wie das im Winter ist, weiß ich nicht.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Unter diesem Punkt kann ich nur vom Wellness-Bereich berichten, weil wir ansonsten nichts genützt haben. Es gibt einen Innen-/Außenpool (zum Rein- und Rausschwimmen) sowie einen davon abgetrennten Sauna-Bereich. Der Sauna-Bereich umfasst ein Dampfbad, eine Kräutersauna, einen Infrarotraum, einen 32-Grad-Pool, einen 18-Grad-Pool, einen abgedunkelten Ruheraum mit Wasserbetten (!) und einen hellen Ruheraum mit bequemen Liegen sowie ein Freigelände (von neugierigen Blicken mit Holzwand und Mauer geschützt) mit einer finnischen Blocksauna und einem riesigen Jacuzzi. Alles sehr schön, viel Marmor, modern gestylt. Wir hatten das Glück, all diese Pracht quasi axklusiv nutzen zu können, da wir in der Nebensaison gebucht hatten (September). Die wenigen anderen Gäste waren italienische Wanderer, die man untertags nicht zu sehen bekam. Einen kleinen Vorgeschmack dessen, was im Carinzia zur Hauptsaison los ist, erhielten wir aber dennoch: gegen fünf Uhr Nachmittags kamen die Wanderer zurück ins Hotel und dann hieß es Saunatür auf, Saunatür zu (einmal sogar während des Aufgusses!!!), Saunatür auf, Saunatür zu... Über Dinge wie nackt ohne Handtuch auf den Holzbänken sitzen breite ich lieber den Mantel des Schweigens... Das klingt jetzt furchtbar untolerant, aber was ich am Wellnessen so liebe, ist die selige Ruhe! Das Entspannen, das Runterkommen, das Langsamerwerden. Rumms Tür auf, rummms Tür zu - das entspannt ganz und gar nciht. Aber wie gesagt, die Einrichtungen selbst sind wunderwunderschön. Meine dringende Empfehlung lautet: Nebensaison!!!
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 3-5 Tage im September 2007 |
| Reisegrund: | Winter |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Eva |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 1 |

