Candia Park Village

Das Hotel Candia Park Village ist eine als Dorf in Terrassen angelegte, aus vielen langgestreckten zweistöckigen Gebäudekomplexen bestehende, Ferienanlage. Die Anlage ist schön und gepflegt, mit riesigen Bougainvillea-Büschen an den Fassaden. Das Rezeptionsgebäude ist eher schlicht, darum herum sind die Appartements gruppiert, viele Naturstein-Treppen (für Kleinstkinder, Behinderte und ältere Mitmenschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, weniger zu empfehlen) führen zur großen Poolanlage, den Restaurants und der Strand ist über Holztreppen zu erreichen. Wir fanden die Hotelanlage sehr ansprechend, da sie auch bei guter Belegung der 222 Zimmer durch die Weitläufigkeit und Terrassierung nie überfüllt wirkt, die Bewertung des Hotel mit 4 bzw. 4,5 Sternen mag allerdings vielleicht der Landeskathegorie entsprechen, aber sicher nicht dem internationalen Standard, wie aus der weitergehenden Bewertung ersichtlich. Das Publikum in diesem Familienhotel war sehr international, wir haben Familien aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland, GB, Frankreich, Italien und Russland gehört, wobei niemand unangenehm auffiel, da keine Party-Reisenden in dieses relativ abgelegene Hotel fahren. Wir hatten ohne Verpflegung gebucht und haben das Frühstück mit unseren jugendlichen, lange schlafenden Töchtern im Appartement eingenommen. Der Supermarkt des Hotels ist gut sortiert, es war kein Problem, die entsprechenden Dinge zu besorgen, die Preise waren nicht unbedingt niedrig, aber akzeptabel. Allerdings ist die Ausstattung der Appartement-Küchenzeilen extrem schlicht (kein Ofen, keine Mikrowelle, kein Toaster, alte Kaffeemaschinen, nur ein kleiner Topf und eine unbeschichtete Pfanne) und die "Küche" (die Küchenzeile liegt in einem der beiden Zimmer des Appartements, d. h. die Kinder schlafen quasi in der Küche) wird nicht vom Personal gereinigt. Dies kann, wenn man selbst nicht sehr sorgfältig jeden Krümel nach dem Essen von der Arbeitsplatte entfernt, zu starken Ameiseninvasionen führen. Der Rest des Appartements wurde täglich gefegt/gewischt, was bei den unregelmäßigen Terakottafliesen nicht unbedingt zu einem perfekt sauberen Ergebnis nach deutschem Standard führte, da Haare im Bad und Krümel nur bedingt entfernt wurden, aber immerhin wurden die Betten gemacht (allerdings nicht "entsandet"), die Handtücher bei Bedarf auch täglich gewechselt und Toilettenpapier aufgefüllt. Auch der Balkon wurde abgefegt, die alten Plastikregiestühle und der winzig kleine Metallbistrotisch dort luden eher nicht dazu ein, jeden Abend mit einem Glas Wein auf dem Balkon zu beenden. Immerhin gibt es an der Wand einen befestigten Wäscheständer zum Trockner der Badekleidung und der Poolhandtücher (auch diese konnte man sich nach Belieben beim Service am Pool umtauschen). Bei der Anreise erhält man an der Rezeption pro Person eine Karte, mit der man sich ein blaues Poolhandtuch holen kann. Gibt man dieses wieder ab, erhält man die Karte zurück. Der Verlust der Karte wird mit 20 Euro berechnet. Der Urlaub hat uns sehr gut gefallen und entsprach unseren Erwartungen im Bezug auf Preis-/Leistungsverhältnis. Wir haben uns einen Mietwagen durch die Firma Primacom, www.kreta-mietwagen.de ins Hotel bringen/abholen lassen. Das war sehr günstig und bequem. Im Hotel ist ein Sixt-Schalter, falls man nur tageweise mieten möchte. Ein Mietwagen ist auf jeden Fall SEHR empfehlenswert, das Autofahren auf der Insel, wenn man nicht quer durch die Touristenzentren fährt, problemlos. Wir haben schöne Ausflüge nach u.a. Knossos (mit dem Mietwagen eine gute Stunde über die "New Road"-Schnellstrasse) und Kritsa (ein schönes Bergdorf, auf dem Weg dorthin kommt man am Lidl-Supermarkt vorbei ;-) )und von Agios Nikolaos, wo man in 5 Minuten mit dem Auto ist, aus kann man schöne Bootsausflüge nach Spinalonga, zum Angeln usw. machen.

