Gegrillte Bratwürste, köstliche Lebkuchen, süffiges Bier – in Nürnberg lässt sich die deutsche Kulinarik besonders authentisch erleben. Aus frischen regionalen Produkten und basierend auf traditionellem Gewürzhandel und alteingesessenen Brauereien entstand so eine moderne Vielfalt in Sachen Gastronomie.
Vom Foodtruck über die Bratwurstküche bis zum Gourmet-Restaurant wird hier alles geboten, zur Freude der Einheimischen und der Besucher. Unser kleines Video gibt erste Einblicke in die unterschiedlichen kulinarischen Lebenswelten. Daran anschließend geben wir sechs Tipps, wie und wo Nürnberg am besten schmeckt!
Die Stadt Nürnberg mit ihrer mittelalterlichen Altstadt bietet jede Menge touristische Highlights. Wahrzeichen ist fraglos die mächtige Kaiserburg samt einem großen Heilkräutergarten, die zu den bedeutendsten Kaiserpfalzen des Mittelalters in Europa zählte. Eine Besichtigung wert sind auch die Lorenz- und Sebalduskirche, der Handwerkerhof, der Henkersteg und vieles mehr.
Überall auf Straßen und Plätzen duftet es zudem verführerisch aus gemütlichen Gaststätten. Beim Essen verstehen die Franken keinen Spaß: Fränkische Küche darf nur mit besten Zutaten und nach alten Rezepten zubereitet werden. Fragt man nach einem regionaltypischen Gericht, so wird die Antwort oft dieselbe sein: Schäufele, das am Knochen gebratene Schulterstück als bester Schweinebraten der Welt. Traditionell serviert man dazu Kartoffelklöße mit „Gräwerla“ (geröstete Semmelwürfel) und Blaukraut.
Karpfen, Hechte und Zander aus heimischen Teichen, Getreide aus alten Mühlen, feine Käse- und Wurstsorten – regionale Produkte sind in Nürnbergs Küchen omnipräsent. Über Regionalinitiativen wie Original Regional und das Regionalbuffet haben sie darüber hinaus einflussreiche Fürsprecher im Lebensmittelhandel und in der Gastronomie. Für Besucher ist ein kulinarischer Bummel durch Nürnbergs Altstadt fraglos ein Fest.
Die herzhaften Original Nürnberger Rostbratwürste vom Grill sind für kleine wie große Genießer unverzichtbar. Die Rezeptur der Lieblingsspeise wurde erstmals schon im Jahr 1313 vom Rat der Reichsstadt Nürnberg festgelegt und war von Anfang an auf beste Qualität des Ausgangsmaterials („sweinen lentpraten“, also Schweinelenden) ausgerichtet.
Wo könnte man die Nürnberger Bratwurst besser genießen als in einer der vielen Bratwurstküchen, wo auf Buchenholzfeuer gegrillt wird? Dort werden sie dem Gast immer in klassischer Form serviert: Stets auf dem Grill gebraten, zubereitet nur mit Produkten aus eigener Herstellung oder von einem Nürnberger Metzger. Der stilechte Servierteller besteht in der Regel aus Zinn, und zu den traditionellen Beilagen zählen Sauerkraut, Kartoffelsalat, Meerrettich & Bauernbrot.
Die Original Nürnberger Rostbratwürste sind meist in Portionen zu 6, 8, 10 oder 12 Stück zu haben. Aber auch „Drei im Weggla“, also drei Würstchen im Brötchen auf die Hand, holt sich der Nürnberger gern während seines Stadtbummels beim Wirt persönlich ab. Dann heißt es nur noch herzhaft reinbeißen.
Ein kulinarischer Streifzug durch Nürnberg wird nur durch flüssige Köstlichkeiten vollkommen, in erster Linie natürlich durch das gute heimische Bier. Vor Ort wurde im Mittelalter das erste untergärige Rotbier gebraut, in der Spitze zählte man mehr als 40 Brauereien. Zur Bierlagerung diente ein in den Sandstein unter der Altstadt geschlagenes Felslabyrinth aus Kellergewölben und Gängen, dessen Besichtigung heute zu den touristischen Highlights zählt.