Das ca. 65 qm große Familien-Appartement (Nr. 834), das wir hatten, war für bis zu 6 Personen angegeben. Es bestand aus einem Elternschlafzimmer mit zwei zusammengestellten Betten (gute Federkern-Matratzen) Einbauschrank (griechischer Sperrholz-Standard in freundlichem hellblau) und Deko-Moskitonetz (nicht berühren, Staubwolke), einer Frisierkommode mit Spiegel, Grundig-Fernseher mit 4 deutschsprachigen Programmen (ARD, ZDF, Eurosport, Sat1) und eigener Klimaanlage. Zwei Fenster Das Bad mit Standard-Badewanne, weißem Plastik-Duschvorhang, WC mit Weichplastikbrille und angelaufenem Toilettenpapierhalter, Marmor-eingefasstem Waschbecken (aber unten offen mit Blick auf alte Verrohrung, weißen z.T. defekten Fliesen war nach deutschem Standard vielleicht gerade 3 Sterne wert, aber ok. Das Bad war von beiden Zimmern zugänglich. Immerhin hatte unser Bad ein Fenster, ab Abreisetag durften wir am späten Nachmittag ein kleineres Appartement (Nr. 942) für 4 Personen nutzen und mussten feststellen, dass dieses ein winziges Bad und nicht mal einen Kühlschrank hatte. Im zweiten Raum unseres Appartements befand sich an einer Längswand o.e. Küchenzeile, davor ein kleiner Esstisch mit einer gemauerten Bank als Trennung zum Schlafbereich und zwei Stühlen sowie zwei Basthockern. Links davon direkt neben der Appartment-Eingangstür die zwei Auszieh-Betten, wobei für uns nur ein Unterbett hervorgezogen wurde, da wir drei Kinder haben. Bei vier Personen hätten die Betten ohne Zwischenraum gestanden. Auch dieser Raum hatte eine eigene Klimaanlage, so dass man die Tür zum Elternschlafzimmer nachts schließen kann. Kleinere Appartements haben nur eine Klimaanlage im Schlafzimmer! Der Balkon hatte eine Doppelglastür mit zusätzlichen Holzläden und einen teilweisen Blick über die Bucht.

Man kann jederzeit ohne Probleme nach Wunsch im Hauptrestaurant Agapi mit Blick auf den Pool frühstücken oder zu Abend essen, außerdem gibt es noch eine links vom Restaurant tiefer gelegene Taverne mit Blick durch die Bäume auf das Meer. Dort haben wir einige Male günstig zu Abend gegessen, das Personal war dort sehr freundlich und persönlich. Die Qualität der Speisen dort und auch im Restaurant war in Ordnung, wenn auch nicht überragend, nicht zu vergleichen mit Robinson-Club. o.ä. Rechts neben dem Restaurant befindet sich die Bar mit bequemen Kunststoff-Geflecht-Sitzmöbeln neben einem plätschernden Brunnen und Internet-Hotspot (der nicht immer funktioniert). Am letzten Tag waren wir beim Frühstückbuffet, das recht ansprechend war (10 Euro/Erwachsene, 5 Euro/Kind u. 12), bis 10 Uhr stattfindet und zwar keine frischen Säfte bietet, aber einiges an Obst und diverse Eierspeisen, durchaus mit anderen 4-5 Sterne-Hotels vergleichbar, der Service allerdings in der Ferienzeit überfordert, aber bemüht. Das Frühstück findet im Hauptrestaurant Agapi statt, das Blick auf den Pool, aber nicht auf das Meer hat. Dort war es auf der teilweise überdachten Terasse auch morgens um 9.00 Uhr schon recht heiss.