Was haben Bierbrand und Whisky (in Irland und in den USA überwiegend Whiskey geschrieben) nun gemeinsam? Beide werden nach einem ähnlichen Verfahren gebrannt, und so wurde aus der historischen Bierstadt Nürnberg auch eine Whisky-Hochburg, die Deutschlands ersten Organic Single Malt, Whiskyschinken und Whiskytrüffel zu bieten hat. Hier tagt Deutschlands ältester Whisky-Club und die Kenner treffen sich auf Deutschlands größter Whiskymesse „The Village“. Da kann man nur sagen: Prost!
Konstantinopel, Venedig, Nürnberg: Seit dem Mittelalter verbindet man diesen Städtedreiklang mit exotischen Gewürzen. Mehrere europäische Handelsrouten führten durch die Freie Reichsstadt, die der Handel mit den orientalischen Schätzen noch reicher machte. Die Blütezeit des Nürnberger Lebküchners, der den heimischen Honigkuchen mit Nelken, Muskat, Anis und Koriander anreicherte, begann.
Nürnberger Oblaten- und Elisenlebkuchen gehören heute zu Weihnachten wie der Christkindlesmarkt. Als besonderes Qualitätsmerkmal gilt ihr hoher Anteil an Mandel- und Nusskernen bei geringer Zugabe oder sogar Verzicht auf Mehl, was letztendlich ihren einmalig saftigen Geschmack ausmacht. Sie werden ganzjährig in alle Welt exportiert und sind ein begehrtes Mitbringsel. Übrigens trat auch der Kaffee seinen Siegeszug nach Europa von Venedig aus an – in Nürnberg findet man neben den traditionellen Cafés auch kleine Kaffeeröstereien.
Snacks hatten in der Kaiserstadt immer Konjunktur, und natürlich gibt es auch die echte Nürnberger Bratwurst als Fingerfood: früher auf der Gabel, heute als „Drei im Weggla“, also im Brötchen. Ein Besuch in einer der historischen Bratwurstküchen lohnt unbedingt. Es gibt aber auch jede Menge moderne Alternativen.
Bei der Imbissbude des 21. Jahrhunderts geht nichts mehr ohne Design und ausgefallene Rezepturen. Die Rede ist von Foodtrucks, die Burger & Co in ausgefallensten Formen anbieten und in Nürnberg ihre inoffizielle Hauptstadt gefunden haben. Ihre Fangemeinde, die sich auf Foodtruck-RoundUps oder Streetfood-Märkten tummelt, wächst exponentiell. Auch ein zweiter Gastrotrend hat sich vor Ort längst etabliert: Kreative Burgerläden setzen frische und hochwertige Zutaten gekonnt in Szene. Es muss also nicht immer (aber gerne oft) die Bratwurstküche sein!
Der grüne Vorgarten Nürnbergs hat eine ebenso lange Geschichte wie die Stadt selbst. Seit mehr als einem Jahrtausend liefern die Bauern aus dem Knoblauchsland ihren Salat, Spargel, Spinat, Rettich, Erdbeeren und allerlei weitere Gemüsesorten an Nürnbergs Gemüsehändler und an die Gastronomie – frischer geht’s nicht.
Was sich aus Petersilienwurzel, Pastinake und Co. dann Köstliches zaubern lässt, beweisen Nürnbergs Feinschmecker-Restaurants und Veggie-Treffs jeden Tag aufs Neue. Die Liebe zu Geschmack und Qualität bleibt in Nürnberg frisch wie eh und je. Als BioMetropole setzt sich die Stadt für gesunde Ernährung, ökologischen Landbau und regionale Wirtschaftskreisläufe ein. So findet sich mittlerweile auf allen Nürnberger Wochenmärkten Gemüse und Obst aus biologischem Anbau – aus Liebe zum Körper und zur Mutter Natur.
Weitere Informationen rund um das Thema Kulinarik in Nürnberg findet ihr hier
Mit gut 510.000 Einwohnern ist Nürnberg hinter München die zweitgrößte Stadt Bayerns. Die Nürnberger Kaiserburg, die mittelalterliche Altstadt, diverse Museen und schöne Events wie der Christkindlesmarkt machen die Stadt zu einem beliebten Ziel für Reisende.
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