Das Personal war überwiegend freundlich, die Englischkenntnisse des Rezeptions- und Restaurantpersonals waren durchweg sehr gut. Einige Kellner waren besonders freundlich und persönlich, andere weniger. Die Putzfrau brachte nach meiner Erklärung mit Händen und Füssen eine zwar nicht neue Kaffeemaschine, aber immerhin funktionierte sie. Das Problem mit den Ameisen im Appartement hatten wir der Rezeption mitgeteilt, die Ameisenstraße durch das Elternschlafzimmer quer über das Bett riss dann ab (Chemiekeule?), aber auf der Küchenzeile waren sie weiterhin zahlreich zu finden. Über die Reinigung s.o. Es gibt auf unterhalb der Rezeption, neben Supermarkt und Playroom (Billard usw. gegen Gebühr, Treffpunkt der älteren Jugendlichen / Hotspot) einen Waschmaschinen-Raum (5 Euro/Maschine, Pulver inkl.), auch Trockner sind vorhanden. Der Miniclub, der sich hinter der Taverne befindet machte einen netten Eindruck, wir können darüber aber nicht viel sagen, denn er wurde nur von unserer jüngsten Tochter (10) einmal kurz genutzt, um mit einer Poolbekanntschaft ein Freundschaftsbändchen zu flechten. Die jungen Animateurinnen schienen jedoch sehr gut mit den Kindern zurecht zu kommen. Freitags gibt es eine kleine Kindershow mit Sirtaki-Tanz im Rahmen des griechischen Abends.

Wir wollten ein ruhiges Hotel in schöner Lage und genau das haben wir mit dem Candia Park Village gefunden. Das Hotel liegt einige km ausserhalb von Agios Nikolaos an der Straße nach Elounda. Der Blick von bestimmten Zimmern, von der Pool-Liegewiese und von mehreren Punkten der Hotelanlage über die Mirabello-Bucht ist traumhaft schön und trägt sehr zum Erholungswert bei. Es ist ruhig, man hat keinen Durchgangsverkehr und keine unmittelbaren Nachbarhotels. Der kleine Hotelstrand (Sand/Kiesel) wird jede Nacht abgeharkt, nachmittags spenden die dortigen Nadelbäume Schatten, die Kiefernadeln haben uns nicht gestört. Das Wassertiefe beträgt nach drei Schritten bereits ca. 1,20-1,50 m, deshalb müssen Eltern mit kleinen Kindern sehr vorsichtig sein. Ein Lifeguard ist mehrere Stunden/Tag vor Ort. Die Wasserqualität scheint sehr gut zu sein, es gibt viele Fische (Schnorcheln kann man sehr gut), Wellengang und Brandung sind je nach Wetterlage sehr unterschiedlich. Links am Strand gibt es eine Firma mit verschiedenen Wassersportangeboten (Wasserski, Banana-Boat, Jet-Ski usw.) Die sog. Seaside-Appartments, die ganz links außen in der Ferienanlage direkt am Wasser liegen, haben einen Meerzugang über einen Steg und dort einige Sonnenschirme. Wir fanden die Liegewiese links des Pools sehr schön, bestückt mit vielen Olivenbäumen und Schirmen und mit ausreichend Liegen (außer einigen deutschen Touristen hat eigentlich kaum jemand früh morgens Liegen reserviert ;-) ) und mit Blick über die Bucht. Pool: siehe Sport

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poolanlage ist groß, bei voller Auslastung wie während unseres Urlaub ist sie dennoch sehr voll, zumal viele Gäst ihre Luftmatratzen usw. auch mit in den Pool nehmen oder quer über den Pool Wasserball spielen. Man kann sich dort erfrischen, aber Bahnenschwimmen ist eher nicht möglich. Der Pool ist von 8.00-18.00 Uhr geöffnet, danach wird er über Nacht gechlort und gefiltert, was offensichtlich kaum ausreicht, denn während unserer Anwesenheit und den dann herrschenden hohen Temperaturen war das Wasser tagsüber nicht immer klar.